1.) Italien
2.) Norwegen
3.) Südafrika
4.) Argentinien
5.) Schweden
6.) Dänemark
7.) Irland
8.) Quebec
9.) Niederlande
10.) Brasilien
11.) Kolumbien
12.) Polen
13.) Spanien
14.) Frankreich
Sonntag, 28. April 2024
Wochenend-Quiz: Auflösung
Samstag, 27. April 2024
Wochenend-Quiz
Heute: Welches Ankündigungs-Poster gehört zu welcher internationalen Ausgabe der Amazon-Prime-Show "LOL - Last One Laughing"?
Zur Auswahl stehen: Argentinien, Brasilien, Dänemark, Frankreich, Irland, Italien, Kolumbien, Niederlande, Norwegen, Polen, Quebec, Schweden, Spanien, Südafrika
7.)
8.)
9.)
10.)
11.)
12.)
13.)
14.)
Donnerstag, 25. April 2024
TITANIC vor zehn Jahren: 5/2014
So etwas nennen wir einen Verweigerungstitel; das Thema der Stunde schien ausweislich des "Eckenbrüllers" der drohende WK3 gewesen zu sein. Darum geht es in der Aufmacher-Strecke von Hürtgen, Rürup und mir: "'Moment!' werden Sie nun rufen, 'der Dritte Weltkrieg hat bereits begonnen? Davon stand aber nichts in der Zeitung' – Doch keine Angst, er läuft bereits in einer geschlossenen Beta-Phase (Syrien, Krim, etc.) und wird weltweit von zigtausend eifrigen Volunteers und Medienvertretern (Spiegel, Welt, The Sun, CNN, Russia Today u.v.m.) vorbereitet. Sobald die Fußball-WM vorüber ist und steinalte Mahner und Bremser wie Helmut Schmidt endlich gestorben sind, steht einem Ausbruch nichts mehr im Wege."
Zuverlässig gewarnt wird auch davor, dass unser Nachwuchs praktisch komplett verloren ist, Pisa-Ergebnisse, Umfragen und andere Indikatoren nähren schlimmste Befürchtungen. 2014 etwa kam raus, dass 20 % aller deutschen Schülerinnen und Schüler nicht "fit für den Alltag" sind, was immer das bedeutet haben mag. Hausdichter M. Hürtgen gab gereimte, von St. Rürup illustrierte Handreichungen für ahnungslose Kids:
Ein paar Jahre vor Beginn der Inflation wurde das Land von der mysteriösen Deflation heimgesucht ("Preise im Sturzflug: Wenn das Geld balla-balla wird"). "Das etwas langweiligere Top-Thema" brachten uns die Finanzexperten Tietze/Wolff/Ziegelwagner in einer bunten Wundertüte näher.
Ein überraschendes, frisches Witzobjekt haben sich die "Hier lacht der Betrachter"-Macher ausgesucht. (Die Themen werden immer mit circa dreimonatigem Vorlauf ausgewählt.)
Quorn, der inzwischen ein wenig aus der Mode gekommene Fleisch-Ersatz auf Pilzbasis, hat die Cartoonisten wie die gesamte Redaktion derart doll und lange fasziniert, dass es sich gut ein Jahr später, während Elias Haucks kurzen Frankfurter Gastspiels, begab, dass er und ich zufällig gemeinsam bei Rewe waren und Elias mir aus gut zwanzig Metern Entfernung zurief: "Hier gibt's Quorn!"
Weiteres Notierenswertes
- Bezüglich des Startcartoons in diesem Heft, der sich auf das Quotentief der von Markus Lanz verwesten Samstagabend-Institution "Wetten, dass..?" bezog und den ich aus Gründen der Heikelkeit hier nicht einbinden mag, bedauerten mehrere Stimmen aus dem näheren Umfeld, dass er nicht Titel geworden ist. In der Redaktion hatten wir uns dagegen entschieden, weil das wiederholte Verwursten des Sujets uns als billige Masche hätte ausgelegt werden können.
- Immer wieder lesenswert ist Tim Wolffs mit sämtlichen Völkerklischees genüsslich spielende Übersicht antieuropäischer Parteien (S. 32f.), von Frankreichs Front National über den flandrischen Vlaams Belang bis zur deutschen, na, ihr wisst schon.
- Sehr, sehr selten: ein über zwei Seiten erzählter Kamagurka-Comic (S. 29f.)! In den Neunzigern gab es die Reihe "Raketenmann", aber an spätere Comics erinnere ich mich nicht; heute drucken wir von Kamagurka ausschließlich Einzel-Cartoons.
