Mittwoch, 25. November 2020

Hinterlassenschaften

Weil mein gestriger Rewe-Einkauf etwas größer ausfallen sollte, nahm ich nicht wie üblich einen Tragekorb, sondern ging auf die Einkaufswagenstation im Freien zu, um mir einen Wagen zu schnappen. Dass ich Körbe bevorzuge, liegt nicht nur daran, dass meine Einkäufe in der Regel überschaubar sind, sondern auch daran, dass viele Leute glauben, in einem Wagen dürfe man alles liegen lassen, was man nicht mehr benötigt. Prospekte, Kassen- und Einkaufszettel sind ja ein gewohnter Anblick, ich fand aber auch schon Fenchel- oder Karottengrün und sonstige Pflanzenteile vor, auch nicht zurückgenommenes Leergut oder aufgeplatzte Joghurtbecher fristen in den abgestellten Wägen nicht selten ein unwürdiges Zwischendasein.
Gestern nun lag in dem Einkaufswagen, den ich herauszog, ein Stück Käse. Frisch verpackt, von der Käsetheke. Das war offensichtlich von einer Kundin oder einem Kunden in Eile vergessen worden und vermutlich noch konsumierbar.
Würde ich so weit gehen, ein gefundenes Käsestück einzustecken und mit nach Hause zu nehmen? Schließlich bin ich ein Sparfuchs und zudem kein Kostverächter. Doch ich kann Entwarnung geben: Nein, ich rührte dieses Lebensmittel nicht an und benutzte stattdessen einen anderen Wagen.

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