Sonntag, 8. November 2015

Scheidende Scheiben

Eigentlich wollte ich heute die jährliche Einkommensübersicht für meinen Steuerberater erstellen, aber jetzt prokrastiniere ich lieber: nämlich indem ich Audio-CDs digitalisiere und darüber schreibe. Bei den Audio-CDs handelt es sich um gebrannte Musikalben, die ich ab sofort nicht mehr in der Wohnung verstauben lassen will. Zu dieser Entscheidung bin ich gelangt, als Amazon vor ein paar Tagen "Prime Music" einführte, einen Streamingdienst, den ich als Prime-Kunde kostenlos nutzen kann. Das Angebot umfasst nicht nur langweiligen Mainstream, sondern auch Musik, die mir zusagt und/oder solche, die ich bereits besitze. Das ist in jenen Fällen leicht ärgerlich, wo ich für diese Musik bereits bezahlt habe (was seit ein paar Jahren mein Standard der Musikbeschaffung ist); teils betrifft es aber auch Alben, die ich als illegal gerippte CDs im Regal stehen habe. Und weil ich die nun in den Müll schmeißen kann, nutze ich die Gelegenheit, auch die nicht bei Amazon verfügbaren Alben zu entsorgen – nicht ohne sie vorher (so sie mir überhaupt noch gefallen) als MP3s auf meinem Rechner zu speichern. Original-CDs behalte ich freilich. Wie ich mit Zeug verfahre, das ich bereits auf der Festplatte liegen habe und das nun bei "Prime Music" zur Verfügung steht, weiß ich noch nicht. Wahrscheinlich lösche ich es einfach, denn Amazon wird die Alben schon nicht einfach wieder aus seinem Sortiment nehmen, oder? Oder? Wann habe ich eigentlich zum letzten Mal ein Album auf CD gebrannt? Das muss gut zehn Jahre her sein. Wann ich zum letzten und zum vorletzten Mal physische Audiodatenträger gekauft habe, ist ja hinreichend dokumentiert. (Nebenanmerkung zum Komplex Amazon & Musik hier.)

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