Mittwoch, 9. September 2020

Lesetipp: Gespräch mit Gudrun Penndorf

Hochinteressantes Interview in der heutigen SZ (online leider hinter Bezahlschranke) mit der langjährigen Asterix-Übersetzerin Gudrun Penndorf, die jetzt für ihre Verdienste das Bundesverdienstkreuz erhält:

Aber ein gewisses Misstrauen der Franzosen blieb.
Ja, bis heute werden die Übersetzungen, mittlerweile stammen diese ja von Klaus Jöken, vor der Veröffentlichung ins Französische rückübersetzt, um weitere Malheure zu verhindern. So war "Die spinnen, die Römer" ursprünglich vom Verlag mit "Uiiii, die Römer sind doof" übersetzt worden. Aber im Original heißt es ja auch "Ils sont fous, ces Romains". Das ist viel expressiver. Also habe ich es fürs Deutsche nachempfunden.

Und die Rückübersetzungen liefen immer reibungslos?
Manchmal verstand der Rückübersetzer in Paris meine Witze nicht. Mit dem römischen Namen "Ofenaus" etwa konnte der nichts anfangen. Zunächst! Und ohne die Hilfe meiner französischen Freunde hätte wiederum ich viele französische Insider-Gags nicht kapiert. Zum Beispiel, wenn es um in Frankreich populäre Lieder ging. Aus Josephine Bakers "J'ai deux amours" machte ich dann "Ganz Lutetia träumt von der Liebe", also in Anspielung auf den in Deutschland durch Caterina Valente bekannten Schlager. So etwas hat mir immer Spaß gemacht. Oder, wenn es mir gelang, ein schönes Goethe-Zitat irgendwo einzubauen.


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