So bebilderte die FAZ einen Artikel, in dem es um die Migrationspolitik von Giorgia Meloni ging:
Absicht oder Zufall? Egal, ich musste schmunzeln.
So bebilderte die FAZ einen Artikel, in dem es um die Migrationspolitik von Giorgia Meloni ging:
Das hätte ich auch nicht gedacht: dass ich mal freiwillig ein self-help book aufschlagen würde. Aber wenn es von Jimmy Carr kommt, dessen Treiben ich seit über 20 Jahren verfolge (in Amsterdam habe ich ihn sogar live gesehen) und dessen Humor-Abhandlung "Only Joking" (2006, mit Lucy Greeves) bei mir im Bücherregal steht, dann muss ich es lesen. Zufällig wartete es im Bereich "Fremdsprachige Literatur" der Frankfurter Zentralbibliothek darauf, von mir mitgenommen zu werden.
Be bad. Be gloriously and ridiculously bad. Stink up the place.Have the courage and the conviction of your suckiness. Failure is incredibly freeing, unless you're an escapologist.Being wrong reminds you that nobody, and I mean nobody, is wholly right. I mean, even David Bowie was in Tin Machine. Getting stuff wrong, and acknowledging that, frees you from being defensive. And being defensive is the quickest way to shut down creativity.Being wrong is hard – I mean being totally wrong, 100 per cent wrong. It's hard to get stuff perfect and it's hard to fuck up perfectly. But it's pretty easy to get stuff half right. And when you have something half right, then you have a draft, you've filled the blank page. You've got something to work on. Getting it wrong is how you'll defeat procrastination.
... über Kreativität und wie der Begriff heutzutage missverstanden, verwässert und verengt wird:
When we talk about creatives, we have a tendency to think about musicians or artists, we think about people who produce something called 'art' as if it should be reserved for museums and galleries, and only practised by a very few, special people. We put creativity over there and everything else is 'serious business'. Seriously? Fuck that. So dumb. So elitist.
I say this because, before Shell, I worked in advertising. [...] I worked alongside 'the creatives' who did creative stuff: copywriters and graphic designers. It's the dumbest thing. In a company of 200 people, thirty of them were labelled 'creative', as if the rest of us shouldn't even think about doing anything imaginative. We had been put in our place: 'Don't you lot go about having ideas. We've got ideas covered.'
Creativity is not a special thing in a special box in a special room. It's crazy thinking because any business does better if it's open to creativity. Any work can be creative. Architects are creative, as are gardeners, chefs, strippers, cab drivers, nurses, accountants (accountants can be incredibly creative, let me tell you). It's not about what you do, it's how you do it, that's what makes your job creative. [...]
Sometimes the word 'creative' is a problem. If the term is too hippyish for you there are other words available: try 'productive' or 'inventive'.
Und das hier könnte 1:1 von mir stammen:
[...] anxiety is a constant hum in my life.
I look at it this way: yes, I have the lows of anxiety, but I also have the highs of creativity.
Anxiety is the flip side of creativity it's a gift. A gut-wrenching, pain-in-the-arse, nightmare gift. But it's the thought that counts. If you're suffering with anxiety, great news: you're a creative person.
The downside to a creative mind is that it's always on. Anxiety: it's your creativity with nothing to do. Give your creative mind something to do or it'll drive you crazy.
When I'm feeling anxious, I try and refocus my anxiety on something positive, I try to give my mind something to do other than worry. Start simple. Do anagrams, solve a puzzle, anything that gets your mind going.
Das Buch ist auch deshalb so gut konsumierbar, weil es in kurze, knackige Kapitel und Unterkapitel gegliedert ist, denen zudem geistreiche, aufschreibenswerte, meist witzige Zitate vorangestellt sind.
