Mittwoch, 30. September 2015

Wie süß ist das denn?! (Teil 3)

Elf verschiedene Süßstoffe sind in der EU zugelassen. Ich möchte sie in einer kurzen Übersicht vorstellen. Der Süßkraft-Faktor gibt an, wie süß das jeweilige Süßungsmittel im Vergleich zu normalem Zucker ist (Saccharose hat demnach den Süßkraftwert 1).

9. Sucralose
Zugelassen seit April 2004 (EU), Januar 2005 (Deutschland)
Süßkraft: 600
Bedenklichkeit: Menschen mit Fruktoseintoleranz sollten aufpassen, ansonsten gibt es keine bisher entdeckten gesundheitlichen Auswirkungen, wenn die empfohlene Höchsttagesdosis eingehalten wird: 15 mg / kg Körpergewicht (Bundesinstitut für Risikobewertung) bzw. 9 mg (Canadian Diabetes Association). Dementsprechend ist die 1976 entdeckte Sucralose in über 80 Ländern zugelassen. Sie hat die üblichen Eigenschaften von Zuckerersatzstoffen: Sie ist kalorienfrei, zahnschonend und gut wasserlöslich, hat keinen Einfluss auf den Insulinspiegel, wird nur langsam in Kläranlagen abgebaut, sie zeitigt aber keinen bitteren, sondern im Gegenteil einen extra-süßen Nachgeschmack.

10. Thaumatin
Zugelassen seit 1996 (EG), 1998 (Deutschland)
Süßkraft: 2000 - 3000
Bedenklichkeit: keine. Es ist in der Tat der einzige Süßstoff, für den keine Obergrenze der täglichen Einnahmemenge vorgegeben wurde. Thaumatin ist ein Proteinmix aus den Beeren der Katamfe, einer im tropischen Afrika heimischen Staudenpflanze. "Den Durchbruch im Massenmarkt hat es nicht geschafft. Durch das geringe Vorkommen in der Pflanze und den hohen Aufwand für den für Lebensmittel benötigten hohen Reinheitsgrad ist Thaumatin preislich nicht konkurrenzfähig. Außerdem ist es nicht kochstabil und der Lakritzgeschmack schränkt die Verwendbarkeit zusätzlich ein." (Wikipedia) Wegen des lakritzigen Nebengeschmacks ist es in den USA auch nicht als Süß-, sondern nur als Aromastoff anerkannt.

11. Aspartam-Acesulfam-Salz
Zugelassen seit 2005 (EU)
Süßkraft: 350
Bedenklichkeit: wie Nr. 2 nicht geeignet für PKU-Patienten, ansonsten offenbar keine. "Hä, ein Salz als Süßstoff?", ruft man aus, wenn man zum ersten Mal davon liest. "Salz" ist aber im rein chemischen Sinne zu verstehen. Man lässt Aspartam (s. Nr. 2) und Acesulfam-K (s. Nr. 6) im Verhältnis 2:1 in einer Säurelösung kristallisieren. Dadurch entsteht dann so etwas wie ein "Best of both worlds" aus beiden Stoffen. Es ist sehr gut wasserlöslich und kalorienarm. Das Deutsche Zusatzstoffmuseum (was es alles gibt!) bewertet Aspartam-Acesulfam-Salz mit "auch nicht besser als die beiden Ausgangsstoffe".

Und in der nächsten Folge werfen wir einen Blick auf die nicht zugelassenen Süßstoffe, was hoffentlich ein bisschen spannend wird.

Samstag, 26. September 2015

Die kleine Liste

Dinge, die man sich als Teenager vornimmt zu tun, sobald man alleine wohnt, dann aber doch nie tut
  • 2 Uhr nachts eine Tiefkühlpizza aufbacken und essen
  • die Wände in drei verschiedenen Farben streichen
  • nur noch nackt schlafen
  • eine Woche lang das Geschirr nicht spülen
  • bekifft (und nackt) E-Gitarre spielen lernen
  • sich eine Wii, eine Playstation und eine Xbox anschaffen
  • Reptilien halten
  • jeden Tag eine halbe Stunde Yoga machen (nackt)

