Mittwoch, 29. April 2015

Granny-Awards

Seit wann wird die bekannte Sängerin Madonna eigentlich als "Pop-Oma" tituliert? Die Google-Zeitraumsuche bringt die Antwort an den Tag. Höchstwahrscheinlich hat die Süddeutsche Zeitung damit angefangen. In einer Klickstrecke vom 30. März 2009 anlässlich des 50. Geburtstags der bis dahin eher als "Pop-Ikone", "Pop-Königin" oder "Pop-Diva" bezeichneten Pop-Künstlerin heißt es: "Knapper Gymnasikbody [sic!], die Beine gespreizt, die Haare zur blonden Porno-Welle im Stil der 1980er Jahre gefönt – wie eine Pop-Oma sieht Madonna auf dem Cover ihres aktuellen Albums 'Hard Candy' nicht gerade aus." -- WEIL MAN MIT 50 VIELLEICHT NOCH KEINE OMA IST?! Also, genealogisch ist das zwar denkbar, aber dass das prototypische Omasein gerade in Zeiten erhöhter Lebenserwartung frühestens mit 60 beginnt, hätte die – übrigens auch bald 50jährige – Autorin Violetta Simon ruhig bedenken können, bevor sie sich zu diesem spöttischen Ausdruck hinreißen ließ. Wie auch immer, die Beschwerde kommt zu spät, und in der Berichterstattung über Madonnas letztes Album und ihre Live-Auftritte Anfang des Jahres war das Wort "Pop-Oma" dann praktisch unvermeidbar. Nach der SZ war es übrigens der Stern, der am 29. Mai 2009 in der herrlich-frechen Rubrik "Abgewatscht" mit der Großmutter-Benennung nachlegte. Ist das nun eine Sonderform von Sexismus, ein symptomatischer Fall von Ageism oder speziell gegen Madonna gerichtete Promi-Häme? Das sollen kundigere Menschen erforschen.

Montag, 27. April 2015

Das S-Wort

Wer von schönen englischen Wörtern spricht, soll von unschönen deutschen Wörtern nicht schweigen. In diesem Sinne möchte ich als kleines addendum zum gestrigen Beitrag eines meiner meistgehassten Hasswörter vor- bzw. an den Pranger stellen: SINNFÄLLIG.

Sinnfällig! Was soll das denn sein? Wieso fällt da Sinn? Und woher? Wohin? An der Uni kam mir dieses Wort mehrfach unter, und ich zweifelte jedes Mal an der, nun ja: Sinnfälligkeit seiner Verwendung. Der DUDEN bewertet die Häufigkeit von "sinnfällig" mit 2 von 5 Punkten, es ist also ungefähr so häufig wie "Dachs" oder "munkeln". Doch man ahnt irgendwie, dass "sinnfällig" denselben Weg gehen könnte wie "zeitnah", "nachhaltig" und ähnliche Arschwörter. Mark my words, people: Uns steht eine "sinnfällig"-Inflation bevor, die sich gewaschen hat. Und dann will's wieder keiner gewesen sein!

Sonntag, 26. April 2015

Akimbo

Meiner Liste englischer Lieblingswörter muss ich ein neues Wort hinzufügen, das ich erst vor wenigen Wochen gelernt habe: akimbo. Es kommt in der Phrase "arms akimbo" vor, was "mit in die Hüften gestemmten Armen" bedeutet.

Angesichts der verrückten Form malte ich mir exotischste Herkünfte aus. Ist akimbo ein altes Wort aus einem entlegenen Winkel Afrikas? (Man stellt sich direkt einen Zeichentrickfilm der Fleischer-Studios aus den 1940er Jahren vor: "Akimbo, the Brave Little Negro".) Oder handelt es sich um einen spirituellen Terminus aus Ostasien ("Akimbo – der Weg des Schattenkriegers")? Die Auflösung macht staunen: akimbo, das erstmals um 1400 als kenebowe belegt ist, stammt möglicherweise aus einer (nord)germanischen Sprache, ist also vielleicht ein gewöhnliches Erbwort. Vgl. Online Etymology und, sogar erschöpfender, Wikipedia.

Montag, 20. April 2015

Zweitverwertung

Liebe Leserinnen und Leser, wie ihr gemerkt haben dürftet, komme ich derzeit kaum zum Bloggen. Deswegen sind hier zur Überbrückung ein paar alte, mäßig unlangweilige Texte: sämtliche Humorkritiken, die ich für die TITANIC geschrieben habe. Blubb.