Ich habe die Mangostan kennengelernt, als sie in Deutschland, wenn überhaupt, noch unter dem Namen Mangosteen zu bekommen war, was, wie ich erst später lernte, wohl die englische Schreibweise ist. Dieses Jahr begegnete mir die schmackhafte Frucht im Frankreich-Urlaub wieder, später dann auf meinem Frankfurter Stamm-Wochenmarkt. Der Preis betrug immer noch 1,50 Euro pro Stück, ist also hierzulande wenigstens nicht höher geworden. Anders als in Kambodscha, das derzeit mit Thailand Grenzstreitigkeiten austrägt, die – wie politische Konflikte so oft – einschneidende Folgen für das Leben der kleinen Leute zeitigen.
"Mittlerweile wurden auf Anweisung der thailändischen Regierung die Grenzen komplett geschlossen", vermeldet die aktuelle Jungle World. "Vor allem auf den Märkten macht sich das Fehlen von Obst und Gemüse aus Thailand bemerkbar. Hout Lon, eine Händlerin auf dem Großmarkt in Battambang, erzählt, dass Gemüse nun aus Vietnam käme und deutlich teurer sei. [...] Dem stimmt die Händlerin Chan Kaju zu: 'Die meisten Früchte sind teurer geworden, wie zum Beispiel die violette Mangostan, die normal für bis zu 700 Riel (0,14 Euro) pro Stück verkauft wird. Aber jetzt ist der Preis auf bis zu 1.300 Riel (0,26 Euro) gestiegen.'"
02.06. Scrubs 5.13
Person of Interest 3.23
04.06. Scrubs 5.14
11.06. Family Guy 23.15
Doctor Who 15.08
13.06. The Simpsons 00.75
19.06. Grace 5.03
21.06. Lost 1.16 (RW)
24.06. Scrubs 5.15
Scrubs 5.16
25.06. Grace 5.04
27.06. Scrubs 5.17
Scrubs 5.18
29.06. Lost 1.17 (RW)
Lost 1.18 (RW)
30.06. Scrubs 5.19
Zur Großartigkeit von Person of Interest hatte ich mich ja vor einer Weile schon en passant geäußert. Das hohe Niveau der vorherigen Staffeln konnte die dritte konstant halten. Mittendrin wurde man von dem Ausscheiden einer Hauptfigur schockiert, gegen Ende hin gab es eine schöne Eskalation, und nach dem Finale liegen die Karten neu gemischt auf dem Tisch und warten darauf, in einer vierten Staffel – die dann aber hoffentlich wieder mehr Stand-alone-Folgen enthalten wird – ausgespielt zu werden.
Ganz ehrlich: Die zweite "New New Who"-Staffel war viel zu kurz, um ein prägnantes Bild in meinem popkulturellen Gedächtnis zu formen; ich könnte nicht sagen, was charakteristisch für die vergangenen Doctor Who-Episoden war. Dabei war sie genau so lang wie die vierzehnte. Nun gut, es gab das Götterthema, es gab das Comeback der ... Aber ach, ich will Leuten, die das Ganze noch sehen wollen, nicht die Spannung verderben, weswegen ich auch nicht auf die für mich sehr überraschende letzte Szene von "The Reality War" (wovon ich immerhin circa 85 Prozent verstanden habe) eingehen möchte. Vom 15. Doktor hätte ich gerne noch mehr gesehen. Wann, wenn überhaupt, es nun mit "Doctor Who" weitergeht, hängt, soweit ich das sehe, von der Gnade Disneys ab, oder?
Der Drang zur "Verthrillerung", den ich in der vierten Staffel von Grace (kritisch) wahrgenommen hatte, hat sich mit der nunmehr fünften Staffel wieder ausgeschlichen. Sehr klassisch geht es in den vier neuen (und zum Glück nicht letzten!) Episoden zu. Aufmerksam wie eine Raubkatze muss man freilich sein, um den Faden der dichten Kriminalstorys nicht zu verlieren, einzig die vierte Folge, anhebend wie ein Gerichtsdrama, variiert das Tempo, verläuft angenehm linear, geradlinig und beinahe behäbig, zumindest bis zur Hälfte, ab der dann erneut und beherzt der Turbo eingelegt wird. Sehr packend und unterhaltsam, das alles. Schade bloß, dass Craig Parkinson nicht mehr dabei ist.
