Freitag, 28. Februar 2014

Ein Anruf und seine Folgen

"Ja, hallo, bin ich da richtig in der Hölle? Ja? Ach, Sie sind's persönlich, Herr Satan! Ähm, es geht um Folgendes: Ich rufe Sie vom Westdeutschen Rundfunk an, und wir bräuchten mal Ihre Hilfe. Wir überlegen gerade, wie man Karnevalssitzungen noch unerträglicher machen könnte ..."


Donnerstag, 27. Februar 2014

Techniktagebuch: Amazon Prime

Ich habe beschlossen, fortan alle technikbezogenen Blogposts unter der Überschrift und dem Tag "Techniktagebuch" zu veröffentlichen.

Gerade lese ich folgenden Eintrag im Originalblog: "Ich lasse mich von Amazon mit ihrem neuen 'Amazon Prime Instant Video' locken, Amazon Prime 30 Tage kostenlos zu testen. Dann hätte ich superschnellen Versand, Kindle-Bücherei (ein Buch im Monat, na ja) und Video on Demand von Amazon. Ich verspreche mir sehr viel von einem Video on Demand von Amazon, weil, nun ja, Amazon halt. Als ich dann endlich das Angebot durchstöbern darf, bin ich schwer enttäuscht. [...] Unter diesen Umständen nutzt mir Amazon Prime jetzt auch nicht wirklich viel und ich werde wohl nach den 30 Tage Testphase wieder kündigen [...]."

Ja, ich habe mich ebenfalls von dem 30-Tage-Deal ködern lassen. Den Videodienst habe ich gestern ausprobiert. Tatsächlich ist das Angebot an Filmen und Serien eher medioker; am Ende habe ich – fast schäme ich mich – eine Folge von "Being Erica" geschaut. Gut ist, dass man mit der Streamingplattform etliche Geräte verbinden kann – theoretisch: Für die Benutzung der Amazon-Video-App auf der Xbox benötigt man Gold-Status, und für meinen Samsung-"Smart"-Fernseher bräuchte ich einen Wlan-Dongle (warum ist das nicht integriert?). Sehr enttäuschend ist auch die Kindle-Leihbücherei. Da gibt es so gut wie nichts Interessantes; das meiste sind obskure, überraschend oft pornographische, Publikationen im Eigenverlag. Um irgendetwas auszuleihen, habe ich schließlich ein vegetarisches Kochbuch runtergeladen. (Rezepte auf'm Kindle lesen, macht das jemand???)

Ob ich es schaffe, die Prime-Mitgliedschaft nach der Testphase zu kündigen, bezweifle ich aber. Meine Bequemlichkeit in Kombination mit der doch recht niedrigen Gebühr von 29,- € im ersten Jahr wird mich wohl für ewig an das Unternehmen binden. Und der dadurch mögliche Blitzversand ist ja auch ganz nett.

Mittwoch, 26. Februar 2014

Aus dem Techniktagebuch

Wer's noch nicht kennt: Das nach einer Idee von Kathrin Passig entstandene Techniktagebuch-Tumblr ist Lesespaß pur! 'Hach, so was hätte ich auch machen sollen', denkt man sich da. But lo and behold!, einige entsprechende Aufzeichnungen habe auch ich zu bieten. Hier sind sie. 

[02.03.06] 
Ich war im Saturn-Markt, wo ich mir einige Digitalkameras angesehen habe. Das neueste Hobby heißt Camera Tossing. Ich möchte es ausprobieren.

[15.03.06] 
Gestern suchte ich mit zwei alten Freunden die beliebte Bierstube auf dem Campus auf, nur um festzustellen, dass diese voll war, so dass wir in eine andere Lokalität, nämlich den Wu11, einkehren mussten. Wir unterhielten uns u.a. über Digitalkameras (ich habe mir endlich auch eine bestellt) und stellten fest, dass das Fotos-Herumzeigen im traditionellen Sinn ein Event ist, das mit der digitalen Revolution verloren ging. Heute setzen sich alle vor einen Monitor und das war's.
Gestern habe ich außerdem mit einer meiner zwei Hausarbeiten begonnen. Ich war richtig enthusiastisch!
PS: Perpetua war lange Zeit mein Lieblings-Font, aber allmählich empfinde ich ihn als störend. 