Mittwoch, 15. April 2015

Aus dem Werkraum

Gerade habe ich mich (aus gegebenem Anlass) an einen Fotoroman erinnert, den Leo Fischer und ich für die TITANIC-Ausgabe 05/2012 schreiben wollten. Es sollte um das Leben von Günter Grass gehen. Zu mehr als dieser Grundidee ist es leider nicht gekommen, aber die im Vorfeld gesammelten 69 Agentur-Bilder befinden sich immer noch in meiner Dropbox. Das beste ist dieses hier:


Sei's drum. Etwas Lustigeres als der Focus im Juni 2014 hätten wir ohnehin nicht zustande gekriegt.

Dienstag, 14. April 2015

Der Ausschlag

Am 7. April hatte ich eine sehr hohe Besucherzahl. Eine ungewöhnlich, fast beunruhigend hohe Zahl:


Es handelte sich um rund 2700 Zugriffe aus Israel. So etwas war übrigens schon einmal im vergangenen Jahr passiert; da hielt ich es nur nicht für erwähnenswert. Wäre ich ein durchgeknallter Verschwörungstheoretiker, würde ich jetzt kolportieren, dass der Mossad mein Blog beobachtet. Aber der hat hoffentlich besseres zu tun.

Freitag, 10. April 2015

700

Das ist der siebenhundertste Beitrag in diesem Blog. Weil mir gerade nichts Besseres einfallen mag, präsentiere ich euch 7 Fakten über mich:
  • Ich sitze gerade auf einem Gymnastikball vor einem MacBook Pro.
  • Ostern finde ich 1000 mal besser als Weihnachten.
  • Ich war noch nie in Litauen.
  • Ich besitze eine persönliche Widmung von M. Night Shyamalan.
  • In dem Haus, in dem ich wohne, wurde mal ein "Tatort" mit Andrea Sawatzki und Jörg Schüttauf gedreht – leider ein paar Jahre bevor ich dort einzog.
  • Meine Lieblingskäsesorte ist Provolone. Wenn man Provolone jemandem beschreiben würde, der ihn nicht kennt, müsste man den leichten Goût von Erbrochenem erwähnen, was natürlich nicht sehr werbewirksam wäre. Gerne mag ich auch Gouda (jung bis alt). Weniger bekannte Top-Empfehlung: Ziegengouda! Überhaupt, Ziegenkäse – ziemlich rad. Großartig finde ich außerdem norwegischen Karamellkäse (Brunost). Auch Bergkäse geht immer. Verzichtbar sind sämtliche Arten von Weichkäse sowie Tilsiter (langweilig) und Pecorino (zu salzig). Obazder kann ich wegen der typischerweise darin enthaltenen Zwiebeln nicht essen, und an Handkäs mit Musik kann ich nicht mal denken, ohne einen Würgereiz zu bekommen.
  • Circa 2007 habe ich den dritten Platz bei einem Webcomic-Gastcartoon-Wettbewerb gewonnen.

Montag, 6. April 2015

Die Gewissensfrage – vertretungsweise beantwortet


Ich könnte meine Ausführungen jetzt wie gewohnt mit humanistischer Bildungshuberei einleiten, vielleicht mit einem Gleichnis von Äsop oder einer Sentenz von Terenz. Stattdessen möchte ich Ihre Frage mit der einen oder anderen Gegenfrage kontern: Haben Sie eigentlich noch alle Kaffeetassen im Schrank? Haben Sie den Fairstand fairloren? Haben Sie in Ihrer weißen, urbanen Arschlochbürgerlichkeit auch nur die leiseste Ahnung, was eine Gewissensfrage ist? Haben Sie mal "Sophies Entscheidung" gesehen? Was treibt einen Menschen an, so eine kreuzdumme Kackfrage nicht nur zu denken, sondern auch noch schriftlich auszuformulieren und an ein Wochenmagazin zu schicken? Was nur, was? Ich hoffe, Sie und Ihre Freundin ersticken an der nächsten Tasse Kaffee – fair oder unfair gehandelt –; ich wünsche mir, Sie werden nach dem Supermarkteinkauf von Ihrem schwer beladenen Einkaufswagen überrollt; ich drücke die Daumen, dass recht bald ein Komet auf die Erde einschlägt und zuallererst genau Ihre infam unnützen Hohlschädel zermatscht. Ich bete, dass Sie beide, Ihre Familien, Ihre Haustiere, Ihre-- nein. Es ist die Anstrengung nicht wert. Leben Sie wohl.
Dr. "Dr." Torsten Erlinger

Sonntag, 5. April 2015

Gepfefferte Werbung

Als ich vorhin meine Twittertimeline aufrief, erschien ganz oben folgende skurrile Anzeige:


Bisher bewarben meine gesponserten Tweets Videospiele, Streamingdienste und andere Formen der digitalen Unterhaltung. Darüber habe ich nie genauer nachgedacht, doch jetzt grüble ich, warum Twitter denkt, ich würde mich für Pfefferspray interessieren. Zwei Erklärungen fallen mir ein:
1. Ich wohne in der Verbrechenshauptstadt Deutschlands.
2. Vor ein paar Tagen twitterten zwei von mir gefolgte Personen über ihre Erfahrungen mit dem Einführen von Pfeffer in die Nase. Da habe ich wohl ein-zwei Mal den Favorisieren-Stern geklickt.

