Donnerstag, 7. Oktober 2021

Einmal Mäuschen spielen (und nie wieder)

Was passiert eigentlich zu Hause bei Deutschlands Intellektuellen – oder denen, die als solche gelten? In der Süddeutschen Zeitung konnte man es kurz nach der Bundestagswahl ausschnittweise erfahren. Unter vielen anderen wurde Maxim Biller gebeten, seinen Wahlabend zu schildern, was er auch tat. "Zuerst gab es Kaviar, dann zwei Teller Borschtsch, und dann saßen wir noch ziemlich lange auf dem Balkon ...", und so weiter, bis schließlich: "'Marine Le Pen hätte in Deutschland keine Chance', sagte Anna plötzlich ernst. 'Und Matteo Salvini?', sagte ich. 'Höchstens als abgewrackter Ex-Politiker im Dschungelcamp.' 'Und Putin?' 'Der würde ganz schnell im Knast landen – als Mafiaboss.'"
So was hört man also bei unseren Top-Geistesmenschen: Dialoge wie unter Vierzehnjährigen, die ihre politische Bildung ausschließlich aus satirischen Fernsehsendungen speisen, und unhinterfragte Thesen, die jede/r Außenstehende selbst im Krimsekt-Rausch vom Balkontisch wischen könnte.
Am Ende gab's noch "einen letzten Teller Borschtsch".

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