Ich habe mich, bis auf eine Ausnahme, von meiner Sammlung von Presseheften aus meiner Zeit als Filmkritiker (lol, wie hochtrabend!) getrennt:
Wesentlich mehr weh tat es mir, mich von zwei weiteren Paaren Schuhen zu verabschieden. Sie habe ich nicht beim Umzug gefunden, ich habe sie sogar frohen Mutes in die neue Wohnung mitgenommen. Im nun vollends angebrochenen Hochsommer fällt mir jedoch auf, dass die Latschen nicht mehr allzu frisch riechen, zudem sind sie an mehreren Stellen zerschlissen.
Manchmal, leider sehr selten, kommt es vor, dass jemand auf der Titelkonferenz einen Vorschlag hinlegt, bei dem sich alle sofort einig sind: Der isses. Dieser Gag von Elias Hauck war so ein Fall. (Und es handelt sich noch nicht mal um den lustigsten Hauck-Titel aller Zeiten; der ist nach wie vor unveröffentlicht und wartet auf den perfekten Zeitpunkt ...)
Nicht weil ihn mehrere Gewährsleute aus dem Titanic-Umfeld schlicht nicht verstanden haben (nein, das ist kein Grund – man muss ja auch die Jugend ködern), sondern weil man rückblickend festhalten kann, dass der Sith-Lord in der dritten Star-Wars-Trilogie nun wirklich kein Schwein interessiert hat.
"Zäune, Schiffsunglücke, Thomas de Maizières Konterfei: Nichts konnte die dreisten Elendsflüchtlinge aus der ganzen Welt abschrecken, und jetzt haben wir hier den Ausländersalat. Darum hat das Innenministerium Deutschlands beste Agenturen damit beauftragt, der Bevölkerung mit Werbekampagnen die neuen exotischen Zutaten bekömmlicher zu machen."
Ja, 2015 fiel es uns noch einigermaßen leicht, das Topthema Flüchtlingskrise satirisch zu verarbeiten, was uns – in diesem Fall Moritz Hürtgen, Tim Wolff und mir – hier ganz ordentlich gelungen ist, wie ich auch zehn Jahre später noch finde. Mindestens zwei Mal haben wir diesen Artikel vor affirmierendem Publikum vorgetragen. Visuell ansprechend (Gestaltung: Martina Werner) ist die Strecke obendrein geraten. Stimmt es also doch, was ich so oft höre: "Das müssen doch herrliche Zeiten für Satire sein!"? Nein.
So, ich lebe jetzt im Hochtaunus.
Letzte Woche habe ich mir im Museum Wiesbaden die famose, inzwischen beendete Ausstellung "Honiggelb – Die Biene in der Kunst" angesehen. Das beliebteste Motiv mit Bienenbezug in der Kunstgeschichte scheint Amor als Honigdieb mit seiner Mutter Venus zu sein; in zig Interpretationen begegneten mir die beiden auf Gemälden und Zeichnungen. Unter den vielen sonstigen beeindruckenden, kuriosen, anregenden Werken stach (!) mir eins besonders ins Auge – weil ich das darin Dargestellte einst in ganz anderem Kontext kennengelernt habe: "Samson findet Bienen im toten Löwen" von Cornelis Massys (1549), dieselbe Szene wie auf dem Golden-Syrup-Logo.
Heute: Darf Foie gras in Deutschland verkauft werden?
