Montag, 1. September 2025

Serientagebuch 08/25

01.08. South Park 27.01
02.08. Andor 2.06
03.08. Lost 1.23 (RW)
Lost 1.24 (RW)
Lost 1.25 (RW)
04.08. The Power of Parker 2.05
05.08. Digman 2.01
07.08. Digman 2.02
The Power of Parker 2.06
11.08. South Park 27.02
13.08. Gotham 5.05
Digman 2.03
16.08. Andor 2.07
17.08. Lost 2.01
Lost 2.02
18.08. The Escape Artist 1.01
19.08. Gotham 5.06
21.08. Digman 2.04
South Park 27.03
The Escape Artist 1.02
The Escape Artist 1.03
22.08. Andor 2.08
23.08. Hostage 1.01
24.08. Lost 2.03
Lost 2.04
25.08. Digman 2.05
26.08. Hostage 1.02
27.08. Digman 2.06
28.08. Gotham 5.07
29.08. Digman 2.07
31.08. Digman 2.08

Jaaaaaa, (etwas verspätet) zum 20. Jubiläum machen wir einen Lost-Rewatch, wobei ich die zweifelhafte Ehre habe, den Part des Eingeweihten zu übernehmen. Die Reaktionen einer Person, die rein gar nichts über "Lost" weiß, zu erleben, ist zum Teil spaßig, andererseits kommt bei mir regelmäßig der unerfüllbare Wunsch auf, mein Gedächtnis löschen zu können und diesen einmaligen Trip noch mal frisch und unvorbereitet zu machen. Dennoch habe ich verständlicherweise das ein oder andere vergessen. Vor allem war mir nicht mehr bewusst, wie dicht und spannend die erste Staffel bereits war. In meiner Erinnerung lag der Fokus in den ersten Folgen noch mehr auf Abenteuer denn auf Mystery, aber beides wird auf höchstem Niveau kultiviert, dazu kommen die menschlichen Dramen, aber auch ruhigere Momente sowie gelegentlicher Humor. Kein Wunder, dass ich damals beizeiten angefixt war. Es wird sich zeigen, inwieweit diese bis heute von mir als beste Serie aller Zeiten verteidigte Show dem Zahn der Zeit widerstanden hat. Fakt ist: Look and feel sind nach wie vor sauber, modern, überhaupt nicht angestaubt. Das einzig Altmodische ist die mittlerweile unvorstellbar hohe Zahl an Episoden pro Staffel.

Über die erste Staffel von The Power of Parker schrieb ich, dass es sich bei der Haupt- und Titelfigur um "einen der unsympathischsten Antihelden aller Zeiten" handele, dem man "genüsslich" dabei zusehe, "wie ihm der Teppich unter den Füßen weggezogen wird". Das muss man in den neuen Folgen etwas relativieren: Gedemütigt, geerdet und partiell geläutert, zieht Martin Parker hin und wieder unser Mitgefühl und sogar so etwas wie Sympathie auf sich. Freilich sind es nunmehr seine Ex-Frau und seine Geliebte, mit denen wir mitfiebern; wie alle drei aufgrund eines "tödlichen" Missgeschicks zu einer Schicksalsgemeinschaft formiert werden, ist köstlich. Die dritte Staffel, die ausweislich der finalen Szene unvermeidbar ist, dürfte noch turbulenter werden.

Der BBC-Dreiteiler The Escape Artist von 2013 hätte m.M.n. als Fernsehfilm mit der Hälfte der Laufzeit besser funktioniert. Etliches wirkt langgezogen, mehere Szenen mit unbedeutenden Nebenfiguren hätte man bedenkenlos streichen können. Der Justiz-Thriller vermag nichtsdestotrotz zu packen, nicht zuletzt mit einem schockierenden (und moralisch herausfordernden) Endtwist. Die Darstellungen der Gerichtsprozesse sind intensiv, obendrein lehrreich (Schon gewusst? Im schottischen Strafrecht bestehen Jurys aus 15 statt zwölf Geschworenen, und es gibt neben "guilty" und "not guilty" das Verdikt "not proven"), und David Tennant ist, apropos Darstellungen, über jeden Zweifel erhaben. Nicht minder einnehmend ist der junge Toby Kebbell ("Servant") in der beängstigenden Co-Hauptrolle.

Schade, dass auch die neue Season von Digman wieder nur zwölf Episoden umfasste. Die Pointen in dieser extrem tight geschriebenen Erwachsenen-Animationsserie reichten allerdings für 24. Ich wünschte, "Family Guy" und Konsorten wären noch zu so viel Spritzigkeit und Einfallsreichtum fähig. Dass der "Comedy Central"-Spaß mit Andy Samberg obendrein abwechslungsreiche (wenn auch enorm bekloppte) Geschichten zu bieten hat, hebt ihn sogar noch über den erwähnten Seth-MacFarlane-Dauerbrenner.