[20.11.07]
Gestern war ich zum ersten Mal in meinem Leben in einem MRT (Magnetresonanztomographen). Vor dem Betreten des Labors muss man sich aller loser Metallgegenstände entledigen, da diese zu tödlichen Geschossen werden können. Ein 5-Cent-Stück etwa kann mit einer Geschwindigkeit von bis zu 100 km/h durch die Gegend fliegen. Bevor man in die Röhre geschoben wird, warnt das Personal einen vor einem "leichten Klopfgeräusch". Die Untertreibung des Jahrtausends! Wer an einen Geigerzähler denkt, liegt falsch – der angemessene Vergleich lautet Presslufthammer! Nach der Prozedur, die bei ängstlichen Personen klaustrophobische Zustände auslösen mag, kann man sein Gehirn im Computer angucken. Eine Reise in den eigenen Brägen, ganz ohne gefährliche Strahlung. Toll. 

[10.12.07]
Als ich noch ein junger Spund war, wollte ich immer einen DAT-Recorder haben, wie die Radio-DJs. Die Teile waren leider teuer und unhandlich, dafür war DAT alternativ, ausdauernd und vor allem digital. Es wurden sogar digitale Varianten der VHS entwickelt, nachzulesen bei Wikipedia. Aber wer spricht heute schon noch von VHS? Ich bedauere all jene, die sich über Jahre hinweg eine umfangreiche Videokassetten-Sammlung aufgebaut haben – DVD killed the video star. Aus dem Grund habe ich nur relativ wenige DVD(-Box-Set)s: denn auch dieses Format ist dem Tod geweiht, und davor habe ich Angst. Im Karstadt gibt es schon ein recht großes Blu-Ray-Disc-Regal. Gut ist jedoch: Was immer die DVD ablösen wird, die jeweiligen Geräte werden nach wie vor in der Lage sein, Digital Versatile Discs abzuspielen. Das Zeitalter der Bänder hätte man also überspringen können, lol! Cool ist, dass es nach wie vor MiniDiscs gibt. Die sind ja auch noch besser als DATs, mit Magnetoptik und Laserschichten oder so.
In Fernsehredaktionen wird übrigens nach wie vor mit den im Amerika der 80er kurzzeitig weit verbreiteten Beta-Tapes gearbeitet. Ach ja: Ab nächstem Jahr soll die bis zu 50 Terabyte (!) fassende Protein-coated disc serienmäßig hergestellt werden. Der Witz vom Spiegelei im Laufwerk ist also bald gar nicht mehr so lustig.

(Anm.: Tja, die Protein-coated disc ist dann doch nicht gekommen. Meine DVD- und BluRay-Sammlung ist indes ein wenig angewachsen.)

[19.01.08] 
Diese Woche habe ich *zum ersten Mal* in meiner mittlerweile recht langen Studienzeit mein elektronisches Uni-Postfach aufgerufen. Ungelesene Nachrichten: 86. Jungejunge, da waren Mails drin, die mir das Studium ganz schön erleichtern hätten können. Wat soll's.

[23.05.08]
Normalerweise interessiere ich mich nicht für Digitalkameras, aber die neue Casio Exilim EX-F1 ist toll. Sie kann Hochgeschwindigkeitsaufnahmen mit bis zu 1200 fps machen. Das Ergebnis sieht dann zB so aus. 