Freitag, 25. September 2015

Mein momentaner Lieblingsaufstrich


Seit Jahren hole ich mir Aufstriche auf Gemüsebasis im Glas, aber eigenartigerweise habe ich noch nie zur Sorte "Tomate mit Basilikum" von Alnatura gegriffen. 'Zu langweilig', hatte ich mir wahrscheinlich gedacht. Letzte Woche habe ich sie dann doch mal gekauft, und gute Güte, schmeckt das Zeug fantastisch! So fantastisch, dass ich am Dienstag eine zweite Brotscheibe zum Abend essen musste! Der Trend geht zur Zweitschnitte. Das hat lange kein Lebensmittel geschafft.

Mittwoch, 23. September 2015

Wie süß ist das denn?! (Teil 2)

Elf verschiedene Süßstoffe sind in der EU zugelassen. Ich möchte sie in einer kurzen Übersicht vorstellen. Der Süßkraft-Faktor gibt an, wie süß das jeweilige Süßungsmittel im Vergleich zu normalem Zucker ist (Saccharose hat demnach den Süßkraftwert 1).

6. Acesulfam-K
Zugelassen seit 1990 (Deutschland)
Süßkraft: ca. 200
Bedenklichkeit: offenbar keine, obwohl es wie bei anderen Süßstoffen entsprechende Vermutungen gab. Eine Diät mit 3% Acesulfam-K (die menschliche Entsprechung wären ca. 1,3 Dosen künstlich gesüßte Limonade pro Tag) zeigte bei Ratten nach 40 Wochen keine Auswirkung auf das Krebsrisiko, eine ähnliche Studie lieferte jedoch "Zeichen von Karzinogenität" bei (ausschließlich) männlichen Mäusen. Ein Versuch von 2013 – ebenfalls an männlichen Mäusen – legte den Schluss nahe, dass die dauerhafte Einnahme dieses Süßstoffs neurologische Funktionen beeinträchtigen könnte; für Details müsste man den verlinkten Artikel lesen. Je nach Ausschussempfehlung sollte man sich auf 9 bis 15 mg Acesulfam pro kg Körpermasse beschränken. Ansonsten ist das Zeug prima: keine Kalorien, kein Kariesrisiko. "Acesulfam wird nicht verstoffwechselt, sondern unverändert wieder ausgeschieden" (DSV) "und auch in Kläranlagen nicht abgebaut" (Wikipedia), was wohl bedeutet, dass unser Trinkwasser langfristig damit angereichert sein wird.

7. Neohesperidin-Dihydrochalkon (NHDC)
Zugelassen seit 1994 (EU und Deutschland)
Süßkraft: 400 - 600
Bedenklichkeit: In Dosen ab 20 ppm (parts per million) kann NHDC Übelkeit und Migräne verursachen. "This is not widely documented, however is unquestionably known within the food science communities that have worked with the product, and many recommend wearing a surgical mask when handling pure NHDC." (Wikipedia) Ansonsten wird es als generell sicher eingestuft. Das (kalorienfreie) NHDC wird gern in Kombination mit anderen Süßstoffen als Geschmacksverstärker (sog. synergistischer Effekt) sowie als Unterdrücker bitteren Geschmacks verwendet, "weshalb es sich auch besonders gut zum Einsatz bei Arzneimittel wie Tropfen, Sirups und Brausetabletten eignet. Als Einzelsüßstoff hat es einen anhaltenden Nachgeschmack, der an Lakritze oder Menthol erinnert." (DSV) Gewonnen wird es aus bestimmten Farbstoffen von Zitrusfrüchten.

