Dienstag, 5. Juni 2018

Man reiche mir die Wortschestersoße!

Als ich im Jahre 2014 zusammen mit einem Wanderfreund die erste Hälfte des legendären South West Coast Path entlangstiefelte, stolperten wir zwar selten über Stock und Stein, dafür aber umso häufiger über die Aussprache der britischen Ortsnamen. Während Westward Ho! zuvörderst wegen des enthaltenen Ausrufezeichens (!) faszinierte, fragten wir uns in Bideford, ob wir nun in "Beidford", "Biedford" oder "Bideford" gelandet seien. (Es war "Bidiferd".) In Bude und Ilfracombe ähnliche Verwirrung.

Dass die Spitze des Eisbergs mit diesen leicht kuriosen Küstenstädtchen beiweiten nicht erreicht ist, wurde mir erst letzte Woche klar, als ich auf Wikipedias "List of places in England with counterintuitive pronunciations" stieß (A-L, M-Z). Sicher, die Aussprachen von Reading, Thames, Cambridge und – spätestens seit dem überraschenden Meisterschaftssieg des örtlichen Fußballvereins – Leicester dürften den meisten Menschen auf der Welt geläufig sein und lassen einen irgendwie ahnen, dass in Angelland nicht alles so ist, wie es scheint. Aber angesichts der folgenden Schreib-Sprech-Inkonsistenzen schlackern einem dann doch die Ohren:


Sowohl beruhigend als auch ein bisschen schade ist, dass Einheimische in einigen Fällen zur intuitiven Aussprache übergehen bzw. in jüngerer Vergangenheit übergegangen sind:


Ich finde, in Deutschland sollte es auch solche Verrücktheiten geben. Eltville und Troisdorf schön und gut, aber da geht doch noch mehr: "'Villingen-Schwenningen'? Das heißt 'Vilschen'!"

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