Schlussgedanke
Ich muss gestehen, dass mich diese Ausgabe nicht so recht "abholt". Uninspiriert erscheinen mir die Themen (bis auf Quorn!), zweckmäßig die Formen. Abgesehen von wenigem, was wirklich "knallt", bleibt nichts im Gedächtnis, die Beitragenden (auch ich!) bewegten sich hier auf niedrigem mittleren Niveau.
Dienstag, 23. April 2024
Die wilden Kärle
Ich weiß leider nicht mehr, wo genau, aber in einem etwas älteren (Sach-?)Buch begegnete mir neulich der Herrscher – Charles V.!
'Mooooment!', dachte ich. 'Gerade hat doch erst Charles III. den Thron bestiegen, Hunderte Jahre nach seinem Namensvorgänger. Überprüfen wir gleich mal auf Wikipedia, wer hier gemeint sein soll.' Gemeint war: Karl V. von Frankreich; ich hätte Charles französisch und nicht englisch lesen sollen. Dass es im Laufe der Geschichte noch etliche andere Karls (Rumänien, Spanien, Neapel ...) und eben auch Charles ("Charlese"?) gab, war mir schlicht nicht in den Sinn gekommen.
Nicht nur die Namensgleichheit, sondern auch die Nummerierung von Kaisern und Königen hat einige Bizarrerien gezeitigt. In Clemens Setz' Roman "Monde vor der Landung" stieß ich gestern passenderweise auf folgende Passage. Im Ersten Weltkrieg begehen deutsche und k.u.k. Soldaten gemeinsam eine Feier, die verbündeten Kameraden tauschen sich über ihre obersten Befehlshaber aus:
Etwa staunte man auf deutscher Seite nicht wenig über die Tatsache, dass der eben eingesetzte junge Kaiser von Österreich, Karl I., zugleich als Karl IV. König von Ungarn und Kroatien und außerdem als Karl III. König von Böhmen war. In jedem Herrschaftsgebiet wurden die Karls anders gezählt, je nachdem, wie viele es da vorher gegeben hatte. Eins, drei, vier – man wiederholte die Zahlen und einigte sich darauf, dass die Zwei schmerzlich fehlte. Hoffentlich würde eines der neu eroberten Ostländer dazu passen und mit nur genau einem historischen Karol oder Karlo in seiner bisherigen Herrschergeschichte die unschöne Zahlenlücke füllen.
Wenn ich in Wikipedias Karl-Liste nichts übersehen habe, hätte sich kein Land im Osten, sondern höchstens Portugal angeboten, wo ein Karl Nummer 1 als Vorletzter die wenige Jahre vorher abgeschaffte Monarchie angeführt hatte.
Sonntag, 21. April 2024
Eine runde Sache
Im September/Oktober 2015 hatte ich einen schrägen "Kassenbon-Streak": Dauernd kaufte ich im Supermarkt unbeabsichtigt Waren für insgesamt 14 Euro und ein paar Zerquetschte. Kurz nachdem ich diesen Zahlenzufall im Blog und auf Facebook notiert hatte, passierte es noch einmal:
In den folgenden Jahren kam es nur noch sporadisch zu solchen "Treffern", wenn überhaupt – ich schenkte dem Phänomen keine Beachtung mehr –, denn die Inflation wetzte ihre Krallen, und Einkaufen wurde konstant teurer. Bemerkenswerter als eine Häufung willkürlicher, ungefähr gleicher Summen ist ohnehin, wenn ein Endbetrag rund ausfällt. Bei dm erreicht man wegen der eigentümlichen Preisgestaltung manchmal 11,- Euro glatt oder so was. Gänzlich verrückt wurde es aber neulich bei einem Restaurantbesuch: Zu viert verzehrten wir Speisen und Getränke von insg. exactamente 100 Euro. "Den Beleg müssen Sie aufheben!", sagte die Kellnerin begeistert. "So was erlebt man nur alle Jubeljahre." Nun, die Quittung habe ich nicht aufbewahrt, aber wenigstens den entscheidenden Teil fotografisch festgehalten. Bitte sehr:
Freitag, 19. April 2024
Zuerst die gute Nachricht ...