[01.09.09]
Früher, vor zehn Jahren, hat man, wenn einem gar nichts einfiel, eine Kolumne über Handys geschrieben. Auch ich tat jenes seinerzeit, in der Schülerzeitung. Heute wäre es lächerlich, sich mit diesem Thema (kritisch) auseinanderzusetzen. Das wäre so, als würde jemand heute noch über die Benutzung von Autos schimpfen, obwohl das durchaus angebracht wäre. Ich benutze immer noch mein allererstes Handy. Das ist total scheiße. Hat zwar immerhin eine Kamera, aber ich kann keine SMS mehr speichern. Immer wenn ich eine Nachricht erhalte, muss ich ZWEI löschen. Schade um die schönen Erinnerungen! Hier zB: "Folgende frage kam gerade bei wwm: welches wort aus der ddr für toll steht seit 1991 im duden? A) äse B) urst C) utter D) armelade? Kandidat nahm a. Es war b." Oder hier: "Die hab ich meiner mutter bereits geklaut. Die ist auf ihre bürgerliche und gesellschaftlich geduldete art und weise selber drogensüchtig." Oder auch: "?" Ach ja, außerdem ist das Innenkontaktteil meines Ladekabeldingens stecken geblieben, dh ich kann mein cell phone mit nichts anderem aufladen. Kurz hatte ich überlegt, ob ich mir ein neues Telefon zulegen soll, mit MP3-Player, Cam und allem Schnickschnack, aber dann blablabla, das Thema ist "abgefrühstückt". 

[29.11.10]
Wenn man im Ausland am Bankomaten Geld abheben will, muss man sich zwischen "Checking Account" und "Savings Account" entscheiden. Wählt man das falsche, wird der Vorgang kommentarlos abgebrochen. Ich kann mir ums Verrecken nicht merken, was was ist. Gerade habe ich gelesen, dass man (zumindest als Deutscher) immer auf "Checking" drücken soll. Aber wer weiß, wie lange ich das im Kopf behalten kann. Worin sich diese zwei Arten von Konten unterscheiden, habe ich gar nicht begriffen. Warum lernt man so etwas nicht in der Schule? Bei Gott, als ich zum ersten Mal alleine im Ausland war, kannte ich nicht mal das Wort "withdrawal" – das war ein ganz schönes Vabanquespiel am Geldautomaten. (PS: Ich bilde mir ein, dass es manchmal sogar noch eine dritte Option gibt. "Credit" oder so, kann das sein? Nun ja, wollen wir die Sache nicht noch verkomplizieren …)

[11.05.11]
Wenn ich einen Kopfhörer an mein Notebook anschließe, stelle ich die Lautstärke immer auf "2". Hängt ein Verstärker dran oder nichts, steht der Regler auf "35". Man nenne es Zwangsneurose, aber so muss es halt sein. Nun: Jedes Mal, wenn ich Windows hochfahre, nachdem in der vorigen Session die "35" eingestellt war, hat sich die Lautstärke wie von Geisterhand auf "34" reguliert. 
(...) Auf meinem neuen Handy erscheinen immer wieder Nachrichten, in denen steht, ich hätte einen Anruf verpasst, obwohl es nie geklingelt hat. Hinzu kommt, dass ich die angezeigten Rufnummern gar nicht kenne. Zusatz-Mystery: Ich habe bis jetzt mehr Anrufe von Unbekannten als von Bekannten erhalten ("Verwählt" bzw. "Nanu, ich bin mir sicher, die richtige Nummer eingetippt zu haben ...").
(Anm.: Mit dem neuen Handy meinte ich das HTC Desire S, mein erstes Smartphone.)

[22.06.11]
Digitale Rätsel: "In der Welt der Bits und Bytes", wie man früher gerne sagte, gibt es einiges, das mir den Kopf zerbricht. Aus heiterem Himmel speichert Opera meine Log-in-Status nicht mehr! Vorher konnte ich den Cache löschen und war beim nächsten Besuch von Facebook oder einem Forum immer noch eingeloggt. Dabei habe ich nix verstellt, der Haken bei "Cookies zulassen" ist gesetzt. Das Internet scheint keine Lösung zu kennen. Auch lustig: Wenn ich meinen Papierkorb öffne, um ihn zu leeren, stürzt der Explorer ab. Ghost in the machine, ich hör dir trapsen! 