8. Saccharin
Der bekannteste und älteste Zuckerersatz. Nach seiner Entdeckung 1878 gab es hinsichtlich der Zulassung sowohl in Amerika als auch in Europa ein stetiges, v.a. wirtschaftlich begründetes Hin und Her.
Süßkraft: 450 - 550
Bedenklichkeit: das übliche. Saccharin ist in der vom Scientific Committee on Food im Juni 1995 festgelegten Höchsteinnahmemenge von 5 mg pro kg Körpergewicht unproblematisch. Forschungen an Nagetieren kamen bzgl. des Krebsrisikos zu unterschiedlichen Ergebnissen; bei jenen, die eine erhöhte Krebswahrscheinlichkeit durch Saccharinkonsum bejahten, wurde die unrealistisch hohe Gabe des Stoffes kritisiert. Dabei hat die kanadische Regierung 1977 Saccharin verboten, nachdem im Rahmen einer Studie "Ratten [...] mit hohen Dosen Saccharin gefüttert wurden" und "die männlichen Tiere eine Häufung von Blasenkrebs aufwiesen." (Wikipedia) Das Verbot wurde inzwischen aufgehoben, und auch in den USA unterliegen saccharinhaltige Lebensmittel seit 2000 nicht mehr der Warnhinweispflicht. Wie andere Süßstoffe auch hat Saccharin einen bitteren bis metallischen Nachgeschmack.

Fortsetzung folgt

Dienstag, 22. September 2015

What a twist!


Dies ist einer der größten Schätze in meinem Besitz: ein Presseheft zu dem Film Unbreakable mit einer Widmung des Regisseurs.

An M. Night Shyamalan wird seit zehn Jahren kein gutes Haar gelassen; jeder neue Film bringt ihm abschätzige bis hämische Kritiken, wenn nicht gar Nominierungen für die Goldene Himbeere ein, die Szene aus The Happening, in der Mark Wahlberg mit einer Zimmerpflanze spricht, gilt inzwischen als absoluter Tiefpunkt, und auch seinem jüngst gestarteten The Visit hat die Zeitschrift Cinema lediglich einen von fünf Punkten gegeben. Doch ich möchte hiermit eine Lanze für Mr. Shyamalan brechen: *knack*

Shyamalans Problem ist, dass man ihn seit seinem hochgelobten und kommerziell erfolgreichen Gruselstreifen The Sixth Sense ausschließlich und gnadenlos eben daran misst. Das war vielleicht Shyamalans "Pech": Er hätte seine Karriere nicht mit einem so herausragenden Film beginnen dürfen. Mir ist das egal. Ich finde, M. Night Shyamalan ist ein großartiger Filmemacher mit einer unverkennbaren Handschrift: Die Kameraarbeit, der Spannungsaufbau, das Spiel mit Musik und Ton sowie die Messerspitze Humor – das alles macht seine Werke höchst atmosphärisch und unterhaltsam. Diese Handschrift ist auch in der Pilotfolge von Wayward Pines auszumachen. Shyamalan ist ausführender Produzent dieser zehnteiligen Mystery-Serie und hat es sich nicht nehmen lassen, die erste Episode zu inszenieren. Über Wayward Pines möchte ich nicht allzu viel verraten, bezieht sie ihren Reiz doch vor allem daraus, dass man anfangs auf demselben Wissensstand wie der Protagonist ist, ein Secret-Service-Agent, der in der namensgebenden unheimlichen Kleinstadt strandet, deren Geheimnis nach und nach (letztlich aber ein wenig zu rasch) enthüllt wird. Wann die Serie im deutschen Free-TV läuft und ob sie fortgesetzt werden wird, weiß ich nicht, die erste Staffel hat mir jedenfalls sehr gut gefallen.

edit: Mit zeitlichem Abstand kommt mir meine Lobeshymne nun doch ein wenig zu lobeshymnisch vor. Und The Happening war wirklich nicht besonders doll. Aber verdammt, welcher andere Regisseur hat mir denn eine Widmung geschrieben, hä?! Eben.

Samstag, 19. September 2015

Der Kunde ist König; der König ist tot

Neulich betrat ich eine Dönerbude und bestellte "einen vegetarischen Döner zum Mitnehmen bitte". Als der Dönermann, ein dürrer deutscher Jüngling, nach wenigen Minuten das Fladenbrot aus der Fladenbrot-Warmmachmaschine nahm, sagte ich: "Ach, kann ich bitte noch Halloumi dazu haben?" Daraufhin stürmte der Typ wortlos in seinen Lagerraum, schleuderte von innen durch die offene Tür eine Packung Halloumi auf die Arbeitsfläche hinter der Verkaufstheke, zerhackte den Käse wie im Blutrausch und tauchte die Scheiben schließlich voller Ungeduld in die Fritteuse. Ich hätte seinen Groll akzeptiert, wenn mein zu spät geäußerter Sonderwunsch den Betrieb aufgehalten hätte, doch war ich der einzige Gast im Laden, und der Dönermann hatte alle Zeit der Welt. Immerhin sagte er am Ende noch "Ciao".

