Mittwoch, 1. Oktober 2025

Serientagebuch 09/25

01.09. Hostage 1.03
02.09. Eagleheart 3.01
Eagleheart 3.02
03.09. Andor 2.09
Andor 2.10
04.09. Hostage 1.04
Eagleheart 3.03
South Park 27.04
05.09. Hostage 1.05
The Paper 1.01
06.09. Lost 2.05 (RW)
Lost 2.06 (RW)
07.09. The Paper 1.01
08.09. Gotham 5.08
09.09. Eagleheart 3.04
Eagleheart 3.05
Andor 2.11
11.09. Andor 2.12
13.09. The Guest 1.01
The Guest 1.02
Eagleheart 3.06
Lost 2.07 (RW)
14.09. The Paper 1.03
15.09. Gotham 5.09
16.09. Eagleheart 3.07
19.09. The Guest 1.03
Lost 2.08 (RW)
23.09. Eagleheart 3.08
Eagleheart 3.09
The Guest 1.04
24.09. Gotham 5.10
25.09. South Park 27.05
Alien: Earth 1.01
Eagleheart 3.10
26.09. Alien: Earth 1.02
Alien: Earth 1.03
27.09. Alien: Earth 1.04
29.09. Gotham 5.11
Gotham 5.12
30.09. The Paper 1.04
The Simpsons 37.01

Es gibt moderne Serien, die greifen eine Trope auf, die man schon gefühlte hundert Mal verhandelt sah, schaffen es aber durch handwerkliche Virtuosität und das Hinzufügen kleiner Variationen und Subversionen, sie frisch und überraschend wirken zu lassen. "Hijack" war so ein Beispiel: Aus der Thriller-Prämisse Flugzeugentführung noch etwas Neues herauszukitzeln und damit eine der spannendsten Serien der letzten Jahre vorzulegen – Kudos!
Ein weiterer Fall ist Hostage, bei der es um Folgendes geht: Der Mann der britischen Premierministerin wird, gemeinsam mit seinen Kollegen von Ärzte ohne Grenzen, in Französisch-Guyana als Geisel genommen. Wenn seine Frau nicht von ihrem Amt zurücktritt, stirbt er. Ausgerechnet jetzt, wo die Premierministerin vor einem Treffen mit der französischen Präsidentin steht, welches die Spannungen zwischen den beiden Nationen wenigstens teilweise lösen soll! Doch auch sie wird auf pikante Weise erpresst ... Gähn? Keineswegs! Der Fünfteiler kommt verlässlich mit schockierenden Enthüllungen um die Ecke, stellt Dinge infrage und auf den Kopf und erinnert mitunter an die besten Momente von "24". Wie bei "Hijack" steckt auch hier Domestic Terrorism hinter allem, und natürlich – insoweit wird dann doch wieder ein Klischee bedient – gibt es auch den ein oder anderen Maulwurf.
Insgesamt ein Tip-top-TV-Event ohne Hänger und Abschweifungen, in dem die nie enttäuschende Suranne Jones die Hauptrolle übernimmt. Und Julie Delpy, das war mir vorher nicht bewusst, ist schon eine verdammt coole Socke.

Durchaus einige Längen hat dagegen die zweite Staffel Andor. In ihrem Anspruch, den Charakteren viel Raum für Entwicklungen zu geben, Fallhöhe aufzubauen und die Tiefen aller Nebenplots auszuloten, schießt die Vorgeschichte von "Rogue One" gelegentlich übers Ziel hinaus und dehnt einzelne Akte ins Unnötige. "Ja ja, wir haben's verstanden!", will man da rufen. "Andor" weiß, dass es das von der Kritik geliebte Prestige-Drama im Star-Wars-Universum ist, eine wohltuende Kur nach bzw. zwischen zuletzt hingerotzt erscheinenden Abenteuern wie "Ahsoka" und "The Acolyte" (beide habe ich nicht gesehen, werde es aber nachholen und bin mir sicher, dass ich trotzdem kaum über die Maßen enttäuscht sein werde, haha).
Wie dem auch sei: "Andor" ist erwachsen, tut bisweilen weh, traut sich was, ist, kurzum, toll.

The Guest ist ein BBC-Vierteiler mit einem unverbrauchten, aber fähigen Cast. Im Fokus steht eine junge arbeitslose Frau, die von einer reichen Unternehmerin zufällig (?) aufgegabelt und als Reinigungskraft angestellt wird und bald in das luxuriöse Eigenheim einziehen darf. Dort ist nichts, wie es scheint (aber nicht in einem übernatürlichen Sinne) ... Ein packender Thriller mit zahlreichen Twists, psychologischem Horror und einer Prise Gesellschaftskritik.

Zu Eagleheart fällt mir kaum noch etwas ein, das ich nicht schon in meiner Kurzrezension der zweiten Staffel geschrieben hätte. Der Humor mag nicht jedermanns Sache sein, aber für mich war das rasend übergeschnappte "Eagleheart", das kann ich mit einigem Abstand festhalten, eine der komischsten Serien, die je produziert wurden.

Und nun habe ich Gotham geschafft! Auch hier fallen mir kaum Punkte ein, die ich nicht schon in Bezug auf die vorangegangenen Staffeln losgeworden bin. Auch Season 5 war ein einziges Up & Down. Richtiggehend geärgert habe ich mich über einzelne Episoden, nur um aus der jeweils nächsten wieder mit einem befriedigten Grinsen rauszugehen. Am blödesten fand ich zuletzt, dass die stakes zwar immer wieder hoch sind, aber praktisch keine Bedeutung haben. Mit viel Tamtam und Tschingtarassabumm wird alle naslang auf eine Klimax zugesteuert, die jedoch nichts in den Zuschauenden auslöst, weil sie entweder nichts Singuläres ist (wie oft das GCPD belagert wird, kann man am Ende kaum mehr zählen) oder ohne Konsequenzen bleibt. [Spoiler] Wayne Manor explodiert – na und?, wird halt wiederaufgebaut. Das Wayne-Enterprises-Hauptquartier wird zerstört – was soll's, ist doch nur vorübergehend. Eine Figur stirbt? Pff, die kommt wieder (was wir allein schon daher wissen, dass sie in Batmans Erwachsenenalter eine Rolle spielen wird)! Dass regelmäßig besonders nervige Antagonisten aus dem "Jenseits" zurückkehrten oder sonstwie reaktiviert wurden, habe ich, glaub ich, schon in der Vergangenheit moniert: Das schreckliche "Joker"-Stand-in (die Serie verfügte nicht an den Rechten an dem Charakter) hat einen Zwillingsbruder; just shoot me!
Beklatschen muss ich allerdings das Ende. Die letzte Folge ist mehr Epilog denn Schlusskapitel, sie versetzt uns zehn Jahre in die Zukunft (wobei sich die Masken-Abteilung keinerlei Mühe gegeben hat, die handelnden Personen irgendwie altern zu lassen) und leitet subtil, hoffnungsvoll und gänsehauterzeugend in die Ära des Dunklen Ritters über. So muss ein gelungenes Serienfinale aussehen.

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