[09.01.12]
Wenn ich mein Smartphone an meinen Laptop zur Dateiübertragung anschließe, wird gleichzeitig der Akku des Smartphones aufgeladen. Das geschieht auch, wenn ich den Laptop runterfahre, aber nur, wenn ich ihn am Stromnetz angeschlossen lasse. Ich wünschte mir, das ginge auch, wenn der Laptop nur im Akkubetrieb ist. Dann würde der Akku des Handys dem Akku des Laptops die restliche Energie entziehen. Wie eine Mücke, die einem Elefanten das Blut absaugt, damit sie leben kann!

Vermutlich ließen sich mit etwas Aufwand noch mehr technikbezogene Bemerkungen aus meinen digitalen Fußspuren extrahieren, etwa aus den grob überschlagen 5000 Posts in diversen Internetforen. (Berufsbild der Zukunft: Social-Network-Verwalter für Privatpersonen. Ach was, ich wette, das gibt's schon!)

Sonntag, 23. Februar 2014

Nicht den Nerv getroffen

Seit einiger Zeit wirbt das Datingportal Parship auf Plakaten mit folgender Aussage:

"Alle 11 Minuten verliebt sich ein Single mit Parship."

Soll das ein wirksamer Slogan sein? Für den Erfolg der Partnerbörse spräche höchstens der Satz "Alle 11 Minuten verlieben sich mit Parship zwei Singles in einander." So aber graust's einem eher. Unidirektionales Verlieben ist ja wohl das Schlimmste, was es gibt, und liegt vom Schmerzfaktor her noch vor dem Einklemmen eines Nervs. 

Es begab sich nämlich, dass ich Erntehelfer in Neuseeland war. Während einer längeren Schaffensphase als Apfel- und Kiwipflücker ereilte mich eines Morgens ein sehr kurzer, aber bestialisch stechender Schmerz im Nacken. Und dann noch einmal. Und noch einmal. Mindestens einmal pro Minute hatte ich einen solchen Anfall, ganz egal wie ich den Hals bewegte. Ich ging zum Arzt. "Eingeklemmter Nerv durch zu langes Nachobengucken" war seine Diagnose. "Da hilft nur Abwarten und ab und zu Diclofenac schlucken." Nach zwei Tagen war der Spuk vorbei.

In der Arztpraxis musste man übrigens nicht nur eine Praxisgebühr entrichten, sondern auch einen Aufnahmebogen ausfüllen, in welchem unter anderem nach der "Rasse" (race) gefragt wurde. Mit einer sehr großen an der Wand des Wartezimmers hängenden Infotafel konnte man seine korrekte Rasse ermitteln, wobei z.B. zwischen "European" und "New Zealand European" unterschieden wurde, und auch "South Pacific Islander" war nicht gleich "South Pacific Islander" (Samoan, Tongan usw.)! Bestimmt steckte aber keine böse Absicht hinter dieser (statistischen?) Erhebung. Hoffe ich zumindest.

Samstag, 22. Februar 2014

Kyberweisung

Auch so kann man kommunizieren: Ein Verlag, bei dem ich ein Zeitschriftenabo beziehe, will mir irgendetwas zum SEPA-Verfahren mitteilen, tut dies aber nicht per Post oder eMail, sondern in Form von zehn "Verwendungszweck"-Zeilen innerhalb einer 1-Cent-Überweisung. Lustig. Ich frage mich, ob der eine Cent nächstes Mal den Abogebühren draufgeschlagen wird.

Dienstag, 18. Februar 2014

Geht's noch, RTL 2?

In der Zeitung lese ich, dass heute neue Folgen eines "Einsatz in vier Wänden"-Klons starten.
Titel dieser Dokusoap: "Das Einrichtungskommando".
Erwarten einen darin Sätze wie "Hier wurde regelrecht eingerichtet", "Der Umzug wurde kurz und schmerzlos vollstreckt", "Das ist das Todesurteil für die Tapeten" und "Auf den Stuhl mit ihm!"? Ich will's gar nicht wissen.