Donnerstag, 17. September 2015

Lustige Fahrradgeschichten (I, Fortsetzung & Schluss)

Am Montag, dem 14. September, erreichte mich diese, mein Leihfahrrad betreffende Nachricht:

"Sehr geehrter Herr Gaitzsch, 
leider müssen wir Ihnen mitteilen, dass das CallBike xxxx durch unsere Servicemitarbeiter vor Ort bisher nicht wieder aufgefunden wurde. Wir möchten Sie daher darum bitten, nochmals zu prüfen, ob Ihnen ggf. weitere Informationen zur Rückgabe des Rades, speziell zum Standort einfallen.
Liegen keine neuen Informationen vor, bitten wir Sie, den Verlust des Rades bei der Polizei zur Anzeige zu bringen. Nur bei Vorlage des entsprechenden Aktenzeichens ist es uns möglich den Fall auch in Ihrem Interesse weiter zu bearbeiten."

Unter Aufbietung all meiner Gedächtniskräfte und mithilfe von Google Maps rekonstruierte ich den Abstellort des Rades und teilte ihn den Serviceleuten mit.

Das half! Gestern bekam ich nämlich die Rechnung über die betreffende Fahrt. Der darin aufgeführte Leihzeitraum deckte sich mit dem von mir erinnerten. Das Bike muss meinen Verriegelungsvorgang also durchaus registriert haben, nur bei der Übertragung an die Zentrale muss etwas schiefgegangen sein. Was weiß ich. Vertragsrechtlich mindestens erstaunlich finde ich nur, dass es meine Aufgabe gewesen wäre, "den Verlust des Rades bei der Polizei zur Anzeige zu bringen". 

Die Aufregung war damit allerdings nicht vorbei, denn die Rechnung versetzte mir einen weiteren Schock: Neuerdings schlägt das Abstellen eines DB-Bikes außerhalb einer Sammelstelle mit 10,- € zu Buche! DAFÜR HÄTTE ICH AUCH MIT DEM TAXI FAHREN KÖNNEN! Dabei hatte ich mich zuvor noch über die neuen Konditionen gefreut, nach welchen eine halbstündige Fahrt bloß noch 1,- € kostet. Den Passus über die Sammelstellenmissachtungsstraferhöhung hatte ich überlesen. Macht euch also – dies ist mein abschließender Rat – stets über CallBike-Standorte schlau, wenn ihr dieses Verkehrsmittel in einer fremden Stadt zu nutzen plant.

Sonntag, 13. September 2015

Kurz notiert: Super Mario

Heute ist auf vielen Nachrichtenseiten zu lesen, dass Super Mario seinen 30. Geburtstag feiert. Schon vor ziemlich genau fünf Jahren hieß es denn auch, Mario würde 25 Jahre alt. Vor vier Jahren wiederum stand überall, dass der berühmteste Klempner der Videospielgeschichte 30 Jahre alt geworden sei, heute also 34 wäre. Was denn nun? Also, noch mal zur Klarstellung: Heute vor 30 Jahren erschien das erste NES-Spiel der Super Mario Bros.-Reihe. Mario selbst hatte aber tatsächlich schon vor gut 35 Jahren in Donkey Kong* sein Debut, auch wenn er dort nur "Jumpman" hieß. Offiziell als "Mario" tauchte er dann in der Fortsetzung auf, dem Arcade-Spiel Donkey Kong Junior (August 1982). 

(*"Der genaue Veröffentlichungstermin von Donkey Kong ist umstritten. Als wahrscheinlich gilt der 9. Juli 1981 für Japan [...]. Andere Quellen hingegen gehen von Ende Juni aus. Auch wird der 10. Oktober genannt." Wikipedia) 

Freitag, 11. September 2015

Wie süß ist das denn?! (Teil 1)

Elf verschiedene Süßstoffe sind in der EU zugelassen. Ich möchte sie in einer kurzen Übersicht vorstellen. Der Süßkraft-Faktor gibt an, wie süß das jeweilige Süßungsmittel im Vergleich zu normalem Zucker ist (Saccharose hat demnach den Süßkraftwert 1).