Im Grunde kenne ich die Antwort seit dieser Woche, denn da habe ich in einem Kühlregal bei Edeka gleich mehrere Sorten von Foie gras gesehen, und ich gehe davon aus, dass Edeka nicht gegen geltendes Recht verstößt. Ich hatte allerdings im Hinterkopf gespeichert, dass der Handel mit Stopfleber hierzulande ebenso untersagt wäre wie die Herstellung derselben. Nun sagt mir Google: Zwar ist das Zwangsfüttern von Tieren in vielen Ländern Europas, darunter in Deutschland, sehr wohl verboten, jedoch darf die auf solche Weise "verfeinerte" Innerei von Frankreich, wo diese Grausamkeit als TrAdiTiOn verbrämt und als schützenswert erklärt wurde, nach Deutschland importiert und in den Handel gebracht werden.
"Eigentlich dürfte die Herstellung von Stopfleber in einem EU-Mitgliedsstaat kein Thema sein. Die EU-Richtlinie 98/58CE (insbesondere Anhang 24 zu Art.4) verbietet die Produktion von Stopfleber bereits seit 1999. Danach darf die Art des Fütterns bei Tieren 'keine unnötigen Leiden oder Schäden' verursachen. Die Richtlinie lässt jedoch Ausnahmen zu und muss darüber hinaus nicht zwingend umgesetzt werden. Schlussendlich liegt es am freien Binnenmarkt, dass der Import von Stopfleber innerhalb aller EU-Staaten weiter zugelassen wird. Deshalb wird auch in Deutschland immer noch Stopfleber verkauft. Um sich weiter abzusichern, erklärte Frankreich im Jahr 2005 Foie Gras sogar zum nationalen und gastronomischen Kulturerbe." (LTO)
Warum ist mir das Zeug bisher noch nie in deutschen Kaufhallen begegnet? Wahrscheinlich ist es wirklich eine Seltenheit, die Nachfrage potentiell gering. Tatsächlich befindet sich die erwähnte Edeka-Filiale in einer Gegend, wo man noch am ehesten die entsprechende Klientel findet ...
Nachdem ich vor ein paar Jahren Harald Jähners glänzende Nachkriegsschilderungen "Wolfszeit" verschlungen habe, lese ich nun endlich sein 2022 erschienenes Portrait "Höhenrausch: Das kurze Leben zwischen den Kriegen". In dem Kapitel "'Schicksale hinter Schreibmaschinen' – Die Trägerschicht der Neuen Zeit" geht es am Rande auch um ein "Bürodeutsch", das in der Weimarer Republik zum Teil eigentümliche Blüten trieb:
In Martin Kessels Büroroman "Herrn Brechers Fiasko" grassiert eine alberne Bürosprache, mit der die Sekretärinnen der Langeweile des Jobs und den Zumutungen ihrer Chefs trotzen. Jeder Satz wird dabei mit einem affektierten "ü" beendet. "Man sagte nicht mehr: 'Haben Sie einen Bleistift?' – sondern man sagte: 'awa en bleie, ü?'. Oder man sagte zu einer Sache, die eilig war: 'ette, ette, ette, ü?'" [...] Mit den Frauen hatte sich die Büro- und Verwaltungssprache geändert. Ursächlich dafür aber waren nicht sie, sondern die Schreibmaschine. Erst mit ihr zog die Umgangssprache in die Buchhaltung ein und löste die alten Fachbegriffe und Kürzel ab, mit denen die klassischen Buchhalter handschriftlich für Kürze und Exaktheit gesorgt hatten. Denn die Schreibmaschine eröffnete den Kaufleuten die Möglichkeit, den Schreibkram zu delegieren, und machte ihre alten, professionellen Codes obsolet. "Mit dem Eindringen der weiblichen Schreibkraft in das Büro, mit dem Sinken des kaufmännischen Niveaus verschwand das 'Rottwelsch des Kaufmanns' allmählich", stellte der Sozialwissenschaftler Theo Pirker fest. Allerdings ging der empfundene Niveauverlust nicht auf das Konto der Frauen, sondern auf das der oft fahrig diktierenden Chefs: "Schritt für Schritt verschwanden die Abkürzungen. Unglücklicherweise erhielt sich die blühende und leere Phrase. (...) Geschäftsleute, die nun der Mühe enthoben waren, ihren Brief selbst zu schreiben, und die nun nicht mehr Gefahr liefen, Tintenkleckse zu machen, verfielen in eine Reihe schlechter Gewohnheiten und hauptsächlich in die, einen Satz zu beginnen, ohne zu wissen, wie er enden wird."