Stellt euch vor, ihr bekommt die Aufgabe, eine Minigolfanlage aufzuwerten. Wie bewerkstelligt ihr das? Mit hoher Wahrscheinlichkeit dadurch, dass ihr aufregende Features einbaut, neue Bahnen anlegen lasst, Hindernisse erweitert, kurz: indem ihr Dinge hinzufügt – auch wenn euch explizit erlaubt worden ist, Dinge zu entfernen, etwa "einen Sandbunker (eine 'Falle', aus der man den Ball nur schlecht wieder herausspielen kann)". Diese Neigung des Menschen zum Hinzufügen wird als addition bias bezeichnet und seit kurzem wissenschaftlich untersucht. Die Minigolf-Aufgabe wurde tatsächlich mit Versuchspersonen durchgespielt, das Ergebnisse 2021 in Nature veröffentlicht:
Die Teilnehmenden sollten alle ihre Ideen auflisten, wie man die Bahn verbessern könnte. Dabei wurden sie auch darum gebeten, auf die Kosten ihrer vorgeschlagenen Änderungen zu achten. Trotz dieses Hinweises generierten nur 28% aller Teilnehmenden zumindest eine einzige Idee, die das Entfernen eines Elements betraf. Und selbst von jenen Teilnehmenden, die nochmals ausdrücklich darauf hingewiesen wurden, dass sie etwas [...] auch entfernen können, generierten nur 43% zumindest einen Vorschlag, bei dem ein Element entfernt würde.
Der menschliche Instinkt, Verbesserung durch "additive Transformation" erreichen zu wollen, sprich: der Gedanke "Mehr ist besser", scheint sich auch in der (deutschen) Sprache niederzuschlagen. Das legt die jüngere linguistische Forschung nahe. S. Wolfer / A. Koplenig / M. Kupietz / C. Müller-Spitzer vom Leibniz-Institut für Deutsche Sprache Mannheim legen ihre diesbezüglichen Erkenntnisse in Ausgabe 1/2014 des Sprachreport nieder. (Daraus auch obige Zitate, den Nature-Artikel von Adams et al. 2021 betreffend.) Das Team bediente sich eines neuen Datensatzes zu Worthäufigkeiten namens DeReKoGram, basierend auf dem DeReKo, dem riesigen Deutschen Referenzkorpus. "Gram" nimmt dabei Bezug auf sog. n-Gramme, also Einzelwörter (Unigramme), Zweiwortverbindungen (Bigramme) usf., deren Frequenz ermittelt werden soll; aus diesem Blog bekannt ist womöglich der Google Ngam Viewer.
Es stellt sich heraus: Nicht nur sprechen und schreiben wir häufiger vom Hinzufügen als vom Wegnehmen, auch geben wir, wenn von beidem die Rede ist, der Addition den Vorrang. Und nicht nur beim Dualismus Mehr/Weniger macht sich der Additionsbias bemerkbar, auch bei anderen Bereichen, "die einer gewissen Polarität unterworfen sind", scheint sich eine Bevorzugung von "positiv polarisierten Wörtern" niederzuschlagen. Beispiele für solche Gegenstandsbereiche sind Progression (mit Partnerwörtern wie vorwärts und rückwärts), Wertigkeit (z.B. nützlich vs. nutzlos), Höhe (hinauf vs. hinab usw.) und sogar Reichtum. In letzteren fallen allerdings und interessanterweise zwei der vier Paare von Wörtern, bei denen das negativ polarisierte häufiger auftrat.
Für die beiden Paare [wohlhabend vs. bedürftig und finanzstark vs. finanzschwach] liegt keine unmittelbare Erklärung auf der Hand (wobei es Ausdruck einer Präferenz in Zeitungstexten sein könnte, eher finanzschwache als finanzstarke Gesellschaftsschichten zu fokussieren).
Hier betreten wir ein interdisziplinäres Feld zwischen Soziologie, Politik, Kommunikations- und Sprachwissenschaft! Wer bisher mit Korpuslinguistik auf Kriegsfuß stand (wie ich, zugegebenermaßen), möge sich von dem achtseitigen Sprachreport-Beitrag wider jedes Vorurteil bezaubern lassen. Wer den Datensatz-Overload als zu trocken und mathematisch empfindet und die Analyse überspringen will, für den gebe ich das Entscheidende wieder: "Wir können daraus schließen, dass in der deutschen Sprache – zumindest in den untersuchten Gegenstandsbereichen und für unsere Wortauswahl – in der Tat eine Neigung besteht, positiv polarisierte Wörter häufiger zu verwenden als negativ polarisierte." Und als Parallelbefund lässt sich festhalten, "dass in der (über DeReKoGram erfassten) deutschen Sprache in der Tat positiv polarisierte Wörter in Paarnennungen mit und und oder eher als erstes genannt werden."
Der addition bias ist übrigens so unbeackert, dass er in der doppelseitigen Sammlung unbewusster Denkschemata, die im Wissensteil der Süddeutschen Zeitung vom 28./29. Mai 2022 abgedruckt wurde und die ich wohlweislich aufgehoben habe, nicht auftaucht.