1. Neotam
Zugelassen seit Januar 2010, in den USA seit Juli 2002
Süßkraft: 7000 - 13.000
Bedenklichkeit: offenbar keine

2. Aspartam
Zugelassen seit Juni 1994 (EG), lt. Süßstoff-Verband "in Europa" seit 1979, in den USA seit 1981, lt. Wikipedia in Deutschland seit Juni 1990. Die Nuancen zwischen "Zulassung" und "Freigabe" je nach EU- und deutschem Recht durchschaue ich nicht so richtig. 
Süßkraft: 200
Bedenklichkeit: Aspartam darf nicht von PKU-Patienten eingenommen werden. Immer mal wieder wurde ein Zusammenhang zwischen Aspartam und Kopfschmerz/Migräne vermutet, aber nie mit Gewissheit bestätigt. Aspartam gilt heute als sicher, doch hat die EU die maximale tägliche Einnahmemenge auf 40 mg pro kg Körpergewicht festgesetzt.

3. Advantam
Zugelassen seit Juni 2014
Süßkraft: bis zu 37.000
Bedenklichkeit: ??? Auf Wikipedia ist Advantam noch gar nicht zu finden. Der Süßstoff-Verband schreibt: "Die am 14. Dezember 2012 in Kraft getretene Health Claims Verordnung für Lebensmittel erlaubt es dem Süßstoff-Verband e. V. (DSV) zukünftig nicht mehr, Ihnen wie bisher auf einer öffentlich zugänglichen Plattform die Ergebnisse wissenschaftlicher Studien vorzustellen." Unfassbar!

4. Stevia (Steviolglycoside)
Zugelassen seit Dezember 2011. In den USA wurde Stevia 1991 verboten, weil man es für krebserregend hielt. 2008 hat es die FDA wieder erlaubt.
Süßkraft: 200 - 300
Bedenklichkeit: siehe oben. Heute gilt eine tägliche Aufnahmemenge von 4 mg pro kg Körpermasse als unbedenklich. Die südamerikanischen Guaraní kennen und verarbeiten es seit über 1500 Jahren. Was beim Steviakonsum bleibt, ist ein bitterer Nachgeschmack (im wahrsten Sinne des Wortes).

5. Cyclamat
Zugelassen seit 1963 (Deutschland) bzw. 1994 (EU)
Süßkraft: 35 (EU-weit der "zuckerähnlichste" Stoff)
Bedenklichkeit: Empfohlene Tageshöchstdosis 7 mg / kg Körpergewicht; "trotzdem wird vom häufigen Verzehr abgeraten" (Wikipedia). 1969 wurde bei Laborratten ein Zusammenhang zwischen Cyclamat und Blasenkrebs nachgewiesen. Obwohl eine Studie von 1978 zu dem Schluss kommt, dass Cyclamat auf Menschen nicht karzinogen wirkt, ist es in den USA bis heute verboten. Auch im Vereinigten Königreich war es jahrzehntelang nicht zugelassen. 

Fortsetzung folgt

Mittwoch, 9. September 2015

Lustige Fahrradgeschichten (II)

Während meiner Abiturzeit besserte ich meine Ersparnisse auf, indem ich Sonntag für Sonntag an einem Straßenstand die Morgenpost und andere Zeitungen verkaufte (das wäre auch einen eigenen Blogeintrag wert!). Einmal jedoch kam es aus nicht mehr zu rekonstruierenden Gründen dazu, dass ich die Sonntagszeitungen an Privathaushalte, die diese abonniert hatten, ausliefern musste. Ich fuhr also mit dem Fahrrad, die Satteltaschen voller Schmuddelpostillen, durch ein Wohngebiet, in einem Stadtteil, in dem ich mich so gut wie gar nicht auskannte. Wie ich die zu beliefernden Adressen überhaupt finden konnte: keine Ahnung. Google Maps gab es jedenfalls noch nicht.