So weit, so bemerkenswert. Nichts damit zu tun habend, aber nicht minder bemerkenswert: Einen Absatz weiter begegnete mir ein Unternehmen, das in einer meiner vorangegangenen Lektüren eine Rolle spielte: Westinghouse!
Die Organisationsbranche wuchs genauso sprunghaft wie die Papierberge in den Betrieben und die Angestelltenheere, die zu ihrer Anfertigung und Bändigung nötig waren. Als in den USA 1948 die Firma Westinghouse ihr Ablagesystem rationalisierte, schaffte sie insgesamt vierhundertzwanzig Eisenbahnwagen voller Akten aus ihren Gebäuden, in der sicheren Annahme, dass niemand mehr etwas davon würde lesen wollen, schon allein, weil die Hoffnung fehlte, in den Unmengen von Informationen das Gesuchte zu finden.
Aus meine Lebensumstände betreffenden Gründen komme ich derzeit nur eingeschränkt zum Bloggen, daher heute nur dies: Die Rubrik "Sprachlabor", auf die ich mich hier schon oft bezogen habe, hat in der Samstagsausgabe der Süddeutschen Zeitung gefehlt! Eben blättere ich durch die Wochenendpostillen, freue mich schon, als ich das Ende von Buch 2 der SZ erreiche, jedoch: kein "Sprachlabor". Macht Hermann Unterstöger Urlaub? Ist er krank? In Rente gegangen (er ist Jahrgang 1943)? Dann soll er das doch an der Stelle, an der normalerweise seine Glosse steht, kundtun, z.B. so: "Aus meine Lebensumstände betreffenden Gründen komme ich derzeit nur eingeschränkt zum Kolumnieren." Sollte er selbst nicht dazu in der Lage sein, muss halt jemand Verantwortliches aus dem Haus eine Erklärung abgeben. Das erwarte ich als enttäuschter (und ein wenig besorgter) Leser!
Ich bin offenbar schon so stark im Süden der Republik (nun gut: in der unteren Hälfte Deutschlands) verwurzelt, dass ich ungläubig die Kamera zückte und dieses Wort fotografierte, weil ich es für falsch geschrieben hielt:
Von meiner jugendlichen Radio- und Funkbegeisterung habe ich schon einmal erzählt. Es erwärmt mein Herz, dass ich noch immer drei Fachbücher aus dieser Phase meines Lebens besitze: neben der erwähnten "Spezial-Frequenzliste 1998/99" auch den Funkschau-Sonderband "1000 neue Scannerfrequenzen" und die 2000er Nummer von Schmitz/Siebels informationssattem "Jahrbuch für weltweiten Rundfunkempfang" mit dem schlichten Titel "Sender & Frequenzen" (das 2017 zum letzten Mal herausgegeben wurde). Absoluter Kult! Das Beste an "S&F" war, dass man einen jeder Ausgabe beiliegenden Supplements-Bezugsschein ausfüllen und an den Verlag schicken konnte, wodurch man mehrmals im Jahr gratis ein solches Heftchen erhielt:
Dieses Jahr habe ich einen Monatskalender mit Plakaten aus der DDR. Im Juni ist dieses Motiv zu sehen:
Schon vor recht langer Zeit, nämlich kurz vor der Anschaffung meiner Xbox One, bin ich in den Besitz einer zweiten Xbox 360 gekommen, nachdem sich meine erste, 2011 erstandene, einen letalen Hardwarefehler eingefangen hatte. Ich kaufte das Gerät jemandem für einen symbolischen Preis ab, und obwohl es schon ein paar Jahre auf dem Buckel hatte, erfreut es sich bis heute bester Gesundheit. Hin und wieder, wenn auch immer seltener, spiele ich die diversen Spiele an (oder gar durch), die mir mitsamt der Konsole überlassen worden waren; u.a. zocke ich gelegentlich "Duke Nukem Forever", schaue bei "GTA V" rein oder quäle mich durch "L.A. Noire".