(Cross-posting vom Techniktagebuch)

Freitag, 3. April 2015

Kaffeelyrik

Kann Kaffee Kriege korrumpieren? - Kaum.
Arme Asylanten aus Afrika aufnehmen? - Ach.
Faire Festanstellung für Frauen fordern? - Fraglich.
Futuristische Forschungen finanzieren? - Fielleicht.
Ehrliche Erntehelfer entsprechend entlohnen? - Eher nicht.
Endlos Ekel erregen? - Ey, das reimt sich ja gar nicht!

(Verfasst am 14.04.2010)

Donnerstag, 2. April 2015

Kurzrezension


Weil bloß zwei Leute drauf reingefallen sind, vergebe ich nur die Note "ausreichend".

Mittwoch, 1. April 2015

Serientagebuch: März

01.03. Low Winter Sun 1.04
05.03. Parks & Recreation 7.08
06.03. Parks & Recreation 7.09
07.03. The Big Bang Theory 8.16
Game of Thrones 2.08 (RW)
The Simpsons 26.15
Unbreakable Kimmy Schmidt 1.01
Unbreakable Kimmy Schmidt 1.02
Unbreakable Kimmy Schmidt 1.03
08.03. Dr. House 7.09
Unbreakable Kimmy Schmidt 1.04
The Walking Dead 2.10
09.03. Parks & Recreation 7.10
American Horror Story 4.11
American Horror Story 4.12
American Horror Story 4.13
10.03. The Knick 1.10
Family Guy 13.12
The Big Bang Theory 8.17
11.03. Better Call Saul 1.05
Better Call Saul 1.06
12.03. Unbreakable Kimmy Schmidt 1.05
13.03. Parks & Recreation 7.11
14.03. Unbreakable Kimmy Schmidt 1.06
Game of Thrones 2.09 (RW)
The Simpsons 26.16
Gotham 1.10
Parks & Recreation 7.12
Parks & Recreation 7.13
15.03. Game of Thrones 2.10 (RW)
The Bridge US 2.01
16.03. Unbreakable Kimmy Schmidt 1.07
Unbreakable Kimmy Schmidt 1.08
Unbreakable Kimmy Schmidt 1.09
Family Guy 13.13
Akte X 5.05 (RW)
17.03. Doctor Who 9.00
The Office 5.09 (RW)
The Last Man on Earth 1.01
The Last Man on Earth 1.02
Chosen 1.06
The Walking Dead 2.11
18.03. Unbreakable Kimmy Schmidt 1.10
24.03. Unbreakable Kimmy Schmidt 1.11
Bates Motel 3.01
The Simpsons 26.17
25.03. Better Call Saul 1.07
Better Call Saul 1.08
27.03. Unbreakable Kimmy Schmidt 1.12
28.03. The Walking Dead 2.12
29.03. Unbreakable Kimmy Schmidt 1.13
Bored to Death 2.06
The Office 5.10 (RW)
The Last Man on Earth 1.03
The Walking Dead 2.13
The Walking Dead 3.01

Ich bin froh, dass Parks & Recreation endlich zu Ende ist; zum Anschauen der letzten zwei-drei Staffeln musste ich mich regelrecht zwingen. Ganz nett war das Finale dann aber doch. Über Unbreakable Kimmy Schmidt hat Oliver Nagel ja schon alles Nötige geschrieben; seinem Prädikat "hysterically funny" stimme ich ohne Einschränkung zu. Ich kann mir kaum vorstellen, dass ich dieses Jahr noch etwas Lustigeres sehen werde.
Was noch? Bei meinem Akte X-Rerun bin ich mittlerweile in Staffel 5 angelangt (ich habe bei der letzten angefangen und gehe die 9 Staffeln rückwärts durch), wobei ich mich auf ausgewählte "Monster of the week"-Folgen beschränke. Den übergeordneten "Mythology arc" ignoriere ich größtenteils. Jetzt hoffe ich fertig zu werden, bevor das diesen Monat angekündigte Revival auf Sendung geht.

PS: Einige "Fans" haben sich sicher gewundert, wo das Schlaftagebuch diesen Monat bleibt. Nun, dieses Projekt wurde nach nur einer Ausgabe beendet. Das ist das Beste für alle.