Sonntag, 31. August 2025

Was war vor zehn Jahren?

Aufmerksame Kybersetzung-Lesende werden sich gefragt haben, warum ich am Donnerstag keine neue Folge von "TITANIC vor zehn Jahren" veröffentlicht habe. Schließlich erschien am 28.8.2015 das Septemberheft, das wiederzubesuchen und zu besprechen gewesen wäre. Um es kurz zu machen: Ich habe die Rubrik zu Grabe getragen. Sie ist beendet, sie existiert nicht länger. Dafür gibt es vier hoffentlich nachvollziehbare Gründe:

1. Wir haben uns nunmehr in eine Phase begeben, die mich schon damals bedrückt wie ermüdet hat (beides schließt einander nicht aus) und dies heute umso mehr tut. Den monothematischen Brei aus Flüchtlingskrise, Rechtsruck, Fremdenhass, Terrorismus, Wutbürgertum & Co. möchte ich nicht noch einmal aufwärmen. Notabene: Es finden sich in jeder Ausgabe mehrere Highlights, und das ein oder andere Notierenswerte wäre zu notieren gewesen, aber für den Moment ist es besser, diesen und die folgenden Jahrgänge abzuheften und im Archiv reifen zu lassen.

2. In besagter Ära, insbesondere im Jahr 2016 durchlebte ich die ein oder andere persönliche Krise und hatte mit – wie man damals noch nicht sagte – mentalen Beschwernissen zu kämpfen, an die ich ungern erinnert werden möchte.

3. Da ich seit kurzem eine gehobene Position in nämlicher Satireredaktion innehabe, möge man mir nachsehen, dass ich mich nicht auch noch in meiner Freizeit mit diesem Business beschäftigen möchte.

4. gibt es ja quasi Ersatz: in Gestalt des neuen Podcasts "TITANIC war früher ...?", in welchem ich gemeinsam mit Tim Wolff jede Woche (!) einen Artikel aus über 45 Titanic-Jahren re-reade.

Freitag, 29. August 2025

Meine zehn zuletzt gesehenen Filme

Saturday Night
Das fiktionalisierte One-Cut-Behind-the-Scenes-Feature über die Pilotfolge von "Saturday Night Live" bzw. korrekter "NBC's Saturday Night" hat meine Erwartungen noch übertroffen. Ja, dieser irrwitzige Fiebertraum ist für mich sogar der beste Film des Jahres! Jason Reitman, praktischerweise Sohn des mit den "Not Ready for Prime Time Players" verbandelten Ivan, erweist sich als idealer Regisseur und Drehbuchschreiber (Co-Autor: sein "Ghostbusters"-Partner Gil Kenan) für diese in keiner Sekunde langweiligen Achterbahnfahrt. Die Besetzung ist zum Teil gespenstisch passend, besonders die Darsteller von Chevy Chase und Dan Aykroyd hätte ich für Reinkarnationen der Portraitierten halten können, wenn ich nicht wüsste, dass diese noch leben; da sitzt jede Geste, jeder Gesichtszug, jede stimmliche Nuance. Und was man hier alles erfährt (freilich mit ein paar Körnchen Salz – wie gesagt: Fiktionalisierung)! Ich wusste beispielsweise nicht, dass das spätere Castmitglied Billy Crystal bereits in jener Premierensendung hätte auftreten sollen (er steuerte übrigens in seinem Besitz befindliche Original-Scripte bei, die für den Film Verwendung finden konnten, wie ich in einer empfehlenswerten "Fly on the Wall"-Sonderfolge erfuhr); auch war mir weder die Beziehung von Rosie Shuster zu Lorne Michaels klar, noch dass die Live-Ausstrahlung der Show letztlich Andy Kaufman zu verdanken war. Ihr merkt schon, das hier ist ein Guetzli für SNL-Nerds. Aber was für eins!

Ihr seid herzlich eingeladen (OT: You're Cordially Invited)
Fortgesetzter Treue zu amerikanischen Sketchveteranen und hündischer Will-Ferrell-Verehrung im Speziellen zum Trotz muss ich konstatieren, dass der Output von ebenjenem in den letzten Jahren nicht nur quantitativ, sondern auch qualitativ nachgelassen hat. Leider! Man freut sich zwar, wenn Ferrell mal wieder die Hauptrolle in einer Komödie übernimmt, ist dann aber bei allem milden Amüsement enttäuscht, wenn so etwas wie die Amazon-Produktion "Ihr seid herzlich eingeladen" herauskommt, die einen handzahmen Verwechslungs- (Doppelbuchung!) mit einem Hochzeits-Chaos-Plot verquickt, diesen mit halbherzigem Vater-Tochter-Drama und sparsam gesetzten Actionsequenzen andickt. Ja, man kann hier und da lachen, der große Wurf ist Nicholas Stoller hiermit aber nicht gelungen. Immerhin: Reese Witherspoon beweist ihr komisches Talent.