Letztens hatte ich wieder mal enormen Spaß mit der hier bereits beiläufig erwähnten Kinect, der "integrierten Sensoreinheit zur Echtzeit-Erkennung von Körperhaltung und -bewegung", die seinerzeit gelauncht wurde, um die Microsoft-Konsole Wii-konkurrenzfähig zu machen. Nicht wenige Kinect-exklusive Spiele sind über die Jahre erschienen, wobei ich annehme, dass den deutschen Markt nur ein gewisser Teil davon erreichte (Auflistung hier oder hier). Drei besitze ich: "Kinect Sports", "Kinect Sports: Season Two" und "Kinect Adventures!". Besonders letzteres ist enorm abwechslungsreich, spaßig und, ja, körperlich fordernd und somit der Fitness zuträglich. Der Sensor ist präzise genug, um zumindest gröbere/größere Bewegungen (springen, ducken, zur Seite beugen) zu erkennen und zu verarbeiten, allein die Menüauswahl per Handsteuerung kann etwas hakelig ausfallen. Den meisten der Mini-Games ist ein mit echten Menschen aufgenommenes Tutorial-Video vorangestellt, und am Ende bekommt man eine Slideshow mit Action-Momenten von seiner Session präsentiert. Hier ein paar fotografische Eindrücke zur Dokumentation:
In Merv Griffins Biographie "Merv" (vgl. "Seitenstraße" Folge 9) findet sich eine Stelle, die mich die Augenbrauen heben ließ:
"[...] Lewis had positioned the TelePromTers (a rolling version of cue card) at floor level [...]"
Bemerkenswert ist erstens, dass man 1980 noch erklären musste, was ein Teleprompter ist, zweitens die eigentümliche Schreibweise des Wortes. Erklärung: Es handelt sich bei "TelePrompTer" um den Namen eines Medienunternehmens, das sich nach ihrem Hauptprodukt, nämlich dem Teleprompter, benannt hat. Sozusagen rekursiv wird hier die Markenschreibweise mit Binneninitialen auf das Gerät angewandt. Der Erfinder des Teleprompters gründete kurz nach der Marktreife gemeinsam mit Irving B. Kahn die TelePrompTer Corporation, die schließlich zum größten US-amerikanischen Kabelfernsehanbieter werden sollte und später an Westinghouse verkauft, jenen Konzern, bei dem Merv Griffin lange Zeit mit seiner Syndication-Talkshow unter Vertrag stand.
Im Zusammenhang mit dem Teleprompter-Erfinder ist noch zweierlei erwähnenswert. Sein Name war Hubert Schlafly. War der etwa mit der berüchtigten Aktivistin Phyllis Schlafly verwandt oder verschwägert?, fragte ich mich. Weder sein noch ihr Wikipedia-Artikel gibt dies explizit an, doch sind beide in St. Louis, Missouri, im Abstand von ziemlich genau fünf Jahren geboren, und Phyllis' Vater, John Bruce Stewart, arbeitete für – na? – Westinghouse! Phyllis (geb. McAlpin Stewart) heiratete 1949 den Rechtsanwalt John Fred Schlafly Jr., "a member of a wealthy St. Louis family". In welchem Verhältnis jener wiederum zu Hubert stand, konnte ich nicht herausfinden.
