Mittwoch, 29. Mai 2013

Fragen, die ich mir selbst stelle

Heute: Was hat es mit diesen rot-weiß-blau-gestreiften rotierenden Stangen auf sich, die man vor englischen/amerikanischen Friseursalons sieht?

Antwort (frei übersetzt nach Straight Dope, wo diese Frage im Jahr 2000 gestellt wurde): Im 17. Jahrhundert war es Ärzten von Seiten der katholischen Kirche verboten, Operationen am menschlichen Körper, der als heilig galt, durchzuführen. (Ärzte waren oft gleichzeitig als Geistliche tätig, auch befanden sich die meisten medizinischen Fakultäten in Kirchenhand.)
Das Operieren übernahmen fürderhin die Barbiere, die eh schon mit allerlei scharfem Werkzeug ausgestattet waren. Es entstand der Beruf des surgeon-barbers. Als Gildeninsignie wurde eine rot-weiß-gestreifte Stange gewählt; sie repräsentierte die blutgetränkten Fetzen, die man zum Trocknen nach draußen hängte. Darauf befand sich zudem eine Art Schüssel, die das Blut bei der damals beliebten Prozedur des Aderlassens auffing. Die Stange selbst wurde Patienten in die Hand gegeben, auf dass sie diese drückten, um die Venen anschwellen zu lassen (heute bekommt man beim Blutspenden immer einen Antistressball gereicht).
Von diesen "gewöhnlichen" Kollegen wollten sich die richtigen Chirurgen irgendwann distanzieren. So kam es 1745 zum "Barber-Surgeon Company (guild) of England split up". Nach langer Debatte durften schließlich die Barbiere das Symbol weiterführen.
Heutzutage bedeuten die Stangen schlicht: "Hier werden Haare geschnitten". In der Tat gibt es derzeit vereinzelt Diskussionen darüber, ob auch Schönheitssalons diese Stäbe vor ihren Läden aufstellen dürfen. Darüber, und auch zur Frage, wie sich die Farbe Blau eingeschlichen hat, und vieles andere, weiß Wikipedia Bescheid. Siehe auch: der deutschsprachige Artikel über Bader.

(Wikimedia Commons)

Dienstag, 28. Mai 2013

Grusel-Spam

Wenn die Betreffzeile einer Spam-Mail lautet: "Es bezahlt, um mit Paypal zu spielen" – muss ich mich dann ähnlich stark gruseln wie jemand, der in einem Erdloch sitzt und die Worte "Es muss die Lotion in den Korb legen" vernimmt?

Sehr schön fand ich letzte Woche allerdings den Spamabsendernamen Mohammed Neumann.

Montag, 27. Mai 2013

Wort des Tages: Kintopp

Gestern scrolle ich mit gewohnter Lustlosigkeit durch Spiegel online, als plötzlich:

"Der Schwaben-'Tatort' kommt diesmal als tadelloser Gangsterkintopp daher."

Bitte was? Gangsterkintopp? Sicherlich ein Tippfehler. Oder doch nicht? Wikipedia: "Der Ausdruck Kintopp war in den Anfängen der Filmgeschichte eine gängige Bezeichnung für das Kino schlechthin sowie für die erste funktionierende Filmkamera. Der Begriff ist stark veraltet, wird aber bisweilen noch als Synonym für frühes Filmschaffen verwendet [...]." (Ich empfehle, den Wikipedia-Artikel, der sich mit Verwendung und Herkunft des Wortes befasst, vollständig zu lesen.) 
Dass der Duden die Häufigkeit von Kintopp mit 2 von 5 möglichen Balken angibt, finde ich dann aber doch übertrieben. Müsste ich in all den Jahren, in denen ich, so meine ich doch wohl, recht aufmerksam durchs Leben gegangen bin, nicht schon einmal auf dieses saublöde Scheißwort gestoßen sein? – Ach, lasst mich doch in Ruhe! 