Sonntag, 16. Februar 2014

Der gruselige Sonntagslink

Seit es ihn gibt, verfolge ich mit morbider Faszination den Something-Awful-Thread "Post your favorite scary or unnerving article or Wikipedia page" (der Name ist Programm).
Da ich heute auf eine thematisch dazu passende handliche "List of Creepy Wikipedia Articles" gestoßen bin (via Nerdcore), möchte ich diese "guten" Sonntagslinks noch schnell posten ... und euch eine so lange wie schlaflose Nacht wünschen. Mich beunruhigen ja die Artikel aus der Rubrik "Disappearances" am meisten. Geez.

Die neuen Pornos sind da!

Vor kurzem tauchte in diesem Blog die Bezeichnung "Book porn" auf: ein Schlagwort, das sich auf die Abbildung von Bücherbergen, Bibliotheken und Lexikonmeterware zur Ergötzung bibliophiler Tumblr-Nutzer bezog. Das Wort "porn" ist auf dem besten Weg, ein reihenbildendes Halbsuffix zu werden. Das erste nichtpornographische mit "porn" bezeichnete Filmgenre war "Torture porn", dessen erster Vertreter, glaube ich, der dämliche Metzelfilm Hostel war. Von "Landschaftspornographie" war dann im Zusammenhang mit The Tree of Life die Rede. 
Neue "porns" beziehen sich heute nicht ausschließlich auf Bewegtbilder. "Food porn", also hochauflösende, exzessiv-instagegrammte Close-up-Fotos, hat sogar einen eigenen Wikipedia-Eintrag. Das Umsichgreifen dieser neuen Pornographien liegt vermutlich begründet zum einen in der Verbreitung/Verfügbarkeit der technischen Mittel, zum anderen darin, dass heutzutage alles zum Fetisch erhoben werden kann. Kurzum: Dem Kapitalismus haben wir es zu verdanken, dass es wahrscheinlich bald bzw. bereits folgende Arten von "~ porn" gibt.
  • Uhrenpornographie. Machen Wochenmagazine ja schon ewig! Diese quälend langen, kaum erkennbar als Werbung gekennzeichneten Uhrenstrecken im Zeit-Magazin zum Beispiel. Dahinter stecken kommerzielle Interessen; ich könnte mir aber vorstellen, dass ein Blog mit Fotos teurer Armbanduhren seine Fans finden würde.
  • Architecture porn. Bauwerke, exploitativ in Szene gesetzt. Außenaufnahmen, Innenaufnahmen. Detailaufnahmen von Fensterrahmen, Schweißnähten, Ziegelsteinen. Geil!
  • Font porn. Der Schönheit von Schriften kann auch ich etwas abgewinnen. Riesenhaft vergrößerte Darstellungen von Buchstaben? Ich säh's mir an! (Sidenote: Das Buch "Just my Type" von Simon Garfield sei hiermit empfohlen. Darin geht es u.a. um die Geschichte der Comic-Sans-Verachtung und die eigentlich harmlosen Hintergründe der Entstehung dieser Schriftart. Auch erfährt man, dass der berühmte Typograph Eric Gill praktizierender Advokat nicht gesellschaftsfähiger Paraphilien war; daran sollte man denken, wenn man das nächste Mal seiner Mutter einen Brief in Perpetua schreibt.)
  • Tech porn. So möchte ich Dokumentationen über die Herstellung technischer Geräte bezeichnen. Nahaufnahmen von Platinen, filigranes Werkeln im Halbleiter-Labor (das alte Reinraum-Spiel), Fließbandarbeit im Akkord, das ganze angereichert mit Tabellen, Zahlen, Fakten, Daten. 
Wie gesagt, ich beanspruche nicht, diese "Kunst"-Formen und/oder ihre Bezeichnungen erfunden zu haben. Ich möchte jedoch nicht danach googeln – wer weiß, was man dabei alles findet!

