Samstag, 5. Oktober 2013

Abwechslung im Badezimmer!

Als Angehöriger von Deutschland oder einer ähnlichen von freier Marktwirtschaft geprägten Nation kann man sein gesamtes Leben durchschreiten, ohne jemals zwei unterschiedliche Shampoo- oder Duschgelsorten benutzen zu müssen. Es gibt so viel Bewegung in der Kosmetikbranche, dass man bei jedem Drogeriebesuch mindestens eine Flasche mit dem Label "NEU" entdeckt.

Ich erfreue mich an diesem Mut zur Variation und kaufe jedes Mal ein Shampoo oder ein Duschgel, das ich noch nicht kenne. Neu in meinem Haushalt:


Frangipani! Das kannte ich noch gar nicht! "Frangipani [frandʒiˈpaːni] (Plumeria), auch Frangipandi, Wachsblume, Flor de Cebo oder Tempelbaum genannt, ist eine Pflanzengattung in der Familie der Hundsgiftgewächse [...]. Die Westindische Frangipani ist die Nationalblume Nicaraguas" (Wikipedia). Öl hingegen ist längst Standard.


Dieses Fructis-Haarpflegemittel enthält nicht weniger als drei Ölarten, obendrein "schwerelose"! Auch hier habe ich wieder etwas dazugelernt: Shea-Öl ist das Öl vom Karitébaum a.k.a. Sheanussbaum a.k.a. Schibutterbaum a.k.a. Afrikanischer Butterbaum.


Hier wird's dann schon reichlich albern. Die Bierhefe soll vermutlich Männer ansprechen und einen Gegenpunkt zu den oft als weiblich vermarkteten und wahrgenommenen Rosétönen schaffen. Tja, bei mir hat's gewirkt, auch wenn ich vorher nicht unbedingt mit "Granatapfel" geantwortet hätte, wenn mich ein Marktforschungsinstitut gefragt hätte, wie ich wünschte, dass mein Haar rieche.

Man möchte die Vielfalt der Inhaltsstoffe gerne weiterspinnen (sog. "Verlängerungswitz"), allein: Es gibt nichts, was es nicht gibt. Erhältlich sind u.a.: Kindershampoo mit Drachenfrucht und Zaubernuss; Hypoallergen-Shampoo mit reiner Baumwolle; Duschgel mit Himalaya-Salzen; "Pflegedusche mit dem Duft der Wasserlilie". Lediglich das Kultkraut Bärlauch scheint es noch nicht auf die Zutatenliste geschafft zu haben. Vor vielen Jahren brachten meine Eltern ein Teer-Shampoo nach Hause. Es roch unangenehm und verschwand nach einer kurzen Phase des Hypes landesweit aus den Regalen, als man hier und da Krebswarnungen vernahm. Apropos unangenehmer Geruch:


Abzuraten ist von Flaschen, auf denen gar keine "besonderen" Ingredienzen vermerkt sind. Das "men's care"-Zeug stank jedenfalls wie eine Mischung aus alter Tropfsteinhöhle und Kernseife, mit einer starken, eindeutigen Kurkuma-Note.

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