Montag, 2. Oktober 2023

Serientagebuch 09/23

01.09. Leverage 2.12
03.09. Hijack 1.02
04.09. Doctor Who (Classic) 20.S
06.09. Hijack 1.03
Hijack 1.04
07.09. Fleabag 2.05
Fleabag 2.06
10.09. Archive 81 1.07
Archive 81 1.08
11.09. Hijack 1.05
Hijack 1.06
12.09. Hijack 1.07

Wegen Unterwegsseins konnte ich diesen Monat nur wenig gucken, dafür gleich vier Dinger beenden.

Hin und her habe ich überlegt, ob das Special "The Five Doctors" von 1983 als Film zu behandeln sei, schließlich wurde es damals anlässlich des 20-jährigen Doctor Who-Jubiläums zusammenhängend und losgelöst von der offiziellen Episodenzählung (zwischen Serial 128 und 130) ausgestrahlt. In Deutschland allerdings wurde "Die fünf Doktoren" durchaus in drei 25-minütigen Parts (1995 auf VOX) gesendet, sodass ich die Story regulär ins Serientagebuch aufnehme, auch wenn ich sie jetzt wiederum als 100-minütigen "Special Edition"-Film auf DVD gesehen habe, haha.
Langer Rede kurzer Sinn: Endlich habe ich diesen Meilenstein nachgeholt! Gefallen hat mir zuvörderst natürlich das Wieder- und, was ja der Gag war, gemeinsame Auftreten der alten Doktoren, insbesondere war es eine Wonne, Patrick Troughton, meinen Lieblings-Doktor der Classic-Ära, unverändert quirlig und erstmals in Farbe zu sehen. Dass auch mehrere ehemalige Companions auftreten, hatte ich vorher gar nicht gewusst. Die Geschichte an sich ist einem Spezial mit Abstrichen angemessen, das Tempo passt, die Effekte und Kostüme sind leider teilweise noch schrappiger als gewohnt (Lowlights: das Himmelsobjekt, das die Doktoren aus der Zeit reißt, und der Raston-Kampfroboter).

Zeit wurde es auch, die zweite und leider letzte Staffel von Phoebe Waller-Bridges preisgekrönter Dramedy Fleabag anzusehen, die ist schließlich auch schon wieder über vier Jahre alt. Die sechs Folgen waren kurzweilig, solide bis überraschend besetzt (Prof. Moriarty aus "Sherlock" als namenloser Priester!), hätten aber für meinen Geschmack einerseits noch witziger und noch trauriger sein können. Na ja, Jammern auf hohem Niveau. Was für mich bis zum Schluss funktioniert hat, war das Durchbrechen der Vierten Wand (das, quasi als Durchbrechen dieses Durchbrechens, ein paarmal thematisiert wurde); diese kecken Blicke und scharfzüngigen asides (mitunter an Kevin Nealons "Mr. Subliminal" erinnernd) der Hauptfigur in die Kamera: einfach köstlich.

Nicht zu 100 % überzeugt hat mich Archive 81. Anfangs durch dezenten Found-Footage-Grusel und nur angedeuteten Paranormal-Horror Neugier schürend, wurde die Schaueratmosphäre zunehmend "in your face", das Szenario dabei immer verworrener, und die finale Einstellung konnte ich exakt vorhersagen. Man muss dem Plot dabei zugute halten, dass er Volten schlägt und mit Zeitsprüngen um die Ecke kommt, die man so nicht erwartet. Viel Liebe wurde in die gefaketen TV-Sequenzen und VHS-Schnipsel von anno dazumal gesteckt. Die Hauptdarstellerin und der Hauptdarsteller, zwei unverbrauchte Gesichter, waren sympathisch.

Die Top-1 in diesem Viererreigen erreicht für mich Hijack, eine weitere Edelproduktion aus dem Hause Apple. Idris Elba (auch Executive Producer) findet sich in einer Flugzeugentführung wieder und muss das Schlimmste verhindern. Das klingt nun nicht gerade wie die Neuerfindung des Rades, aber hier wird die Spannungsschraube so überdreht, dass es eine Freude ist, zumal viele Tropen elegant auf links gekrempelt werden: Wann hat man zum Beispiel in diesem Genre mal westeuropäische Terroristen gesehen? Und wann kommt es schon vor, dass sich der Held in der geschilderten (hier in Echtzeit ablaufenden) Ausnahmesituation nicht als Ex-Marschall/Elitekämpfer/Profikiller entpuppt? Elbas Figur ist ein business negotiator, ein Geschäftsverhandlungsführer, seine Waffe mithin die Sprache. Einer seiner Gegenspieler wird von Neil Maskell verkörpert, der bereits in der mystisch-verstörenden Brit-Serie "Utopia" einen durchgeknallten Verbrecher mimte. Stark!

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