Samstag, 25. Mai 2013

Der gute Samstagslink (12fach-Tumblr-Edition)

Ich bin seit ein paar Wochen bei Tumblr registriert und dachte mir, ich teile an dieser Stelle mein Lieblingszeug. Hauptsächlich schöne/interessante/lustige Dinge zum Angucken (wozu Tumblr halt da ist).

artruby
baburu boburu
WTF Art History
How to Fall With Style (teils NSFW)
This Squid Explodes
A Really Witty Name
EMupp (oft NSFW)
somethingforyoutolookat
The Dark Room
Miscellanies of Many
All Your Nightmares (not mind-safe)
Items of Insignificant Importance

Freitag, 24. Mai 2013

Kurz notiert: "Telegrammstil"

Eine oft geäußerte Befürchtung von Sprachpuristen ist die, dass moderne Kommunikationsmedien negative Auswirkungen auf den Sprachgebrauch haben. Konkretes Beispiel: Der typische SMS-Stil werde zunehmend in anderen Medien verwendet und führe dazu, dass die Fähigkeit, korrekte Sätze zu bilden, bald völlig verloren geht.
Einen Gegenbeweis habe ich vor einigen Jahren im Museum für Kommunikation in Berlin entdeckt. Da waren nämlich einige alte Telegramme ausgestellt, und in vielen von denen wurden aus ökonomischen Gründen präfigierte trennbare Verben auch in gebeugter Form zusammengeschrieben! Etwa so: "Eintreffe um 1700" (statt "ich treffe ein") oder "Losfahre am Sonntag". Damals haben die Leute zwar nicht so oft Telegramme verfasst wie heutzutage SMSes, aber wenn die Sprachnörgler recht hätten, würde man derartige Formen auch hin und wieder in historischen Briefen, Romanen etc. lesen. Dem ist aber nicht so. akla? l8er!

Donnerstag, 23. Mai 2013

Beinahe 7 Fakten über Hymnen

Nicht ganz so interessant wie Nationalflaggen sind Nationalhymnen. Dies gesagt habend, präsentiere ich: 6 Fakten über Hymnen.
  1. Die Nationalhymne des Kaiserreichs Abessinien (heute: Äthiopien) hieß "Lasst uns fröhlich sein, Äthiopier" 
  2. Die mikronesische Hymne "Patriots of Micronesia" hat die Melodie des deutschen Studentenliedes "Ich hab mich ergeben" und einen daran angelehnten (englischsprachigen) Text
  3. Von 2000 bis 2010 hieß die Hymne der Niederländischen Antillen "Het Volkslied zonder titel" ("Die Hymne ohne Titel")
  4. Bei der Marseillaise kann's einem eiskalt den Rücken runterlaufen
  5. Bis 2011 hatte die autonome russische Republik Tuwa als Hymne ein Volkslied, dessen Titel übersetzt "Der Wald ist voller Pinienkerne" lautete
  6. "Oben am jungen Rhein" und "God Save the Queen" basieren ... ach, das weiß eh jeder!

Mittwoch, 22. Mai 2013

Hübsche Flaggen untergegangener Staaten: Sitawaka

Das Königreich Sitawaka existierte von 1521 bis 1594 auf einem Gebiet im Südwesten des heutigen Sri Lankas. Es ging in einem historischen Ereignis mit dem schönen englischen Namen "The Spoiling of Vijayabahu" aus dem Königreich Kotte hervor und fiel mit dem Tod seines zweiten Herrschers, Rajasinha I., an die Portugiesen. 
Die Flagge von Sitawaka zeigte einen Elefanten auf weißem Grund. Leider konnte ich nicht herausfinden, was dieser (oder die ihn umgebenden Symbole) bedeuten, weswegen ich lediglich auf Wikipedia verweisen und das Bild für sich sprechen lassen möchte.

(Der Elefant scheint zu sagen: "Hey, wartet mal, Leute, ich glaube, ich hab' was gehört.")

Dienstag, 21. Mai 2013

Sommerlied


Leise ziehn durch meine Nas' 
Liebe Weihnachtsdüfte — 
Klinge, kleines Sommerlied, 
Klinge durch die Lüfte.  

Kling hinaus, zum Réformhaus 
mit den Angeboten!
Wenn du ein Paar Flip-Flops schaust, 
schenk es 'nem Idioten.

Freitag, 17. Mai 2013

Der Mensch ist des Menschen Mensch

Hat sich schon mal jemand mit der Tatsache befasst, dass das Wort "Mensch" in manchen Kontexten als astreine Beleidigung funktioniert? Drei Exempel:

- "Ich möchte, dass dieser Mensch nie wieder auf freien Fuß kommt."
- "Solche Menschen möchte ich nicht in meinem Laden haben!"
- "Wie soll ich mich konzentrieren, wenn der Mensch da drüben den ganzen Nachmittag seinen Rasen mäht?"

Die verbale Sprengkraft von "Mensch" ist in diesen Sätzen fast so stark wie "Arschloch" oder ähnliches. Die herablassende Haltung, die hier mitschwingt, ließe sich umschreiben mit "Es widert mich an, dass ich derselben Art angehöre wie dieses Subjekt!", aber auch: "Ich begebe mich nicht auf das Niveau dieses Scheusals und bediene mich irgendwelcher – möglicherweise justiziablen – Invektiven! Nein nein, ich anerkenne sein Menschsein, rümpfe aber dabei die Nase."

PS: Neulich sah ich Star Trek - Into Darkness im Kino. Ich bin kein Trekkie, aber selbst mir fiel auf, dass die berühmte Phrase "...to boldly go where no man has gone before" geändert wurde in "...to boldly go where no one has gone before."

PPS: Ich lese, dass es bereits in der Serie The Next Generation "no one" lautete, ebenso im 6. Film, dort allerdings nicht aus Gendergründen, sondern in-universe zur Vermeidung von speciecism. Hätten wir das auch geklärt. Wieso man = "Mensch" und "Mann", s. Internet/Fachliteratur. 


Mittwoch, 15. Mai 2013

Die klügsten Bauern. Ein politischer Kommentar

Ein weiterer Skandal erschüttert die Republik in diesem mit Skandalen bereits mehr als reich gesegneten Jahr, und diesmal geht es um nicht weniger als ein Kulturerbe: die Kartoffel.

Illegale Preisabsprachen sollen dazu geführt haben, dass die Deutschen in der Vergangenheit deutlich zu viel für ihr Lieblingsnachtschattengewichs gezahlt haben. Agrarministerin Aigner verschanzt sich derweil im Rübenkeller. Eine schallende Ohrfeige auf die Knollennase einer Nation, die sich jeden "Erdapfel" vom Munde abgespart hat – bzw. eben nicht! Denn gerade die Niedrigpreisigkeit der Kartoffel war einer der Hauptgründe für deren Beliebtheit. Wer Kartoffeln aß, der signalisierte Bodenständigkeit, Bescheidenheit und Demut. Das Nachkriegselend noch im Hinterkopf, die Dekadenz der feisten Jugend vor sich, begnügte sich der brave Bundesbürger mit den zwar geschmacksarmen, doch so nahrhaften wie haltbaren "Grundbirnen". Schon die Zubereitung der Kultkost war jedes Mal aufs Neue eine Übung in Unterwürfigkeit: Mit schrundigen Händen aus dem Krämerkorb geklaubt, wurde die Kartoffel erst mit einer Wurzelbürste vom gröbsten Dreck befreit, sodann in endlosen Minuten in einem Wasserkessel (in dem hinterher noch die gesamte Familie badete) erhitzt, um schließlich mühsam geschält zu werden – eine hochsensible Prozedur, bei der man sich die Finger abwechselnd verbrannte und zerschnitt.
Ja, das Präteritum ist mit Bedacht gewählt. Denn mit dem teutonischen Appetit auf "Tartufos" dürfte es ja jetzt wohl endgültig vorbei sein. Ein Volk, das jahrelang für seine selbstverordnete Billigfrucht-Diät auch noch zu tief in die Tasche gegriffen hat, weiß überhaupt nicht mehr, was es noch denken und essen soll.
Ein Blick in die Zukunft (z.B. 2016): Die Nachfrage nach der Kartoffel sinkt, Nudeln, Reis und Pastinaken nehmen ihren Platz ein. Die Preise von Pommes, Chips und Kroketten steigen; allmählich werden auch sie vom Markt verschwinden. Niemand nennt die Deutschen mehr "Kartoffelfresser". Die grauen Herren vom "Kartoffelkartell" haben längst kollektiven Selbstmord begangen. Dann aber (z.B. 2027): Backlash, Revival, Comeback! Trendsetter berichten von französischen Exilköchen in Berlin, bei denen man "Bratkartoffeln nach Urgroßmutters Art" serviert bekommt. Die ersten Foodblogger bestellen sich das Retrogemüse aus dem Ausland und probieren die gekochte Urform. Wo einfache Familien Polenta zum Sonntagsbraten essen, gibt es in besseren Kreisen Kartoffelstampf mit Soße. "Klar dürfen meine Enkel Fritten essen!", provoziert Kanzlerkandidat Peer Steinbrück. Eine zwar stark vereinfachte, aber Furcht erregende Quatschvision. Lassen wir nicht zu, dass sie wahr wird. Wie? Abwarten, wie immer.