Rain Man
Nach "Asphalt Cowboy" hatte ich mich ja ein wenig auf Dustin Hoffman eingeschossen und war bereit, "Rain Man", den man wohl doch mal gesehen haben muss, leidenschaftlich zu hatewatchen, aber was soll ich sagen? Hoffman überzeugt in der Rolle des anstrengenden Savants, seine einjährige Vorbereitung auf die Rolle, inklusive intensivem Kontakt mit autistischen Menschen, hat sich ausgezahlt. Auch Tom Cruise ist, was man gern vergisst, gar kein schlechter Charaktermime.
PS: Für einen Streifen aus den Spätachtzigern versprüht "Rain Man" (acht Oscar-Nominierungen, Gewinne in vier der "Großen Fünf" Kategorien) noch erfreulich viel Eighties-Charme.

Stellet Licht
Dieser selbst Arthouse-Enthusiasten kaum geläufig sein dürfende Geheimtipp ist: langsam. Sehr langsam. Einstellungen, die sich bis knapp vor die Erträglichkeitsgrenze ziehen. Aufs Nötigste reduzierte Dialoge, viel Schweigen. Eine Handlung, die auf einen Bierdeckel passt. Und doch: Einer nahezu psychedelischen Faszination kann man sich nicht entziehen, vor allem wenn man wie ich ein Faible für sprach(geschicht)liche Besonderheiten hat. "Stellet Licht" wurde komplett auf Plautdietsch gedreht und war damit 2007 der erste Kinofilm seiner Art. Er spielt in einer mennonitischen Gemeinde in Mexiko, wo diese niederdeutsche Varietät noch heute gesprochen wird. Verstanden habe ich bis auf wenige einzelne Wortfetzen nichts. "Stellet Licht" bedeutet, ihr ahnt's, "stilles Licht". Der Name ist Programm(kino).

Wayne's World 2
Stephen Surjik ist ein umtriebiger TV- und Streaming-Regisseur, hat aber neben der unbedingt mal näher zu betrachtenden (man werfe einen Blick auf die Credits!) 2007er Sexklamotte "I Want Candy" keinen feature film inszeniert bis auf diese Fortsetzung der kommerziell erfolgreichsten SNL-Sketch-Verwurstung.
Von der Story ist mir wenig in Erinnerung geblieben, echte Schenkelklopfer gab es kaum, dafür wie im Vorgänger ein paar nette Gastauftritte. Aus reinem Komplettionismus (?) musste ich "Wayne's World 2" ohnehin sehen und fand ihn sowohl liebenswert als auch kurzweilig.

Tourist Trap
Über diesen Backwoods-Slasher von 1979 hatte ich im Hinterkopf gespeichert, dass Stephen King ihn zu seinen Lieblingsfilmen zählt. Dann rutschte er neulich in den Amazon-Prime-Katalog und ich sah ihn mir an. Ja, ganz nett, dachte ich, Schaufensterpuppen sind immer gruselig, aber ... ist das nicht alles ein wenig blutleer? Mit fortschreitender Dauer (die mit 90 Minuten altmodisch-knackig bemessen ist) reifte in mir die Erkenntnis, dass dies der harmloseste Horrorfilm sein könnte, den ich je gesehen habe. In der Tat: "Tourist Trap" ist einer der wenigen Vertreter seines Genres, der ein PG-Rating erhalten hat, in Amerika also auch von Vorteenagern in Begeitung von Erziehungsberechtigten konsumiert werden durfte und darf. Abgesehen vom fehlenden Gore drückt "Tourist Trap" jedoch genau die richtigen Knöpfe und entwickelt eine dichtere Gothic-Atmosphäre als beispielsweise der thematisch ähnliche "House of Wax". Und ist es Regisseur David Schmoeller nicht zugute zu halten, ein Werk abgeliefert zu haben, das als prima Einstieg in die Welt des Horrors taugt(e) und vermutlich Tausende junger Leute neugierig auf härtere Stoffe gemacht hat? ("NEIN!", werden besorgte Eltern erwidern.)
Die Schauspielerinnen und Schauspieler waren mir gänzlich unbekannt, haben aber durchweg ordentliche Leistungen erbracht.

