In Merv Griffins Biographie "Merv" (vgl. "Seitenstraße" Folge 9) findet sich eine Stelle, die mich die Augenbrauen heben ließ:
"[...] Lewis had positioned the TelePromTers (a rolling version of cue card) at floor level [...]"
Bemerkenswert ist erstens, dass man 1980 noch erklären musste, was ein Teleprompter ist, zweitens die eigentümliche Schreibweise des Wortes. Erklärung: Es handelt sich bei "TelePrompTer" um den Namen eines Medienunternehmens, das sich nach ihrem Hauptprodukt, nämlich dem Teleprompter, benannt hat. Sozusagen rekursiv wird hier die Markenschreibweise mit Binneninitialen auf das Gerät angewandt. Der Erfinder des Teleprompters gründete kurz nach der Marktreife gemeinsam mit Irving B. Kahn die TelePrompTer Corporation, die schließlich zum größten US-amerikanischen Kabelfernsehanbieter werden sollte und später an Westinghouse verkauft, jenen Konzern, bei dem Merv Griffin lange Zeit mit seiner Syndication-Talkshow unter Vertrag stand.
Im Zusammenhang mit dem Teleprompter-Erfinder ist noch zweierlei erwähnenswert. Sein Name war Hubert Schlafly. War der etwa mit der berüchtigten Aktivistin Phyllis Schlafly verwandt oder verschwägert?, fragte ich mich. Weder sein noch ihr Wikipedia-Artikel gibt dies explizit an, doch sind beide in St. Louis, Missouri, im Abstand von ziemlich genau fünf Jahren geboren, und Phyllis' Vater, John Bruce Stewart, arbeitete für – na? – Westinghouse! Phyllis (geb. McAlpin Stewart) heiratete 1949 den Rechtsanwalt John Fred Schlafly Jr., "a member of a wealthy St. Louis family". In welchem Verhältnis jener wiederum zu Hubert stand, konnte ich nicht herausfinden.
Huberts Vater war, so heißt es in der englischsprachigen Wikipedia, ein wildcatter. Was ist das nun wieder? Laut dem (recht unbeholfenen) deutschsprachigen Wikipediaartikel handelt es sich dabei um "eine Person[,] die nach Erdöl sucht und erste Bohrungen vornimmt". Die wildcat wells, auf die sich die Berufsbezeichnung bezieht, verdanken ihren Namen dem äußerst ertragreichen Ölfeld "Wildcat Hollow" auf dem Gebiet des heutigen Oil Creek State Park in Pennsylvania. Was genau diese spezielle Art von Ölquelle ausmacht, verstehen andere womöglich besser als ich: "[They] are drilled where little or no known geological information is available. The site may have been selected because of wells drilled some distance from the proposed location but to an underground structure that appeared similar to the proposed site."
Da fällt mir ein: Ich muss unbedingt mal wieder "There Will Be Blood" sehen!