(Diesen Text habe ich ursprünglich für die "Wahrheit"-Seite der Taz geschrieben, wo er aus Platzmangel nicht veröffentlicht wurde.)

Sonntag, 12. Mai 2013

Wochenend-Quiz: Auflösung

Was wirklich passiert ist (zum Lesen markieren):


... hatte eine Affäre mit der Freundin seines an Paranoia leidenden Sohnes und wurde von diesem aus Eifersucht erstochen
... starb in einem irischen Pub beim Tanzen
... reiste zum WM-Finale nach Paris und wurde dort von einem Mofa erfasst
... ließ sich in einem afghanischen Camp zum Terroristen ausbilden und wurde nach einem geplanten Anschlag auf einen deutschen General festgenommen
... ging nach Riga, um alte Kirchen zu restaurieren
... kam ins Gefängnis, da er zur Finanzierung einer Ballonfahrt einen Raub begangen hatte


Samstag, 11. Mai 2013

Wochenend-Quiz

Heute: Auf welche Weise sind in knapp 1500 Episoden Figuren aus der Lindenstraße ausgeschieden? (Quelle: Wikipedia)
  • ... hatte eine Affäre mit der Freundin seines an Paranoia leidenden Sohnes und wurde von diesem aus Eifersucht erstochen
  • ... starb in einem irischen Pub beim Tanzen
  • ... reiste zum WM-Finale nach Paris und wurde dort von einem Mofa erfasst
  • ... wurde bei der Ausübung seines Berufs als Zoopfleger von einer Herde Muflons totgetrampelt
  • ... brach zu einer mehrjährigen Weltraummission auf
  • ... ließ sich in einem afghanischen Camp zum Terroristen ausbilden und wurde nach einem geplanten Anschlag auf einen deutschen General festgenommen
  • ... ging nach Riga, um alte Kirchen zu restaurieren
  • ... erlag der nekrotisierenden Fasziitis
  • ... hat nie existiert und war nur eine kollektive Wahnvorstellung der Lindenstraßen-Bewohner
  • ... kam ins Gefängnis, da er zur Finanzierung einer Ballonfahrt einen Raub begangen hatte