Mickey 17
Ich weiß, ich bin der Letzte, der sich über das Aussehen anderer Menschen auslassen sollte, aber gute Güte, Robert Pattinson ist schon ein hässlicher Vogel. Zumindest in diesem Sci-Fi-Actiondrama, in welchem er sich durch einen permanent extradebilen Blick und dösiges Genuschel nicht eben attraktiver macht. Die Grundprämisse von Bong Joon-hos 137-(uff!)-Minüter ist reizvoll und philosophisch herausfordernd. Doch daraus hat entweder bereits der Roman, der als Vorlage diente, oder der Regisseur und Drehbuchautor, der es eingedenk des Publikums- wie Kritikererfolges "Parasite" eigentlich draufhaben sollte, nichts gemacht. Es läuft alles auf die x-te Variante des "Pocahontas"/"Avatar"-Sujets hinaus, in diesem Fall bekämpfen menschliche Kolonialisten in ihrer neuen auszubeutenden Heimat die mutmaßlich feindseligen außerirdischen Ureinwohner, die sie "Creeper" nennen (und deren Kreaturendesign das Stärkste am ganzen Film ist), die jedoch nichts Böses im Schilde führen und lediglich ihre Friedfertigkeit nicht zu kommunizieren vermögen. Die Klon-Thematik spielt im letzten Akt keine Rolle mehr – und ist überhaupt von Anfang an unzureichend durchdacht. Warum etwa unterscheiden sich die "Mickeys" derart in ihren Persönlichkeiten?
War ich während der ersten Stunde noch mit allem einverstanden und einigermaßen intrigued, fühlte ich mich nach Stunde zwo nur noch verarscht, und einige meiner Mitschauenden (wir waren dafür sogar ins Kino gegangen!) überzeugten mich anschließend von der Dünne und Läppischkeit dieser Posse. Immerhin: Man hat Gelegenheit, Mark Ruffalo in seiner miesesten, clowneskesten, flachsten Rolle zu "bewundern".
Gefreut habe ich mich, Tim Key ("Sidekick Simon") in einer Big-Budget-Produktion zu sehen. Der Mann startet gerade richtig durch, er ist auch beim kommenden "Office"-Ableger "The Paper" dabei.

The Banshees of Inisherin
Höchst solide war dagegen die erst vierte Arbeit Martin McDonaghs, der fünf Jahre zuvor mit "Three Billboards Outside Ebbing, Missouri" einen meiner absoluten Lieblinge der 2010er-Jahre gedreht hatte. Colin Farrell und Brendan Gleeson geben nach "Brügge sehen ... und sterben?" zum zweiten Mal eine "Frenemy"-Paarung, deren Chemie ihresgleichen sucht. Etwas mehr Eskalation hätte ich mir zwar gewünscht, "The Banshees" ist deutlich zurückhaltender und stiller als "Three Billboards", aber immer noch ziemlich makaber, skurril und so irisch, dass es irischer kaum geht.

Parenthood
Ein Spitzenensemble gibt sich in diesem Hit von 1989 die Ehre: Steve Martin (doing Steve Martin things, zeigt sich aber durchaus gereift), Rick Moranis, Mary Steenburgen, Keanu Reeves (als rotziger Milchbubi), Joaquin Phoenix ... Heitere Szenen, die nie den Klamaukfaktor erreichen, den man von einer buchstäblichen Familien-Komödie erwartet, wechseln einander ab mit so feinsinnigen wie ungeschönten Dialogen zu Erwachsenenthemen. Regie: Ron Howard.

West Side Story
Viele der grandiosen Songs aus dem Musical-Klassiker kannte ich schon, nicht zuletzt dank dem Musikunterricht in der Schule, in Gänze hatte ich ihn jedoch nie gesehen, auch nicht in dieser Leinwand-Variante von 1961. Entkleidet man den Mehrfach-Oscar-Gewinner von Robert Wise und Jerome Robbins der musikalischen Nummern und seines Romeo-und-Julia-Gerüsts, bleibt, um ehrlich zu sein, eine Menge Quatsch übrig. Was, zum Beispiel, ist es eigentlich, was die konkurrierenden Straßenbanden den lieben langen Tag tun außer durch die Gegend hüpfen und sich unverhohlener Homoerotik hingeben? Wieso und in welcher Form beanspruchen sie ihr jeweiliges Territorium? Warum sind sie verfeindet? Egal! Es geht unter der Oberfläche selbstverständlich um ur-amerikanische Nöte und Probleme, um Verwahrlosung, Rassismus, Polizeiwillkür, Abstiegsängste. Das alles bleibt zweitrangig zwischen den atemberaubenden Choreographien, den fantasievollen Sets und den bonbonigen Kostümen, und nach der unausweichlichen Katastrophe mit auf beste Weise pathetischem Zoom-out wird sowieso alles rund.
Jetzt möchte ich gerne wissen, was Steven Spielberg 60 Jahre später aus dem Stoff gemacht hat.