Meine Route führte mich irgendwann über einen Berg. Der Weg hatte folglich die Eigenschaft, erst relativ steil anzusteigen und hernach ebenso steil abzufallen. Außerdem mündete er direkt in eine vielbefahrene Straße. Die Verbindung dieser beiden Fakten löste in meinem Hirn leider viel zu spät eine Reaktion aus, nämlich erst als ich mich mit beängstigend hoher Geschwindigkeit im letzten Viertel des Abhangs befand. Ich hatte nun die Wahl zwischen drei Handlungsalternativen: A) eine Vollbremsung vollführen und über den Lenker geschleudert werden, B) das Rad in einen Busch am Wegesrand steuern, C) auf die Straße rollen und mein Schicksal in die Hand eines gnädigen Gottes legen. Im Bruchteil einer Sekunde entschied ich, dass B) die höchste Aussicht auf Überleben bieten würde und raste ins Gebüsch. Damit war mein irrsinniger Spurt beendet. Das war das Gute. Das Schlechte war, dass sowohl mein Velo als auch diverse meiner Extremitäten nicht unerhebliche Schürf- und Rissschäden abbekommen hatten. Zudem musste sich kurzzeitig ein Ast in meine Hüfte gebohrt haben, denn als ich einen Blick auf eine schmerzende Stelle ebendort warf, konnte ich bis auf den Beckenkammknochen hinunter sehen. Da wurde mir ein wenig schlecht. Letztlich klingt das allerdings schlimmer, als es war, denn ich galt schon damals nicht unbedingt als dick, und der Abstand zwischen Epidermis und Knochen dürfte kaum mehr als drei Millimeter betragen haben.

Dennoch beschloss ich vorerst auf die weitere Ausführung meiner Arbeit zu verzichten. Ich schleppte mich samt Bike in einen Omnibus und begab mich nach Hause. Mein Vater brachte mich in die Notambulanz, während meine Mutter die restlichen Zeitungen unters Volk brachte. Die diensthabende Ärztin sagte angesichts meines Beckens: "Ich könnte Ihnen die Wunde jetzt altmodisch mit acht bis zehn Stichen nähen, aber ich würde empfehlen, dass ich da mit einem Kleber drübergehe und ordentlich Mullkompressen drauftue." Ich war einverstanden. Auch meinen in Mitleidenschaft gezogenen Knien war mit etwas Desinfektionsmittel und Gaze geholfen. Nur zweimal musste ich noch zur Nachbehandlung. Eine kleine Narbe habe ich aber heute noch am Becken.

Dienstag, 8. September 2015

Lustige Fahrradgeschichten (I)

Ich nutze gerne DB-Bikes, die in vielen Großstädten verfügbaren Leihräder der Deutschen Bahn. Auch jetzt gerade befindet sich ein solches Fahrrad in meinem Besitz – seit 63 Stunden und 25 Minuten. Das behauptet zumindest die DB-Bike-App.

Was ist passiert? Am Samstagabend entlieh ich in Berlin ein Rad und fuhr vom "Babylon" neben der Volksbühne bis zu meinem Hotel in der Nähe der Frankfurter Allee. Ich stellte das Rad ab, verriegelte es und ging schlafen. Am nächsten Tag, ich saß bereits im Zug in Richtung Frankfurt, bekam ich eine Mail mit dem Betreff "Offene Fahrt": "Sehr geehrter Herr Gaitzsch, Sie haben seit dem 05.09.2015 um 23:34 Uhr das Bike xxxx entliehen. Zum Tagespreis können Sie dieses noch bis 23:34 Uhr nutzen." Was? Ich war mir zu 99% sicher, dass das Schloss richtig eingerastet war. Ich schrieb via App eine leicht patzige Fehlermeldung an die Zentrale und unternahm nichts mehr. Der Leihzeitzähler ratterte indes fröhlich weiter.