Huberts Vater war, so heißt es in der englischsprachigen Wikipedia, ein wildcatter. Was ist das nun wieder? Laut dem (recht unbeholfenen) deutschsprachigen Wikipediaartikel handelt es sich dabei um "eine Person[,] die nach Erdöl sucht und erste Bohrungen vornimmt". Die wildcat wells, auf die sich die Berufsbezeichnung bezieht, verdanken ihren Namen dem äußerst ertragreichen Ölfeld "Wildcat Hollow" auf dem Gebiet des heutigen Oil Creek State Park in Pennsylvania. Was genau diese spezielle Art von Ölquelle ausmacht, verstehen andere womöglich besser als ich: "[They] are drilled where little or no known geological information is available. The site may have been selected because of wells drilled some distance from the proposed location but to an underground structure that appeared similar to the proposed site."
Da fällt mir ein: Ich muss unbedingt mal wieder "There Will Be Blood" sehen!
02.05. Common Side Effects 1.06
Jack Ryan 1.04
04.05. Doctor Who 15.04
05.05. Common Side Effetcs 1.07
The Simpsons 00.76*
07.05. Common Side Effects 1.08
08.05. Family Guy 23.12
Jack Ryan 1.05
09.05. Common Side Effects 1.09
12.05. The Simpsons 36.16
13.05. Common Side Effects 1.10
Doctor Who 15.05
14.05. Scrubs 5.01
Scrubs 5.02
Person of Interest 3.20
16.05. Family Guy 23.13
Scrubs 5.03
Jack Ryan 1.06
17.05. The Simpsons 36.17
Squid Game 2.06
19.05. The Simpsons 37.18
20.05. Jack Ryan 1.07
Jack Ryan 1.08
Doctor Who 15.06
21.05. Scrubs 5.04
Scrubs 5.05
Grace 5.01
22.05. Family Guy 23.14
23.05. Scrubs 5.06
Scrubs 5.07
Person of Interest 3.21
24.05. Lost 1.15 (RW)
26.06. Grace 5.02
27.06. Scrubs 5.08
Doctor Who 15.07
29.05. Scrubs 5.09
Scrubs 5.10
Person of Interest 3.22
31.05. Scrubs 5.11
Scrubs 5.12
Squid Game 2.07
* Hierbei handelte es sich um die zwischen 36.14 und 36.15 ausgestrahlte Spezialfolge "Yellow Planet". Warum diese Episode nicht der offiziellen Zählung unterworfen wurde (sie hat schließlich einen regulären Produktionscode erhalten), weiß ich nicht. Die Nummerierung 00.76 ist die auf den einschlägigen Release-Seiten zu findende. Die bisher veröffentlichten Disney-Shorts habe ich übrigens, schon allein aufgrund der Länge von jeweils nur wenigen Minuten, nicht in mein Serientagebuch aufgenommen und werde das auch künftig nicht tun. Halt! Ich lese gerade, dass es eine weitere unnummerierte Disney+-exklusive Full-length-Folge gab: "The Past and the Furious". Die ist mir irgendwie durch die Lappen gegangen; ich werde sie alsbald nachholen.
Summa summarum hatte die 36. Staffel der Simpsons also 20-ish Folgen – von denen wie immer einige zu amüsieren wussten, andere nur aus Gewohnheit pflichtschuldig runtergewatcht wurden.