Mittwoch, 27. August 2025

Rezept, perfektioniert

In diesem Monat, in dem es hier am laufenden Band Updates (insb. technischer Natur ["technische Natur", auch schon wieder gut!]) gibt, liegt es nahe, dass ich – eine Premiere! – das Update für ein Kochrezept vorstelle. Ich habe nämlich eine neue Anleitung für Mapo-Tofu gefunden und diese nach eigenen Vorstellungen abgewandelt. Das fertige Gericht entpuppte sich als noch köstlicher, vor allem "soßiger", aber auch deutlich spicyer als der Erstversuch, zudem ergibt es vier statt zwei Portionen. Und wie himmlisch es in der Küche gerochen hat! Wie auf einem taiwanesischen Nachtmarkt. Nun aber zur Tat:

In 2 EL Öl (ich habe 1 EL Sonnenblumen- und 1 EL Kürbiskernöl genommen; Erdnussöl eignet sich bestimmt auch hervorragend) werden 200 g veganes Hack scharf angebraten. In die Pfanne kommen sodann 2 EL Mirin/Reiswein, 4 EL Doubanjiang, 2 EL Szechuanpfeffer2 EL fein geschnittener Ingwer, 2 fein gehackte Knoblauchzehen sowie 2 Frühlingszwiebeln in dünnen Ringen. Mit einer Prise (oder mehreren Prisen) Chiliflocken und etwas Salz aufpeppen, alles durchmischen und kurz weiterbraten. Mit 500 ml Wasser auffüllen, 400 g Tofu in Würfeln dazugeben, eine Weile köcheln lassen. In einem Schälchen 2 EL Speisestärke in etwas Wasser auflösen, in den Pfanneninhalt unterheben, rühren, bis die Soße etwas sämig wird, zuletzt mit 1/2 TL Zucker abschmecken (komisch, "abschmecken" sagt man nur bei Pfeffer und Salz, oder?). Mit Reis servieren.

Montag, 25. August 2025

Zwei kurze Update-Update-Updates

(Dies ist eine – ich gebe zu: reichlich langweilige – Fortsetzung zum Eintrag vom 15. August.)

1. Ein erster Pferdefuß des ansonsten erfolgreich durchgeführten Upgrades auf Windows 11 ist sichtbar geworden: Ich kann keine Screenshots machen. Glaubt mir's oder nicht, aber es ist schlichtweg nicht möglich, Bildschirmfotos aufzunehmen. Drücke ich die Print-Taste oder das Shortcut-Äquivalent, öffnet sich zwar so etwas wie das Snipping-Tool von Windows 10, doch sobald ich mit dem Auswahlwerkzeug den zu screenshottenden Bereich des Bildschirms erfasst habe, schließt sich das Tool kommentarlos. Etwaige Bilddateien werden nirgendwo abgelegt. Es ist wie verhext, und in den Weiten des Netzes kann mir niemand helfen.

2. Da ich ja nun erneut über reichlich Handyspeicherplatz verfüge, habe ich "Pokémon Go" wieder installiert! Entfernt hatte ich das Spiel vor circa vier Jahren von meinem Smartphone. Aus welchem Grund, weiß ich gar nicht mehr: entweder weil man wegen der Pandemie-Eindämmungsmaßnahmen sowieso nicht überall Pokémons fangen durfte; oder weil ich davon genervt war, dass mein Itembeutel permanent voll war; oder weil ich es für aussichtslos hielt, noch weiter im Level aufzusteigen. Nun habe ich wie gesagt meinen Account reaktiviert und stelle fest, dass es gar nicht mehr allzu weit ist bis zu Level 24, und ich bin frohen Mutes, diverse Fortschritte zu machen. Etliche neue Features sind während meiner Abwesenheit hinzugekommen, ich bin motiviert wie damals, als die App die halbe Welt in ihren Bann zog. Meinem Tatendrang zuträglich ist außerdem, dass ich inzwischen woanders wohne und also in unbekannten Umgebungen und Biomen auf Monsterjagd und Portalsuche gehen kann!

Samstag, 23. August 2025

Eine alles andere als süße Erfahrung

Für einen Kuchen benötigte ich Puderzucker. Weil kein Puderzucker im Haus war, beschloss ich, selbst welchen herzustellen. Das geht mit dem Thermomix recht einfach: 200 Gramm Kristallzucker in den Mixtopf geben und 20 Sekunden lang auf höchster Stufe pulverisieren. Ich schütte also das weiße Gold hinein und verfahre wie beschrieben. Schon bevor ich den Deckel hebe, um mein feinkörniges Werk zu betrachten, geht mir ein unheilvolles Licht auf: Oh-oh, habe ich wirklich das korrekte "weiße Gold" verwendet? Hatte ich nicht! Weil ich Zucker und Salz in identisch aussehenden, unbeschrifteten Schüttern aufbewahre, war es unvermeidbar, dass ich irgendwann einmal die beiden Grundsubstanzen miteinander verwechsle. Das geschulte Auge und erst recht die Zungenspitze kann sich freilich in einem Sekundenbruchteil ein Bild davon machen, um welche Zutat es sich handelt, doch war ich wohl mit den Gedanken woanders (wahrscheinlich schon beim genussvollen Verzehr der Backware). Tatsache: Ich hatte unfreiwillig Pudersalz gemacht. Perfekt, aber nutzlos. Beziehungsweise doch nicht: Laut Internet existiert ein derartiges Produkt, zum Salzen von Popcorn. Aber als ich davon erfuhr (jetzt), war es zu spät, der ungenießbare Staub liegt im Hausmüll.