Am nächsten Tag rief ich dann doch die DB-Bike-Hotline an. Ich versuchte dem Service-Mitarbeiter zu beschreiben, wo ich das Fahrrad abgestellt hatte. "Können Sie es nicht orten?", fragte ich, nachdem der Mann eine Weile versucht hatte, das Rad von seiner Zentrale aus zu finden (auf welche Weise auch immer). "Nein", antwortete er, "das geht nämlich nicht über GPS, sondern über Funk." Das verstand ich nicht. Auf meine nächste Frage, "Können Sie die Entleihe trotzdem beenden?", erhielt ich die Antwort: "Nein, das kann nur der Techniker machen. Ansonsten muss das Fahrrad verriegelt sein." Der Mitarbeiter murmelte noch "Ah, hier liegt bereits eine Fehlermeldung vor", ging aber zum Glück nicht auf deren patzig formulierten Inhalt ein und ließ mich abschließend wissen, dass nun ein Techniker informiert sei und sich um die Sache kümmern werde. Die zu viel bezahlte Leihgebühr könne mir danach rückerstattet werden. Ich verabschiedete mich unpatzig und warte seitdem darauf, dass die "Fahrt" irgendwann beendet wird. Lustige Vorstellung: Seit gut einem Tag saust ein Bahn-Techniker durch die Bundeshauptstadt und sucht ein theoretisch geparktes, aber womöglich von einer cleveren Diebesperson entführtes Leih-Bike. Wie diese Geschichte wohl ausgeht ...

Freitag, 4. September 2015

Humorperlen aus der Lokalzeitung

Mein Kollege Elias Hauck ist neulich auf folgenden Comic gestoßen und hat ihn freundlicherweise für mich ausgeschnitten:



Treuen Fans der Blogrubrik "Humorperlen aus dem Abreißkalender" wird der Zeichenstil bekannt vorkommen: Derselbe Zeichner zeichnete nämlich für den in Folge 6 vorgestellten Bildwitz verantwortlich!

Mittwoch, 2. September 2015

Von A bis Z

In der DDR gab es ein – inzwischen neu aufgelegtes – Buch namens "Von Anton bis Zylinder: Das Lexikon für Kinder". Mich stört daran, dass die Spanne der Lemmata von "Anton" bis "Zylinder" viel zu eng gefasst ist. Dass das Juniorlexikon auf Zysten und Zytologie verzichtet: verzeihlich. Aber mit "Anton" als ersten Eintrag verpass(t)en die Kinder doch wichtige Komplexe wie "Aal", "Abakus" und "Affe". 

Man hätte sich durchaus einen sich (fast) reimenden Buchtitel ausdenken können, der deutlich mehr abdeckt:
- Von Albert bis Zypressen: Kein Lexikon für Hessen
- Von Ahorn bis Zynismus: Ein Buch für'n Sozialismus
- Von Alkohol bis Zypern: Nach Bildung sollt ihr jiepern
- Von ABBA bis Zymase: Jetzt gibt's was auf die Nase (nämlich geballtes Wissen)

Dienstag, 1. September 2015

Serientagebuch: August

01.08. Homeland 4.03
Wayward Pines 1.09
Wayward Pines 1.10
Bosch 1.01
02.08. The Bridge US 2.06
The Walking Dead 3.08
Bosch 1.02
06.08. True Detective 2.05
Bosch 1.03
07.08. Gotham 1.18
Gotham 1.19
08.08. Happyish 1.07
Homeland 4.04
The Office 5.13 (RW)
True Detective 2.06
09.08. Dr. House 7.15
Dr. House 7.16
Person of Interest 1.20
10.08. Gotham 1.20
True Detective 2.07
11.08. Backstrom 1.04
True Detective 2.08
12.08. Bosch 1.04
13.08. The Walking Dead 3.09
17.08. Homeland 4.05
19.08. Community 6.09
Community 6.10
Community 6.11
20.08. Low Winter Sun 1.07
The Office 5.14 (RW)
The Office 5.15 (RW)
Gotham 1.21
21.08. Community 6.12
Community 6.13
Gotham 1.22
Weeds 1.01
22.08. Happyish 1.08
Dr. House 7.17
23.08. The Bridge US 2.07
24.08. Weeds 1.02
Bosch 1.05
25.08. Happyish 1.09
The Walking Dead 3.10
26.08. Hustle 5.01
The Office 5.16 (RW)
The Office 5.17 (RW)
The Office 5.18 (RW)
27.08. Person of Interest 1.21
Happyish 1.10
29.08. Dr. House 7.18