Mittwoch, 17. April 2024
Leicht* übertrieben
Ich bin nicht Fan des Kult-Knäckebrots FinnCrisp, auch greife ich gelegentlich zu Leicht & Cross, so etwa diese Woche, wo es "Mein Knusperbrot" (Eigenbezeichnung) für 99 Cent bei Tegut gab. Als ich meinen Blick über die Verpackungsbeschriftung streifen ließ, fiel mir auf, dass diese Trockenflachbrote nicht einfach "Leicht & Cross" heißen, sondern "Leicht* & Cross". Das Sternchen verweist auf eine Fußnote mit folgendem Disclaimer: "LEICHT nimmt auf die luftige Beschaffenheit Bezug, die Produkte sind nicht energiereduziert."
Was dieser Notwendigkeit wohl vorausgegangen ist? Gab es Verbraucherschutz-Beschwerden? Hat Foodwatch Einspruch erhoben? Mir erscheint das etwas albern. Ein Lebensmittel von so geringer Masse kann doch per se nicht so energiereich und hochkalorisch sein, als dass man nicht von "leicht" im landläufigen Verständnis des Begriffs sprechen könnte. Es liegt mir fern, mich zum Lebensmittelexperten oder zum Unternehmensanwalt aufzuschwingen, aber ich habe eine Zeit miterlebt, als Süßigkeiten mitunter als regelrecht gesund verkauft wurden. Ich sehe es noch klar vor mir: Tennisspielerinnen teilen sich nach dem Training eine Yogurette (gesungener Slogan: "Die schmeckt so himmlisch joghurt-leicht!"), eine Joggerin stärkt sich in der Laufpause mit einer Milchschnitte, Büroangestellte beugen mit schaumig geschlagenem Gervais Obstgarten bedenklicher Gewichtszunahme vor. Geschickt in einen Kontext von Vitalität und Fitness gesetzt, wirkten in den Neunzigern, dem goldenen Jahrzehnt der TV-Werbung, selbst reine Zucker-Fett-Sahne-Klumpen sportiv und kaum sündhaft. Insofern lege ich marktschreierische Attribute wie "leicht" niemals auf die Goldwaage. Und hey, Leicht & Cross hat Nutri-Score A!
Montag, 15. April 2024
Teufel Mehrfachbedeutung!
Samstag, 13. April 2024
Motordroschken und Nächstenliebe
Donnerstag, 11. April 2024
Traumprotokoll: Ärger im Kino
Dienstag, 9. April 2024
Sonntag, 7. April 2024
Go-to to go
Alte Anekdote ohne Pointe: Im Dönerladen. Die Kundin vor mir bestellt Börek zum Mitnehmen. Als der Verkäufer fragt, ob es noch etwas sein darf, antwortet die Kundin, als sei es das Normalste auf der Welt: "Ja, ein Stück Zitrone noch, bitte!" ... worauf der Dönermann – wiederum als sei es das Allerselbstverständlichste – eine achtel Zitrone in Silberpapier wickelt und der Frau überreicht.
Freitag, 5. April 2024
The Anarchist Plant Book
Wer sich prima facie ein gewöhnliches Pflanzenbestimmungsbuch vorstellt, sei eines Besseren belehrt. Das Besondere an Eisendles kompaktem Werk ist nicht nur, dass es sich, wie der Titel erahnen lässt, auf tödliche Pflanzen konzentriert: Neben den Angaben zu Aussehen, Blütezeit und Fundort wird zu jeder der 33 heimischen Giftgewächse vermerkt, wie sie wirkt und vor allem welche Menge nötig ist, um die beschriebenen Effekte hervorzurufen.
Das Ganze ist sehr, sehr österreichisch, entbehrt in seiner lakonischen Sachlichkeit nicht eines gewissen schwarzen Humors. Hätte so ein Kompendium auch in Deutschland – etwa in der "Naturkunden"-Reihe von Matthes & Seitz – erscheinen können? Oder würde sich die Staatsanwaltschaft einschalten? Ich denke da direkt an die Tatbestände "Anleitung zu Straftaten" (§ 130a StGB) und "Belohnung und Billigung von Straftaten" (§ 140 StGB), aber ich bin ja kein Jurist. Es muss zudem betont werden, dass sich nirgends konkrete Schritt-für-Schritt-Instruktionen für Giftanschläge finden. Stattdessen gibt es Kasus, "Fallbeispiele dazu, wie die Pflanzen zum Einsatz gekommen sein könnten" (Astrid Wintersberger im Nachwort).