Donnerstag, 13. Februar 2014

Was man leicht verwechselt (reloaded)

Kempten: Stadt im Allgäu (Bayern)
Kempen: liegt im Regierungsbezirk Düsseldorf
Kärnten: österreichisches Bundesland mit der Hauptstadt Klagenfurt
Kerpen: liegt in Nordrhein-Westfalen, Heimatstadt von Michael Schumacher

Mittwoch, 12. Februar 2014

Super Symbolfoto


Erklärung: Das Studentenfutter repräsentiert unsere Universitäten, die Gummibärchen sind kindische, die ursprüngliche Vielfalt korrumpierende Einsprengsel. Zusammen steht das Bild für die gegenwärtige Verschulung und Geistesfeindschaft des Hochschulsystems. Ich stelle dieses Foto gerne kostenfrei den Medien zur Verfügung (höhere Auflösung auf Anfrage).


Sonntag, 9. Februar 2014

Nicht mit mir! (Nein, mit mir nicht!)

Ich würde mich nicht unbedingt als Helden bezeichnen, aber es gibt eine Sache, zu der ich mich niemals zwingen lassen würde: mein eigenes Grab zu schaufeln. Wenn mich jemand mit vorgehaltener Waffe aufforderte, ein Grab auszuheben – ich würde größtmöglichen Widerstand leisten. Ich meine, was kann schon passieren? a) Ich gewinne und überwältige den Verbrecher. b) Der Unhold bringt mich um und muss selbst sehen, wie er meine Leiche entsorgt. Soll er mal schön selber schaufeln, hihi.

Freitag, 7. Februar 2014

In was für einem Zeitalter leben wir eigentlich?

- "im Zeitalter der Verrücktheit" (Ai Weiwei)
- "im Zeitalter der Paranoia" (Daniel Freeman)
- "im Zeitalter der Verpackung" (Fraunhofer Forschungsblog)
- "im Zeitalter des Wassermanns" (Astrologin Gerda Rogers / "Hair")
- "im Zeitalter des Pyjamas" (Wigald Boning)
- "im Zeitalter der Gier und des Exzesses" (Andreas Salcher)
- "im Zeitalter der Killerroboter" (Rainer Rupp)
- "im Zeitalter des privaten Dschihad" (Alan Posener)
- "im Zeitalter der Pseudoprivatsphäre" (Sascha Lobo)

Die Liste ließe sich um ein Vielfaches verlängern. Auf eine Einigung wird man wohl nicht kommen, denn wir leben im Zeitalter der Zeitalter. Den hübschesten Zeitalter-Satz las ich allerdings einmal im Zeit-Magazin: "Wir leben im Zeitalter der schön gestalteten Seifen". Und das ist ja beileibe nicht das schlechteste Zeitalter, in dem man leben kann.

Donnerstag, 6. Februar 2014

Der Waschmittelflaschenvorfall

Gestern abend nach der Arbeit wollte ich noch eine Jacke waschen und kaufte mir zu diesem Behufe eine Flasche Flüssigwaschmittel (Abb.), denn es ist nicht ratsam, jene Jacke mit Pulver zu waschen.
Zu Hause angekommen, wollte ich die Flasche öffnen, doch ... es ging nicht. Und wenn ich schreibe "es ging nicht", meine ich nicht, dass der Deckel einfach nur besonders fest saß, sondern dass hier augenscheinlich ein Produktions-mishap vorlag, das zu einer generellen Unaufschraubbarkeit geführt hatte. Noch unter größter Kraftanstrengung und selbst unter Zuhilfenahme einer Schraubzwinge konnte ich das Behältnis nicht aufkriegen.

Nachdem ich mir beinahe die Finger wundgescheuert hatte, griff ich schließlich zu einem extrascharfen Küchenmesser und schnitt ein Loch in den Flaschenhals. So konnte ich das besagte Kleidungsoberteil wenigstens doch noch reinigen. (Beim Befüllen des Waschmaschinenschachtes gab's natürlich eine mittelschwere Sauerei.) Dann schmiss ich die Flasche in den Müll – mir doch egal.
Bei diesem nervenzehrenden "Erlebnis" fühlte ich mich glatt an die Teeei-Geschichte erinnert, weswegen ich es ebenfalls hier niederschreibe. Seufz.