Donnerstag, 21. August 2025

Two countries divided by a common language

Ich bilde mir ein, ganz passabel Englisch zu beherrschen – schließlich konsumiere ich seit gut einem Vierteljahrhundert nahezu täglich englischsprachige Medien. Regelmäßig werde ich allerdings mit der bitteren Wahrheit konfrontiert, dass ich im Grunde gar nichts weiß. Nicht nur ist Englisch eine Sprache mit einem gigantischen Wortschatz und unzähligen Feinheiten, es ist auch, allein aufgrund seiner weltweiten Verbreitung, eine enorm vielfältige, variantenreiche. Der Knackpunkt ist nämlich, dass es das eine Englisch gar nicht gibt. Insbesondere die Unterschiede zwischen Britischem und Amerikanischem Englisch sind nicht zu unterschätzen, wobei diese gottlob hauptsächlich auf der orthographischen und lexikalischen Ebene zu finden sind.

Und so habe ich mehrmals "Das war mir neu!" gedacht, als ich in Gyles Brandreths Buch "Word Play" (s. hier) das Kapitel über British English vs. American English las. Paare wie crisps (BE) vs. chips (AE), flat vs. apartment oder boot vs. trunk sind ja bekannt. Aber dass man in Großbritannien put through statt connect sagt, wenn es ums Verbinden (beim Telefonieren) geht, hatte ich so wenig auf dem Schirm wie den Unterschied zwischen bathrobe (AE) und dressing-gown (BE), "Bademantel". Es gibt viele Beispiele, von denen ich bisher dachte, es handle sich um reine Synonyme, dabei ist eine Alternative jeweils eindeutig einer Varietät zuzuordnen: bill ist amerikanisch, banknote britisch; ein alkoholisches Getränk ist offenbar nur in Amerikanischem Englisch straight, in Britischem Englisch ist es neat; reception ist BE, front desk ist AE; garden ist BE, yard ist AE; hardware ist BE, housewares ist AE; stone (in Früchten) ist BE, pit ist AE. Hääää???!!!

Ich habe das Gefühl, dass es im Zuge der Globalisierung mehr und mehr zu Vermischungen und Austauschbarkeit kommt. Aber was weiß ich schon?

Dienstag, 19. August 2025

Endlich wieder Seitenstraße!

Eine brandneue Folge des Bücherschrank-Casts von CubaLibre Jr. und mir ist da, wie immer zuerst auf Soundcloud, in Kürze auch auf allen gängigen Plattformen:

Samstag, 16. August 2025

(Freeze-dried) Strawberry Fields Forever

Wieder und wieder waren sie mir in letzter Zeit aufgefallen: gefriergetrocknete Erdbeeren. In mehreren Supermärkten wie auch in Drogerien standen Säckchen mit dem edlen Müslizusatz herum. Bald würden sie zum Massenprodukt werden, war ich mir sicher, und von da würde es nur noch ein kleiner Schritt zur Marktüberflutung und zu Preisstürzen sein (vgl. Angebot und Nachfrage). Seit meinem gestrigen Rewe-Besuch weiß ich: Wir befinden uns jetzt an dem Punkt, an dem Trockenerdbeeren keine Nischenware mehr, sondern in rauen Mengen, sogar in Großpackungen verfügbar und beinahe erschwinglich sind.


Kilopreis: 68,54 €. Zum Vergleich: Für den 25-Gramm-Beutel, wie es ihn seit 2021 gibt, zahlt man nach wie vor fast das Doppelte, 110 Euro pro Kilogramm!

Freitag, 15. August 2025

Zwei kurze Update-Updates

1. Monatelang hatte ich mich geweigert, doch nun gab es kein Entkommen mehr: Ich habe das Betriebssystem meines Laptops auf Windows 11 upgegradet. Das ging ohne aufwendiges Zutun meinerseits und obendrei flotter, als ich befürchtet hatte. Auch die Änderungen empfinde ich, der ich mich vor krassen Änderungen fürchte, als gar nicht so krass. Die Icons und Ordnersymbole sehen ein wenig anders aus, und die Anordnung der Elemente auf der Taskleiste ist neu: Ganz links steht eine knappe Info zum Wetter (aktuell: eine Sonne nebst der Angabe "34 °C Sonnig"); als ich meinen Mauszeiger dorthin bewegte, wurde der halbe Screen von Widgets (remember Widgets?) und News verdeckt. Das ließ sich zum Glück so schnell wie unkompliziert wieder ausblenden – ich möchte nicht mit Nachrichten aus der Welt zugeballert werden; wenn mir danach ist, öffne ich auf meinem Browser eine entsprechende Seite. Ach ja, ein paar Gigabyte Speicherplatz waren nach der Umstellung weg. Das neue Windows ist bei aller Schlankheit anscheinend doch umfangreicher als sein Vorgänger.