Donnerstag, 9. Mai 2013

Kurz notiert: Tipptopp-Wissenschaftsjournalismus

Gleich zwei große Online-Medien beschäftigten sich in den vergangenen zwei Tagen mit sprachwissenschaftlichen Themen: zum einen "Spiegel online" mit der "europäischen Ursprache", zum anderen "Zeit online" mit der Herkunft des Englischen. In beiden Artikeln verheddern sich die Autoren unrettbar in den jeweils behandelten (allgemein als unwissenschaftlich geltenden!) Thesen.
Ich möchte mich zu den einzelnen Mängeln der Texte nicht äußern. Die – überraschend fachkundigen – Leserkommentare decken die wesentlichen Punkte ab; zudem hat sich Herr Lupino ausführlich mit dem Zeit-Beitrag befasst.
Was bleibt, ist ein übler Nachgeschmack. Wie viele Halb- und Zehntelwahrheiten werden mir wohl tagtäglich in Artikeln zu Wissenschaftsbereichen, von denen ich keine Ahnung habe, aufgetischt? Und wäre nicht allen Beteiligten gedient, wenn die bekannten Medien entsprechend ausgebildete Autoren und Autorinnen beschäftigten, anstatt die Themen an jemanden zu delegieren, der irgendwie darüber Bescheid wissen könnte und gerade Zeit und Lust hat?

Mittwoch, 8. Mai 2013

Gibt es ein Leben nach dem Google Reader?

Der angekündigte Tod des Google Readers (ich berichtete) scheint unvermeidbar und rückt immer näher. Die Hoffnung, Petitionen könnten Google noch zu einer Begnadigung bewegen, muss ich wohl fahren lassen. Es nützt nichts, eine Alternative muss her. Fünf habe ich bereits "getestet":
  • The Old Reader: Sieht dem Google Reader sehr ähnlich, was auch beabsichtigt ist. Das Importieren der alten Abos über eine gespeicherte XML-Datei funktioniert mühelos. Nachteil: Es gibt noch keine Android-App. Zudem sind mehrere neue Beiträge der vergangenen Stunden noch nicht geladen. Pluspunkt: Man kann sich direkt mit seinem Google-Login anmelden.
  • Good Noows: Auch hier gibt es eine OPML-Importfunktion, und die Anmeldung erfolgt bequem über soziale Netzwerke. Jedoch wird man zuerst einmal mit Dutzenden sinnlosen Newsfeeds bombardiert – sortiert nach Rubriken, die man alle nacheinander abwählen muss. Ich will keine "beliebten" oder "angesagten" Feeds, ich will nur meine eigenen! Größtes Manko: Unter den 12 (zum Teil recht stylishen) Darstellungsoptionen ist keine, bei der die Beiträge vollständig angezeigt werden. Immer bedarf es eines Extraklicks und eines zusätzlichen Fensters, wenn man einen Artikel in seiner Gänze lesen will. Das Praktische an einem guten Reader ist aber, dass man ganz einfach durch alle Beiträge scrollen kann!
  • Feedly: Offenbar die beliebteste Google-Reader-Alternative ("More than 3,000,000 Google Reader users have switched to feedly"). Gibt es für mobile Geräte und als Firefox-Extension. Und zwar nur als Firefox-Extension! Opera-Nazis wie ich haben das Nachsehen. Buuuuh!!!
  • Netvibes: Simple, schicke, klassische Oberfläche. Allzu simpel ist leider die Mobillösung: Eine App gibt es nicht, man muss sich über den Webbrowser einloggen, um seine Feedliste abzurufen. Außerdem zeigen sich bei mir erhebliche Importverzögerungen (bzw. -fehler). Etliche News der ersten Tageshälfte werden bis jetzt (14 Uhr) noch nicht angezeigt.
  • NewsBlur: Sieht, den Screenshots nach zu urteilen, recht gut aus, kostet jedoch 24 $ pro Jahr. Eine kostenlose Version mit eingeschränktem Umfang gibt es auch: "Up to 64 sites; River of News: Only 10 stories at a time; Site updates: 1X" STOPPED READING THERE
Fazit: Ernüchterung, Hilflosigkeit, leichte Panik. Die Suche geht weiter.

Sonntag, 5. Mai 2013

Aktenzeichen XY – Die Seifenoper

Wenn man aus den Einspielfilmen in Aktenzeichen XY ungelöst alle Szenen entfernt, die irgendetwas mit den jeweiligen Verbrechen zu tun haben, bleibt das hier übrig: die langweiligste Soap opera der Welt.


Anm.: Ich bin gerade erst dabei, in die Untiefen von Adobe Premiere Pro einzutauchen. Falls es einen zweiten Teil der XY-Soap geben sollte, werde ich hoffentlich mit etwas mehr videoschneiderischem Know-how aufwarten können.

