Montag, 24. September 2018

Traumprotokoll: Kondensmilch

Ich war von Oliver Maria Schmitt zu einem Abendessen am Mainufer eingeladen worden. Auf einem extra herangeschafften kleinen Klapptisch kredenzte der Titanic-Herausgeber einen deftigen Gemüseeintopf, als Dessert sollte es Pflaumenkompott geben. Bevor wir mit dem Dinieren anfingen, sagte ich, dass zu dem Kompott sehr gut gezuckerte Kondensmilch passen würde, und schlug vor, eine Tube der tschechischen Marke "Piknik" von zu Hause zu holen, es würde nur fünf Minuten dauern und sich auf jeden Fall lohnen. Ich rannte also los, doch hatte ich den Weg schändlichst unterschätzt. Es dauerte nicht fünf Minuten, sondern eine gute halbe Stunde, bis ich etwa die Hälfte der Strecke zurückgelegt hatte, und dann verirrte ich mich auch noch, passierte eine Kathedrale, die mir zuvor noch nie aufgefallen war, sowie ein altes Gerichtsgebäude, das gerade abgerissen wurde. Vor dem imposanten und mir völlig unbekannten Bau stand eine umgekippte Hinweistafel, auf der vermerkt war, welche Berühmtheiten der Jurisprudenz hier drin gewirkt hatten. Ich dachte noch 'Naja, der Eintopf ist inzwischen eh kalt, da kann ich auch schnell googeln, wer diese Personen sind', doch dazu kam es nicht mehr, denn in dem Moment wachte ich auf.

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