Samstag, 30. April 2022

Tag der Ofentür

Es gibt Rezepte, die gleichermaßen einfach und aufwendig sind: Die einzelnen Schritte erfordern keine abgeschlossene Kochlehre, ziehen sich aber in die Länge und ermüden daher Körper und Geist. Das folgende Rezept fällt in diese Kategorie, und insbesondere die anspruchslose Tätigkeit des Zerschnibbelns nimmt hier einen großen Part ein, kann aber auch kontemplativ wirken. Man plane gut und gerne zwei Stunden für die Zubereitung ein. Es handelt sich um ein Rezept der australischen Kochseite taste.com.au, das ich ein wenig abgewandelt habe und das drei normalgroße Portionen ergibt.

Los geht's mit der angesprochenen Fitzelarbeit. Wir zerkleinern vier Frühlingszwiebeln, die Stiele (fein) von einem halben Bund Petersilie sowie die Blätter davon (grob). Außerdem können wir schon mal eine Zucchini in mundgerechte Stückchen würfeln. In einer großen Pfanne erhitzen wir reichlich Olivenöl und geben die Petersilienstiele, die Frühlingszwiebeln sowie zwei zerdrückte Knoblauchzehen hinein. Ein paar Minuten unter lässigem Quirlen weichkochen. Jetzt 1,5 TL gemahlenen Kreuzkümmel, 1 TL gemahlenen Koriander, 1 TL Paprikapulver rosenscharf und 1/4 TL Zimt dazugeben. Für etwas Schärfe habe ich eine Messerspitze einer mir geschenkten selbstgemachten (waffenfähigen) Chilipaste verwendet; gut eignet sich wahrscheinlich auch Harissa, einfach je nach Schmerzgrenze experimentieren. Alles 2 Minuten umrührend weiterkochen. Jetzt die Zucchini reinwerfen und großzügig Öl auffüllen. Abschmecken und bei gelegentlichem Umrühren 10 Minuten köcheln lassen.

In die Pfanne kommen sodann die Petersilienblätter, wobei man ein paar für die Dekoration am Ende aufbewahrt. Das Ganze wird aufgefüllt mit 700 g passierten Tomaten (Passata aus der Flasche) und 400 g Kichererbsen (abgetropft). 1 TL Honig dazu, alles aufkochen lassen und bei reduzierter Hitze abgedeckt circa eine halbe Stunde simmern lassen; immer mal umrühren und die Weichheit des Gemüses überprüfen. Nun den Inhalt der Pfanne in eine Auflaufform umfüllen und mit 250 g Halloumi in dünnen Scheiben bedecken. Die Form in den ("vorgeheizten", aber ihr wisst ja, was ich vom Konzept Vorheizen halte) Ofen geben und 20 Minuten oder länger backen, dabei nach der Hälfte der Zeit über den Käse einen weiteren TL Honig sowie 1-2 TL Sesamsamen verteilen. Hat der Halloumi eine schöne Farbe angenommen, holen wir die Auflaufform aus dem Backofen, garnieren den "Auflauf" (das Originalrezept spricht von einem bake) mit der verbliebenen Petersilie und servieren ihn mit Fladenbrot oder ähnlichem. Möge es munden!

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