Samstag, 4. Mai 2013

Der etwas andere Personenname

"Welt online" hat vergangene Woche über die jüngste Namensstatistik Rumäniens berichtet. Abgefahrene Vornamen wie "Minister", "Müll" oder "Verrückt" (also entsprechend auf Rumänisch) sind dort offenbar keine Seltenheit.

In diesem Zusammenhang muss ich natürlich auf die Namenskonventionen im indischen Bundesstaat Meghalaya hinweisen. Dort trifft man unter anderem auf Politiker namens Adolf Lu Hitler Marak oder Billy Kid Sangma. "When the indigenous tribes first converted to Christianity, the locals named their children after the missionaries who preached to them. Subsequent generations started favoring words and names they were familiar with but didn't have a good understanding of." (CNN)

Neulich dachte ich darüber nach, ob es neben Tennessee Williams und Dakota Fanning noch mehr Prominente gibt, deren Vorname wie ein US-Staat lautet. Indiana Jones gilt nicht (weil fiktional), Utah Ranke-Heinemann auch nicht (Spaß). Ich entdeckte dann diesen Blogeintrag und lernte u.a. Illinois Jacquet, Texas Guinan und Vermont Connecticut Royster kennen.

Ach ja: and then there's Dresden.

Donnerstag, 2. Mai 2013

Gebt uns Punkte!

Jedem wird schon einmal aufgefallen sein, dass das Verb "beinhalten" (= etw. enthalten) auf den ersten Blick auch als "Bein halten" verstanden werden könnte. In der Tat liegt hier ein Missstand in den deutschen Rechtschreibregeln vor. Dieser Missstand ließe sich beheben, indem man das Trema einführte, ein diakritisches Zeichen in Form zweier Punkte über dem Wirrnis erzeugenden Vokal. Man würde also z.B. "Hämorrhden" schreiben, um der Lesart "Hämorrheuden" vorzubeugen. Nun argumentiert man, dass diese Aussprache eh nicht zu erwarten sei, "weil der Diphthong /ɔʏ/ in der Regel mit eu oder äu verschriftet wird" (Wikipedia), wogegen sich anführen lässt, dass es durchaus (Fremd-/Lehn-)Wörter gibt, die ein <oi> enthalten, das man ganz natürlich wie ein eu oder äu ausspricht: Sirloin-Steak, Goi, Poier (Alf Poier, österr. Kabarettist) und natürlich Oi!

Wie dem auch sei, der Duden sieht das Trema nicht vor, lediglich gewisse Personennamen dürfen sich damit schmücken (Hoëcker, Piëch). Umso baffer war ich, als ich auf S. 169 der Graham-Chapman-Biografie "Autobiografie eines Lügners" Folgendes las: "das Bett, welches David bëinhaltete". Übersetzer: kein geringerer als Harry Rowohlt. Nur zwei Seiten später ist sogar von "Koffëin-Einläufen" zu lesen. Nett. Einen kleinen Einwand habe ich allerdings: Müssten die Tremata nicht – nach griechischem Vorbild – auf dem jeweils zweiten Vokal sitzen? Müsste es nicht korrekt "beïnhalten" und "Koffeïn" heißen? Wäre demnach nicht auch die Schreibung "Alëuten" falsch? Oder ist letzteres nur eine speziell deutsche Lösung, damit man das <ü> in "Aleüten" nicht wie das <ü> in "Alditüten" spricht? Ja, ja, ja, wahrscheinlich. Oder?


PS: Ich habe soëben herausgefunden, dass der New Yorker die Schreibweise "coöperation" bevorzugt.

Mittwoch, 1. Mai 2013

Namen, die man nur in den Todesanzeigen der FAZ findet

(zum Betrachten der Anzeige in voller Pracht: bitte klicken)

(Man beachte auch den höhnischen Vorwurf an Gott in dieser Traueranzeige. Was sich diese Adeligen immer herausnehmen ...)