Sonntag, 23. Februar 2014

Nicht den Nerv getroffen

Seit einiger Zeit wirbt das Datingportal Parship auf Plakaten mit folgender Aussage:

"Alle 11 Minuten verliebt sich ein Single mit Parship."

Soll das ein wirksamer Slogan sein? Für den Erfolg der Partnerbörse spräche höchstens der Satz "Alle 11 Minuten verlieben sich mit Parship zwei Singles in einander." So aber graust's einem eher. Unidirektionales Verlieben ist ja wohl das Schlimmste, was es gibt, und liegt vom Schmerzfaktor her noch vor dem Einklemmen eines Nervs. 

Es begab sich nämlich, dass ich Erntehelfer in Neuseeland war. Während einer längeren Schaffensphase als Apfel- und Kiwipflücker ereilte mich eines Morgens ein sehr kurzer, aber bestialisch stechender Schmerz im Nacken. Und dann noch einmal. Und noch einmal. Mindestens einmal pro Minute hatte ich einen solchen Anfall, ganz egal wie ich den Hals bewegte. Ich ging zum Arzt. "Eingeklemmter Nerv durch zu langes Nachobengucken" war seine Diagnose. "Da hilft nur Abwarten und ab und zu Diclofenac schlucken." Nach zwei Tagen war der Spuk vorbei.

In der Arztpraxis musste man übrigens nicht nur eine Praxisgebühr entrichten, sondern auch einen Aufnahmebogen ausfüllen, in welchem unter anderem nach der "Rasse" (race) gefragt wurde. Mit einer sehr großen an der Wand des Wartezimmers hängenden Infotafel konnte man seine korrekte Rasse ermitteln, wobei z.B. zwischen "European" und "New Zealand European" unterschieden wurde, und auch "South Pacific Islander" war nicht gleich "South Pacific Islander" (Samoan, Tongan usw.)! Bestimmt steckte aber keine böse Absicht hinter dieser (statistischen?) Erhebung. Hoffe ich zumindest.

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