Eine Animationsserie der etwas anderen Art ist Common Side Effects. Irgendwo im Netz las ich, man müsse sich diesen Adult-Swim-Zehnteiler vorstellen wie eine Mischung aus "Akira", Moebius-Comics und "King of the Hill". Der Verweis auf Letzteres ergibt sich freilich daraus, dass "KotH"-Schöpfer Mike Judge (der auch als Sprecher mitwirkt) zu den Ausführenden Produzenten gehört – ebenso wie Greg Daniels, weswegen man allerdings nicht, wie ich im Vorfeld, davon ausgehen sollte, man habe es mit einer Comedy zu tun. Sehr wohl gibt es den ein oder anderen Gag, zuvörderst ist "Common Side Effects" aber ein Thriller-Drama, eine brillant temperierte Pharmazie-Verschwörungs-Erzählung für Erwachsene mit feinsinnig ausgearbeiteten Charakteren und visuell überwältigenden Traumsequenzen, die für Fans der genannten japanischen und französischen Kunstwerke ein Fest sein dürften. Eine zweite Staffel ist bereits angekündigt worden.
Amazon Primes Serie um Tom Clancys wohl berühmeteste Romanfigur Jack Ryan startete bereits 2018. Ich hatte mal wieder Bock auf eine launige Actionserie und schwankte zwischen "Reacher", "The Terminal List" und "Jack Ryan". Von kundiger Seite wurde mir dann versichert, "Jack Ryan" habe den höchsten Production Value und den aufregendsten Location-Mix. In der Tat kann der von Michael Bay mitproduzierte und von Carlton Cuse miterfundene Politthriller mit feinen Schauwerten überzeugen und hat hin und wieder wuchtige Schockmomente in petto, mehrmals fühlte ich mich an "24" erinnert, vor allem in jenen Szenen, in denen wir nicht nur die Arbeit des titelgebenden CIA-Analysten (John Krasinski) verfolgen, sondern auch Einblicke in die Lebenswelt der Terroristen bekommen, die dadurch Profil erhalten und mehr sind als gesichstlose, im Schatten agierende Reißbrettbösewichte.
Gelegentlich verliert sich die Geschichte in Nebensträngen, etwa um einen psychisch angeknacksten Drohnenpiloten, die dann aber mehr oder weniger handlungsirrelevant verpuffen. Warnen möchte ich auch davor, dass man als Zuschauer sehr viel zu lesen hat: Eine Episode besteht fast ausschließlich aus Dialogen in fremden Sprachen (Französisch, Arabisch), was zwar der Authentizität zuträglich ist, auf Dauer aber anstrengen kann.
Zur zweiten Staffel von Squid Game kann man gar nicht viel schreiben. Am liebsten würde ich mir ein abschließendes Urteil für das Ende der finalen dritten Staffel aufheben, die wohl eher eine "Staffel 2.5" werden wird (und schon diesen Monat startet). Die zweite endet nämlich, da verrate ich nicht zu viel, direkt nach einer Klimax, und es wirkt fast, als hätten sich die Showrunner nach dem fieberhaften Hochschrauben der Eskalationsspirale in eine dramaturgische Sackgasse manövriert: Was soll da jetzt noch kommen?! Bisher jedenfalls kam zu viel vom Gleichen. Der Überraschungsfaktor der ersten Staffel fehlte oft, man war weniger perplex und entsetzt. Warum etwa wird das "Rotes Licht, grünes Licht"-Spiel noch einmal in voller Länge wiederholt, ohne kreative Abweichungen, ohne Twists und Brechungen? Nun ja, ich will mich nicht beschweren – ausreichend weird, exotisch und misanthropisch ist das koreanische Netflix-Juwel immer noch.
Eine meiner liebsten Fußnoten nicht nur der byzantinischen Geschichte ist der Fall von den Runen in der Hagia Sophia. Mindestens zwei, möglicherweise sieben oder sogar mehr solcher Inschriften finden sich in dem berühmten Istanbuler Monument. Wie, fragt man sich als Laie, kommen bitte altgermanische Buchstaben in einen Bau auf dem Gebiet der heutigen Türkei? Die historisch nachvollziehbare, fast schon triviale Erklärung ist: Weder Zeitreisende noch Scherzkekse, sondern Angehörige der Warägergarde haben jene Graffiti hinterlassen, von welchen das hier das bekannteste und am besten erhaltene ist: