Donnerstag, 1. August 2019

Und täglich grüßt "Und täglich grüßt das Murmeltier"

Mich fesseln, wie schon oft erwähnt, Zeitanomalien in Filmen, Serien, Büchern und Spielen sehr, und eine spezielle Form, nämlich das Zeitschleifenszenario, weiß mich jedes Mal aufs Neue zu unterhalten. Das liegt auch daran, dass es seit 1993 mit dem Referenzwerk Und ewig grüßt das Murmeltier (ausgerechnet eine romantische Komödie!) gar nicht sooo viele Vertreter dieses Sci-Fi-Subgenres gegeben hat – bis vor einigen Jahren. Das ist zumindest mein Gefühl. Natürlich tauchten Time loops immer wieder in der Populärkultur auf, beispielsweise in der hervorragenden Akte X-Episode "Monday", aber seit ca. 2015, kurz nach dem (nicht übermäßig erfolgreichen, aber positiv aufgenommenen) Edge of Tomorrow, gibt es eine deutliche Häufung. Zu nennen sind z.B. die Romanverfilmung Wenn du stirbst, zieht dein ganzes Leben an dir vorbei, sagen sie, das koreanische Drama A Day und der mittlerweile fortgesetzte Horrorstreifen Happy Death Day (alle 2017). Letztes Jahr kam dann die Romanze When We First Met in die Kinos, und dieses Jahr zeigte Netflix die turbulente, u.a. von Amy Poehler mitproduzierte Serie Matrjoschka (OT: Russian Doll). Im deutschen Fernsehen wusste der ungewöhnliche Ulrich-Tukur-Tatort "Murot und das Murmeltier" zu überzeugen. Auch im Videospielbereich feiert das Trope fröhliche Urständ: Im kürzlich erschienenen Open-World-Erkundungs-Game Outer Wilds hat der Spieler 22 Minuten Zeit, um den Planeten, auf dem er gestrandet ist, zu erkunden, bevor eine Supernova ihn zurückwirft. Und auf der E3 wurde der interaktive Thriller Twelve Minutes und der Shooter Deathloop vorgestellt (beide 2020).

Solange der "Groundhog Day"-Fluch in unterschiedlichen Genres auftaucht und die theoretischen Rahmenbedingungen auch mal variiert werden, bin ich gern bereit, mir das alles reinzuziehen. Aber ich hoffe inständig, dass diese Prämisse in den kommenden Jahren nicht totgeritten wird und eine Zeitschleifen-Übersättigung stattfindet. Sonst denkt man sich nämlich irgendwann: Hm, das habe ich doch schon einmal erlebt ...

2 Kommentare:

  1. Oh, dann werfe ich mal "Triangle" von 2009 in den (virtuellen HAHA) Raum, nicht vom trashigen Plakat abschrecken lassen.

    Mist, es gab da noch einen ab er habe den Titel vergessen

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    1. Jaaa, an den hatte ich auch gedacht, dann aber vergessen, ihn zu erwähnen. Super Film!

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