Montag, 1. September 2025

Serientagebuch 08/25

01.08. South Park 27.01
02.08. Andor 2.06
03.08. Lost 1.23 (RW)
Lost 1.24 (RW)
Lost 1.25 (RW)
04.08. The Power of Parker 2.05
05.08. Digman 2.01
07.08. Digman 2.02
The Power of Parker 2.06
11.08. South Park 27.02
13.08. Gotham 5.05
Digman 2.03
16.08. Andor 2.07
17.08. Lost 2.01
Lost 2.02
18.08. The Escape Artist 1.01
19.08. Gotham 5.06
21.08. Digman 2.04
South Park 27.03
The Escape Artist 1.02
The Escape Artist 1.03
22.08. Andor 2.08
23.08. Hostage 1.01
24.08. Lost 2.03
Lost 2.04
25.08. Digman 2.05
26.08. Hostage 1.02
27.08. Digman 2.06
28.08. Gotham 5.07
29.08. Digman 2.07
31.08. Digman 2.08

Jaaaaaa, (etwas verspätet) zum 20. Jubiläum machen wir einen Lost-Rewatch, wobei ich die zweifelhafte Ehre habe, den Part des Eingeweihten zu übernehmen. Die Reaktionen einer Person, die rein gar nichts über "Lost" weiß, zu erleben, ist zum Teil spaßig, andererseits kommt bei mir regelmäßig der unerfüllbare Wunsch auf, mein Gedächtnis löschen zu können und diesen einmaligen Trip noch mal frisch und unvorbereitet zu machen. Dennoch habe ich verständlicherweise das ein oder andere vergessen. Vor allem war mir nicht mehr bewusst, wie dicht und spannend die erste Staffel bereits war. In meiner Erinnerung lag der Fokus in den ersten Folgen noch mehr auf Abenteuer denn auf Mystery, aber beides wird auf höchstem Niveau kultiviert, dazu kommen die menschlichen Dramen, aber auch ruhigere Momente sowie gelegentlicher Humor. Kein Wunder, dass ich damals beizeiten angefixt war. Es wird sich zeigen, inwieweit diese bis heute von mir als beste Serie aller Zeiten verteidigte Show dem Zahn der Zeit widerstanden hat. Fakt ist: Look and feel sind nach wie vor sauber, modern, überhaupt nicht angestaubt. Das einzig Altmodische ist die mittlerweile unvorstellbar hohe Zahl an Episoden pro Staffel.

Über die erste Staffel von The Power of Parker schrieb ich, dass es sich bei der Haupt- und Titelfigur um "einen der unsympathischsten Antihelden aller Zeiten" handele, dem man "genüsslich" dabei zusehe, "wie ihm der Teppich unter den Füßen weggezogen wird". Das muss man in den neuen Folgen etwas relativieren: Gedemütigt, geerdet und partiell geläutert, zieht Martin Parker hin und wieder unser Mitgefühl und sogar so etwas wie Sympathie auf sich. Freilich sind es nunmehr seine Ex-Frau und seine Geliebte, mit denen wir mitfiebern; wie alle drei aufgrund eines "tödlichen" Missgeschicks zu einer Schicksalsgemeinschaft formiert werden, ist köstlich. Die dritte Staffel, die ausweislich der finalen Szene unvermeidbar ist, dürfte noch turbulenter werden.

Der BBC-Dreiteiler The Escape Artist von 2013 hätte m.M.n. als Fernsehfilm mit der Hälfte der Laufzeit besser funktioniert. Etliches wirkt langgezogen, mehere Szenen mit unbedeutenden Nebenfiguren hätte man bedenkenlos streichen können. Der Justiz-Thriller vermag nichtsdestotrotz zu packen, nicht zuletzt mit einem schockierenden (und moralisch herausfordernden) Endtwist. Die Darstellungen der Gerichtsprozesse sind intensiv, obendrein lehrreich (Schon gewusst? Im schottischen Strafrecht bestehen Jurys aus 15 statt zwölf Geschworenen, und es gibt neben "guilty" und "not guilty" das Verdikt "not proven"), und David Tennant ist, apropos Darstellungen, über jeden Zweifel erhaben. Nicht minder einnehmend ist der junge Toby Kebbell ("Servant") in der beängstigenden Co-Hauptrolle.

Schade, dass auch die neue Season von Digman wieder nur zwölf Episoden umfasste. Die Pointen in dieser extrem tight geschriebenen Erwachsenen-Animationsserie reichten allerdings für 24. Ich wünschte, "Family Guy" und Konsorten wären noch zu so viel Spritzigkeit und Einfallsreichtum fähig. Dass der "Comedy Central"-Spaß mit Andy Samberg obendrein abwechslungsreiche (wenn auch enorm bekloppte) Geschichten zu bieten hat, hebt ihn sogar noch über den erwähnten Seth-MacFarlane-Dauerbrenner.