Freitag, 17. Mai 2013

Der Mensch ist des Menschen Mensch

Hat sich schon mal jemand mit der Tatsache befasst, dass das Wort "Mensch" in manchen Kontexten als astreine Beleidigung funktioniert? Drei Exempel:

- "Ich möchte, dass dieser Mensch nie wieder auf freien Fuß kommt."
- "Solche Menschen möchte ich nicht in meinem Laden haben!"
- "Wie soll ich mich konzentrieren, wenn der Mensch da drüben den ganzen Nachmittag seinen Rasen mäht?"

Die verbale Sprengkraft von "Mensch" ist in diesen Sätzen fast so stark wie "Arschloch" oder ähnliches. Die herablassende Haltung, die hier mitschwingt, ließe sich umschreiben mit "Es widert mich an, dass ich derselben Art angehöre wie dieses Subjekt!", aber auch: "Ich begebe mich nicht auf das Niveau dieses Scheusals und bediene mich irgendwelcher – möglicherweise justiziablen – Invektiven! Nein nein, ich anerkenne sein Menschsein, rümpfe aber dabei die Nase."

PS: Neulich sah ich Star Trek - Into Darkness im Kino. Ich bin kein Trekkie, aber selbst mir fiel auf, dass die berühmte Phrase "...to boldly go where no man has gone before" geändert wurde in "...to boldly go where no one has gone before."

PPS: Ich lese, dass es bereits in der Serie The Next Generation "no one" lautete, ebenso im 6. Film, dort allerdings nicht aus Gendergründen, sondern in-universe zur Vermeidung von speciecism. Hätten wir das auch geklärt. Wieso man = "Mensch" und "Mann", s. Internet/Fachliteratur. 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen