Letzten Monat erreichte mich nun der aktualisierte Rentenbescheid. Man höre und staune und schlackere mit den Ohren: Ab 1. November 2048 werde ich jeden Monat eine Rente von 712 Euro kriegen, und zwar nach der pessimistischsten Rechnung! Geht man von einer regelmäßigen Rentenerhöhung von 2 Prozent aus, käme ich sogar auf eine Summe von ca. 1100 Euro. Und das ist nun witzig, denn erst vor wenigen Tagen erzählte der Entertainer Harald Schmidt in einem Interview, dass seine Rente ebenfalls 1100 Euro betrage. So etwas liest man ja immer mal wieder: dass ein Schlagerstar, eine ehemalige Nachrichtensprecherin oder ein Schauspieler sich mit einem Ruhegeld in dreistelliger Höhe begnügen muss. Die Zeitungen bauschen das verlässlich zu Sensationsmeldungen auf – was mich verwundert, denn gerade in der Medienbranche gibt es doch viele Selbstständige, die eigentlich wissen sollten, dass "selbstständig" eben auch heißt, sich selbstständig um die Altervorsorge zu kümmern. Die Denke hinter derartigen "Promi-News" ist wohl: "Hehe, das wird der Lohnsklavenpöbel mit einer Mischung aus Häme und Unglaube aufnehmen und mit schön vielen Tränenlach-Emojis quittieren!" Fakt ist, dass die 1100 Euro des Herrn Schmidt (von denen zudem 300,- vom Landesversorgungswerk für Theaterschaffende kommen) gewiss nicht das Gros seiner Alterssicherung stellen. So wird es auch bei mir sein; mögen mir die ETF-Götter gnädig sein! Dass ich das versprochene Rentenniveau erreiche, verdankt sich freilich der Künstlersozialkasse, der ich wohlweislich an jedem Jahresende ein großzügig aufgerundetes zu erwartendes Einkommen mitteile, auch wenn dies meinen Krankenkassenbeitrag in ärgerliche Höhen treibt ... halt, bitte nicht einschlafen, ich bin gleich fertig!
Wo ich schon die Karten offen auf den Tisch lege: Dem Rentenbescheid entnehme ich, dass mir bereits jetzt bei voller Erwerbsminderung immerhin 484 Euro Rente zustünden. Doch was würde "arbeitsunfähig" in meinem Fall bedeuten? Wenn ich nicht mal in der Lage bin, Texte zu verfassen, dann will ich, ganz ehrlich, überhaupt nicht mehr leben.
Wo ich schon die Karten offen auf den Tisch lege: Dem Rentenbescheid entnehme ich, dass mir bereits jetzt bei voller Erwerbsminderung immerhin 484 Euro Rente zustünden. Doch was würde "arbeitsunfähig" in meinem Fall bedeuten? Wenn ich nicht mal in der Lage bin, Texte zu verfassen, dann will ich, ganz ehrlich, überhaupt nicht mehr leben.
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