Mittwoch, 5. Februar 2014

Ein kleiner Verhörer

Als ich ein Bub war, lief im Fernsehen ständig ein Werbespot für Waschmaschinen-Tabs oder so was, und darin sagte der Hauptdarsteller: "Wasserenthärter? Brauch ich nicht!" Mein Bruder und ich verstanden aber fälschlicherweise: "Wasser im Theater? Brauch ich nicht!" Unsere Erklärung: Der werbende Mann war Besitzer eines Theaters und hatte eine oder mehrere Waschmaschinen im Keller stehen (für die Kostüme!). Glasklar, dass man ein überschwemmtes Theater nicht gebrauchen kann, weswegen man sich mit den beworbenen Mittelchen vor nassen Katastrophen schützt. 

Nachträglicher Bonusgedanke: "Hartes Wasser" ist aber auch ein sehr blödsinniger Weichei-Ausdruck. "Au, au, au, das Wasser ist hart! Da bekomme ich ja beim Duschen blaue Flecken, mimimimi."

Sonntag, 2. Februar 2014

Die Versenfung der Welt

"Jetzt also Senf." 
Der Artikel aus dem aktuellen Zeit-Magazin bringt es mit diesem ersten Satz auf den Punkt. Es geht in dem Beitrag um das neueste, nun ja: Opfer des zeittypischen Lebensmittelveredelungswahns. Immer mehr crazy Sorten in immer mehr Senfmanufakturen erobern den Markt, immer mehr "Senfmüller" (so die traditionelle Berufsbezeichnung) buhlen mit ihren eigenen, natürlich streng geheimen Rezepturen und Geschmacksideen um unser Geld. Jeder Maître de Moutard (Bezeichnung erfunden) hat natürlich seine eigene Senfmühle, auf die er schwört und die allein seine Senfe so speziell macht. Wacholder-Granatapfel-Senf, Ananas-Curryketchup-Senf, Zwiebel-Speck-Mostrich: alles Sorten, die es tatsächlich geben könnte bzw. wahrscheinlich gibt. 
"Was ist eigentlich dein Problem, Mann?", kann man mich jetzt mit Fug und Recht fragen. Meine Antwort: Es gibt keins. Ich bin kulinarischen Experimenten gegenüber sehr aufgeschlossen, das sollte in all den Jahren des Bloggens deutlich geworden sein. Und all diese extravaganten Senfkreationen (Eierlikör-Senf, Lakritzsenf, Frankfurter Apfelwein-Senf*) sind bestimmt eine Verkostung wert. Nur: Wozu soll man diese phantastischen Senfe hinzugeben? Überdeckt der Eigengeschmack nicht alles, was man mit den irren Cremes beschmiert? Eignen sie sich mithin nicht eher als vollwertige Brotaufstriche? Mir persönlich reicht zur Bratwurst der gute, ehrlich-einfache Bautz'ner Mittelscharfe; zur Weißwurst darf's Süßer sein. Schon Feigensenf zum Käse ist mir – so fein er auch schmecken mag – meist "too much". 
Ich könnte mir vorstellen, dass in ein paar Jahren ein Paradigmenwechsel einsetzt: back to the seed sozusagen. Der stinknormale, orangefarbene Tafelsenf lebt wieder auf! ... Freilich werden die Hipster-Senfmeier genau darauf ihre Vermarktungsstrategie aufbauen. Ich seh' den Slogan schon vor mir: "senf. sonst nichts."

Das ist Berlin. Aber auch das Bild Ihrer Stadt werden die Senfläden bald in ungekanntem Ausmaß prägen! (Dank an Leo Fischer für das Foto!)
 
* Diese Sorten gibt es wirklich, nämlich in der "Frankfurter Senfgalerie". Man sieht: Es ist inzwischen unmöglich, sich etwas auszudenken, was nicht existiert!