Sonntag, 7. April 2024

Go-to to go

Ein Vorteil der Großstadt ist die hohe Dichte an Schnellrestaurants, Imbissbuden und Streetfood-Lokalen. Gut ist's, wenn man in Laufnähe einen Laden hat, bei dem man ein Stammessen hat: das eine zuverlässig solide Gericht, das man ohne zu überlegen jedes Mal bestellen kann und das konstant gut schmeckt, idealerweise bei gleichbleibendem Preis.

Für den Fall, dass ich zu faul zum Kochen bin, nichts eingekauft habe und mir nicht nach gastronomischen Experimenten zumute ist, hält meine hood gleich zwei Optionen bereit. In einem Bistro mit chinesischer Karte ist mein Stammessen ein vorzügliches Gung Bao (dessen Geheimnis Kollege Mark-Stefan Tietze einst in der Taz gelüftet hat) mit Gemüse und Tofu; in einer Thai-Gaststätte wiederum bestelle ich mir regelmäßig zum Abholen ein Pad Thai, das nicht nur göttlich mundet, sondern auch in so riesigen Portionen daherkommt, dass zwei Personen es sich teilen können oder eine Person zwei Tage hintereinander davon essen kann.

Damit dieser Beitrag nicht zu kurz wird, nutze ich ihn, um ein "Erlebnis", das ich vor über zehn Jahren gemacht habe, neu einzuordnen. Es folgt ein Update zu dieser Notiz:
Alte Anekdote ohne Pointe: Im Dönerladen. Die Kundin vor mir bestellt Börek zum Mitnehmen. Als der Verkäufer fragt, ob es noch etwas sein darf, antwortet die Kundin, als sei es das Normalste auf der Welt: "Ja, ein Stück Zitrone noch, bitte!" ... worauf der Dönermann – wiederum als sei es das Allerselbstverständlichste – eine achtel Zitrone in Silberpapier wickelt und der Frau überreicht.
Wie wenig weltläufig ich früher noch war! Was ich da mit Ungläubigkeit wahrgenommen hatte, war tatsächlich das Normalste auf der Welt: Börek & Co. werden nämlich traditionell mit Zitrone genossen. Lernen tat ich Döspaddel das indes erst Ende 2023, als ich in Köln in einer Cigköfte-Filiale veganes Lahmacun bestellte und dazu einen Zitronenschnitz überreicht bekam. 'Ach, das muss so!', schoss es mir sofort durch den Kopf. 'Deswegen hat die Frau damals danach gefragt.'

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