Mittwoch, 3. April 2024
Der österreich-liechtensteinische Gebietstausch
Fast unbemerkt von der (deutschen) Öffentlichkeit steht nicht mal ein Jahr nach der letzten innereuropäischen Grenzverschiebung die nächste Grenzkorrektur kurz bevor: Im künstlichen Egelsee nahe der Vorarlbeger Stadt Feldkirch soll die nicht mehr nachvollziehbare Linie zwischen Österreich und Liechtenstein begradigt werden. Bevor der entsprechende Staatsvertrag geschlossen werden kann, muss noch der Bundestag von Vorarlberg darüber beraten. Territorialen Verlust macht dabei keines der Länder: Die rund 250 Quadratmeter, die das eine verliert, bekommt es vom anderen wieder. Und umgekehrt. Es ist im Grunde ein Gebietstausch zu niemandes Lasten. Die Kleine Zeitung weiß mehr.
Montag, 1. April 2024
Serientagebuch 03/24
02.03. Poorly Drawn Lines 1.01
Poorly Drawn Lines 1.02
04.03. Curb Your Enthusiasm 12.04
07.03. Mrs. Davis 1.04
Family Guy 22.10
Will Trent 1.04
11.03. Curb Your Enthusiasm 12.05
12.03. Mrs. Davis 1.05
13.03. Poorly Drawn Lines 1.03
Poorly Drawn Lines 1.04
Will Trent 1.05
14.03. Mrs. Davis 1.06
Family Guy 22.11
Mrs. Davis 1.07
15.03. Poorly Drawn Lines 1.05
Mrs. Davis 1.08
24.03. Curb Your Enthusiasm 12.06
Will Trent 1.06
25.03. Poorly Drawn Lines 1.06
Poorly Drawn Lines 1.07
Poorly Drawn Lines 1.08
26.03. Gotham 4.01
28.03. Family Guy 22.12
Poorly Drawn Lines 1.09
Poorly Drawn Lines 1.10
31.03. The Simpsons 35.13
Wem "The Leftovers" (2014-2017) und "Watchmen" (2019) noch nicht abgefahren genug waren, dem sei Damon Lindelofs neuester Sehgewohnheiten unterlaufender und Genrekonventionen auf den Kopf stellender Streich Mrs. Davis wärmstens empfohlen. Mit kleiner Einschränkung: Wer mit Ton und Setting der Pilotfolge nichts anfangen kann, braucht nicht weiterzuschauen, denn andere Saiten schlagen die folgenden sieben Episoden nicht an. Den Stoff hat Lindelof zusammen mit Tara Hernandez (langjährige Autorin bei "The Big Bang Theory" und dessen Spin-off "Young Sheldon") entwickelt, zudem ist Comic-Weirdo Jonny "Jomny" Sun ("BoJack Horseman") als Executive Story Editor mit von der Partie; und ja: Das schwungvolle Abenteuer um eine KI-Gottheit und den Heiligen Gral ist mehr Comedy denn Mystery-Action – zwei, drei Stellen waren selbst mir zu klamaukig –, trotzdem gibt's viel zu staunen und zu rätseln. Darüber hinaus überzeugt der Spaß mit einem originellen Look und einem größtenteils unverbrauchten Cast mit feinem komödiantischen Gespür.
Skurril geht es auch bei Poorly Drawn Lines zu. Ganz genau: Die seit vielen Jahren laufende Webcomic-Reihe hat vor einer Weile eine zehnteilige Bewegtbild-Umsetzung bekommen, die in der von Reza Farazmand geschaffenen kleinen Welt um die Figuren Tanya, Vogel Kevin, Bär Ernesto und Schildkröte Turt spielt. Humor und Tonfall der Vorlage werden angemessen übersetzt, stilistisch sowieso. Weil eine Handvoll Panels, die ohnehin meistens nur aus einem kurzen Dialog bestehen, selbst eingedenk der knackigen Länge von nur zehneinhalb Minuten schlechterdings kaum genug Stoff für eine ganze Episode bieten, kommt es jedes Mal zu relativ komplexen Handlungsbögen: Unsere Helden sehen sich fantastischen Ereignissen und übernatürlichen Gefahren ausgesetzt, was nicht selten an "Aqua Teen Hunger Force" erinnert. ("Master Shake"-Sprecher Dana Snyder, eine meiner allerliebsten Cartoon-Stimmen, hat sogar einen wiederkehrenden Gastauftritt als Katze!) Schade, dass diese rasch weggeguckte Erwachsenen-Animation nicht fortgesetzt wurde.