2. Apropos Speicher: Zuletzt konnte ich auf meinem Google Pixel 3a kaum noch Apps aktualisieren, geschweige denn Videos aufnehmen. Es war schlicht kein Platz mehr. Als zuletzt auch noch die Laut- und Leiser-Taste aus dem Gehäuse fiel, war mir klar, dass ich ein neues Smartphone brauchte. Zunächst rein informatorisch begab ich mich in eine Saturn-Filiale, wo mein 3a just vollends austickte: Immer wieder fuhr es sich hoch und wieder herunter, es war, als stürbe es. So konnte ich nicht mal Online-Recherchen anstellen, während ich die Ladenauslage begutachtete. Die "Geiz ist geil"-Götter meinten es gut: Für nur 499 statt 899 Euro war das aktuelle Pixel 9 zu haben. Da ich alles in allem stets zufrieden mit dem Pixel 3a war, nahm ich eins mit (zur Abwechslung, nachdem ich ein weißes hatte, eines in schwarz) und verfüge nun über das Doppelte an internem Speicher, nämlich 128 GB. Dass der Speicher von Handys heutzutage nicht mehr mit SD-Karten erweiterbar ist, stellt freilich ein Ärgernis dar und ist selbstverständlich so gewollt. Ein weiterer unschöner Trend: Kein Phone hat noch einen Klinkeneingang! Stattdessen müssen Kopfhörer über die USB-C-(zugleich: Lade-)Buchse angeschlossen werden. Die (dadurch bedingte?) Soundqualität ist miserabel. Auch finde ich das 9er Pixel viel zu schwer, was vor allem durch die ambitionierte und physisch erhabene Kamera bedingt ist. Immerhin ist es nicht größer als das 3a, sondern hat nahezu exakt die gleichen Breiten- und Längenmaße (bei größerem Display). Bei dieser Diagonale ziehe ich aber auch einen Schlussstrich, mein nächstes Telefon soll bitte nicht mehr als 6,3 Zoll messen! (Ob es für dieses Begehr noch geeignete Kandidaten geben wird, wenn es soweit ist, wage ich jedoch zu bezweifeln, seufz.) Prima ist die Präzision des Fingerabdruckscanners: Ich entsperre das Gerät mit meinen Daumen, und die Trefferquote liegt, ganz anders als bei meinem Althandy, bei 100 Prozent! Oh, und der Akku hält ewig. Darin punktet Google einfach. Das Übertragen meiner alten Inhalte, Anwendungen und Einstellungen ging mühelos vonstatten, und ich musste mich kaum an neue Oberflächenspezifikationen gewöhnen.

Mittwoch, 13. August 2025

Fotos, Ausrisse, Screenshots, launig kommentiert

Er schrumpft offenbar.
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Mehr darüber im Journal of Applied Nightmare Fuel
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Besonders bereut er die Regieanweisung "(Hauptdarsteller erschießt Kamerafrau)".
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Ja.
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Aspekte, die bei Buchrezensionen oft unter den Tisch fallen:
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Gute Veranschaulichung des Begriffs WACHEN.
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Feministinnen schätzten Helmut Kohl?
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Ich will aber melodramatische Dramen sehen!
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Ein echter Schnapper!
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Macht nur so weiter. Aber wundert euch nicht, wenn der Name Savile in England irgendwann einen faden Beigeschmack bekommt.
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Auf Empfehlungen von Bäumen würde ich von vornherein nichts geben.
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Alle, die mit uns auf Laferfahrt fahren,
müssen Männer mit (Schnauz-)Bärten sein
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Hey Kids, ihr liebt Feuerwehrmann Sam, aber kennt ihr schon

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Bestimmt hält er die Handys so in die Höhe und ruft "Na los, holt sie euch doch, holt sie euch!"
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Der Weltgeist schlägt wieder zu:
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Im Bilden von Interrogativadverbien
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Er ist jetzt ein Ochsenknecht.
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Oh, super, es kleben ja noch nicht genug davon auf der Welt rum ...
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Bayerische Volkstümlichkeit
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[Joe Pesci voice]

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Endlich weiß er, wie viel sein Sohn wert ist.
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Sperrminorität vs.
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Die Studie wurde in einer Bar durchgeführt.

Dienstag, 12. August 2025

Lob der Mirabelle

Man unterschätze mir die Mirabelle nicht! Diese Woche war "Saisonstart" (Rewe-Prospekt) für die süße Pflaumenunterart, was sich herumgesprochen zu haben scheint: Bereits einen Tag später, nämlich heute, waren in der Filiale meiner Wahl sämtliche Schalen weggekauft. Ich hatte mir zum Glück direkt gestern eine geholt, die bzw. deren Inhalt ich auch morgen noch genießen werde.

