Am selben Tag, als ich an dieser Stelle erstmals über verfrühte Weihnachtsbeschmückung im öffentlichen Raum lamett-, äh: lamentierte, musste ich beim Gang auf die Einkaufszeile feststellen, dass auch in unserem Örtchen schon die Lichterketten funkeln. Zugegeben, hier oben im Taunus ist das nicht unpassend, fiel doch schließlich wenige Tage später ordentlich Schnee; der Große Feldberg ist bereits vollständig berodelbar. Aber auch in Frankfurt: Lichterglanz, Adventskränze und rot-grüne Ornamente, wohin man schaut. Besonders Apothekenschaufenster tun sich diesbezüglich hervor. Und vor einem persischen Restaurant stehen drei mannshohe Aufblasfiguren aus dem Dunstkreis Santa Klausens. Anfang der Woche schaltete ich den Fernseher ein: Werbespots, als wär's schon Mitte Dezember! Ist der Coca-Cola-Christmas-Truck in der Vergangenheit auch schon um diese Jahreszeit über die Mattscheibe gerauscht?
Unerhörtes dringt vom Tegernsee zu uns: Uli Hoeneß hat seine "berühmte Fichte im Garten bereits zum Christbaum umfunktioniert und illuminiert", was der FAZ heute den Großteil ihrer "Deutschland und die Welt"-Seite wert war. "Ist das nicht ein bisschen früh?", frug sie den FC-Bayern-Ehrenpräsidenten, der sich wie folgt rechtfertigte: "Normalerweise beleuchten wir erst um den ersten Advent. Aber jetzt hat es geschneit, fast zehn Zentimeter. In so einer schönen Winterlandschaft sieht der Baum besonders schön aus." Dass die knapp 1000 Lämpchen mit Einbruch der Dunkelheit eingeschaltet werden und sich sieben Uhr morgens ausschalten, dass die Fichte mittlerweile den Status einer örtlichen Attraktion eingenommen hat und dass "zwei Fachleute zwei Tage lang" unter Zuhilfenahme eines Kranwagens mit dem Herrichten des Baumes beschäftigt waren, ließ uns Hoeneß im Interview wissen.
Offenlegung: Ich persönlich bin diese Woche kulinarisch schwach geworden und habe mir eine Packung Stollenkonfekt (Mohn-Marzipan) als Snack zum Nachmittagskaffee geholt. Die Dinger sind mega.
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