Mirabellen stellen auch eine fantastische Marmeladen-Grundlage dar, ich empfehle beispielsweise die Mirabellen-Konfitüre von Bonne Maman, wobei die Sorte "Renekloden" noch köstlicher ist. Offenbar nicht umsonst werden Renekloden auch "Edel-Pflaumen" genannt; als ganze Früchte habe ich sie allerdings noch nicht verzehrt. Mirabellen wiederum heißen im süddeutschen Sprachraum angeblich "Kriecherl".

Montag, 11. August 2025

In eigener Sache: Podcast-Empfehlung

Erinnert ihr euch noch daran, wie ich Anfang des Jahres davon schrieb, dass "ein weiteres Podcast-Projekt mit meiner Beteiligung in der Mache" sei? Nun, nach allerlei Hickhack, Hin und Her, technischen Querelen, konzeptionellen Unstimmigkeiten, verworfenen Ansätzen und organisatorischen ... Ach, lassen wir das Um-den-heißen-Brei-Herumgerede, hier kommt without further ado:

Samstag, 9. August 2025

Neue Materialien zu Materialien

Dieses Rätsel aus der Wochenend-SZ darf ich hier hoffentlich zeigen, denn ich muss es tun:


Weil es bereits vor mehreren Wochen erschienen ist, erlaube ich mir auch, direkt die Lösung nachzuschicken: Es handelt sich um "Dinge, die nicht mehr aus dem Material hergestellt werden, nach dem sie benannt sind" – und zwar ausgerechnet um vier, die mir bei meinen früheren Gedanken zu diesem Thema nicht einfallen mochten:

- Die Minen von Filzstiften werden kaum noch aus Filz gefertigt.
- Eine Leinwand wird nicht nur aus Leinen hergestellt.
- Strohhalme sind schon lange nicht mehr (aber nach dem Plastikverbot, wer weiß, bald wieder) aus Stroh.
- Beim Bleigießen wird aus Gesundheitsgründen kein Blei mehr geschmolzen (EU-Verbot 2018).

Donnerstag, 7. August 2025

Leisten muss sich wieder lohnen

Jedes Mal, wenn jemand in meiner Gegenwart "Schuster, bleib bei deinen Leisten!" sagt, denke ich: "Es heißt 'deinem Leisten'!" (aber verkneife mir natürlich jedweden Kommentar). Es ist eines dieses Sprichwörter, deren Aussage jeder begreift, deren ursprüngliche Bedeutung jedoch kaum noch verstanden oder hinterfragt wird. Bei Schusters Leisten geht es jedenfalls nicht um schmale Bretter, sondern um den Leisten, eine "aus Eisen oder Holz hergestellte Nachbildung des Fußes, die für die Anwendung und Reparatur von Schuhen verwendet wird" (Duden, Bedeutungswörterbuch).

Letzte Woche war ich in der Frankfurter Stadtbücherei, und da lag im Bereich Fremdsprachige Literatur tatsächlich schon der neue Stephen King aus, "Never Flinch" (deutsch: "Kein Zurück"). Ich stürzte mich sofort ins Lesevergnügen und stieß auf folgende interessante Stelle im ersten Kapitel:

"This is not my business. Shoemaker, stick to thy last."
One of her father's sayings. [...] What is a shoemaker's last, anyway? She has no idea and quashes the urge to google it. She does know what her last is: [...]

Let me google that for you, Holly: Der last ist nicht das Letzte, sondern das (natürlich etymologisch verwandte) Pendant zum Leisten: "a form (as of metal or plastic) which is shaped like the human foot and over which a shoe is shaped or repaired". Bei Merriam-Webster, wo ich die Definition herhabe, ist sogar eine Illustration dieses Handwerkerutensils zu sehen.

Mir war nicht klar gewesen, dass es eine englische Entsprechung zu dem deutschen Spruch gibt. In der Wikipedia-Liste der geflügelten Worte findet sich der Grund für die überregionale Verbreitung: "Der römische Historiker Plinius der Ältere erzählt vom Maler Apelles, dass er von einem Schuster darauf hingewiesen wurde, er habe auf einem Bild einen Schuh nicht richtig gemalt. Apelles verbesserte daraufhin das Bild. Als der Schuster nun noch mehr an seinem Bild kritisierte, rief er ärgerlich aus: 'Ne sutor supra crepidam!' 'Schuster, nicht über die Sandale hinaus!'"

In diesem Moment wird mir klar, dass "Schuster, bleib bei deinen Leisten" ja genau so korrekt ist wie die Variante mit "deinem Leisten", weil Singular und Plural formgleich sind. Ha! Bei Wikipedia steht denn auch: "Meist wird dieses Sprichwort jedoch in der Mehrzahl gebraucht ('Schuster, bleib bei deinen Leisten'), was mindestens ebenso sinnvoll ist, da ein Schuster nicht nur einen Leisten, sondern viele verwendet (rechte und linke Schuhe, verschiedene Schuhgrößen etc.)." Im Englischen scheint jedoch last und nicht lasts üblich zu sein.