Mittwoch, 1. Dezember 2021

Serientagebuch 11/21

01.11. The Simpsons 33.01
The Simpsons 33.02
The Simpsons 33.03
Spuk in Hill House 1.08
04.11. Spuk in Hill House 1.09
05.11. Family Guy 20.01
06.11. Person of Interest 2.10
Family Guy 20.02
07.11. Spuk in Hill House 1.10
Squid Game 1.09
The Expanse 3.01
09.11. American Rust 1.01
American Rust 1.02
Doctor Who (Classic) 19.3.1
Doctor Who (Classic) 19.3.2
Doctor Who (Classic) 19.3.3
Doctor Who (Classic) 19.3.4
10.11. Family Guy 20.03
Person of Interest 2.11
11.11. The Expanse 3.02
13.11. The Simpsons 33.04
14.11. Squid Game 1.09
15.11. American Rust 1.03
16.11. Family Guy 20.04
17.11. Person of Interest 2.12
18.11. The Expanse 3.03
19.11. The Simpsons 33.05
American Rust 1.04
20.11. The Simpsons 33.06
24.11. The Simpsons 33.07
25.11. Family Guy 20.05
American Rust 1.05
The Expanse 3.04
28.11. Person of Interest 2.13
29.11. American Rust 1.06
Family Guy 20.06
30.11. Doctor Who (Classic) 19.6.1
Doctor Who (Classic) 19.6.2
Doctor Who (Classic) 19.6.3
Doctor Who (Classic) 19.6.4

Ein unerklärlicher Trend ist zu beobachten: Serienstaffeln mit neun Episoden. "The Terror: Infamy" umfasste diese krumme Zahl an Folgen ebenso wie "American Horror Story" im letzten Monat, "American Rust" (wird momentan geschaut) und die neue Serie "Ordinary Joe" (wird demnächst geschaut) [Korrektur: Stimmt nicht, es gab nur nach der 9. Folge einen längeren Break.] Bei Squid Game war es auch so. Nicht dass es mir besonders aufgefallen geschweige denn -gestoßen wäre: Die Dramaturgie, der Handlungs- und der Spannungsbogen sind elegant angelegt, und die Episoden enden stets an der richtigen Stelle (mit dem Musterbeispiel eines Cliffhangers in Ep. 4). Überhaupt hatte ich das Gefühl, dass das koreanische "Battle Royale"-Drama in manchem Aspekt allzu sehr vertraute Muster aufgreift – was wohl den enormen internationalen Erfolg miterklärt. Man verstehe mich nicht falsch: Vieles ist überraschend, schockierend und nachhaltig verstörend, und ich habe bis zum (völlig okayen) Ende mitgefiebert. Es darf aber nicht verschwiegen werden, dass einem als erfahrenen Filmkonsumenten gewisse Parallelen zu Produktionen mit vergleichbaren Tropen auffallen, ich denke da etwa an "Hostel", "Cube" oder "Chosen". Auch die visuellen Gimmicks kamen mir ein bisschen arg kalkuliert vor. All das nimmt man in Kauf, wird man doch oft genug durch ambivalente Figuren, provozierende Gewalt-Eskalationen und das typisch koreanische "Wir haben uns alle versündigt und verdienen dafür schlimmstmögliche Bestrafung"-Mindset herausgefordert.

Spuk in Hill House (OT: The Haunting of Hill House) basiert auf dem gleichnamigen Roman von Shirley Jackson, wurde aber in ein modernes Setting transponiert, was die Gothic-Atmosphäre indes nicht schmälert. Ganz nach meinem Geschmack halten sich die Jumpscares zugunsten unterschwelligen Gänsehaut-Aufbaus in Grenzen (zweimal wurde ich trotzdem eiskalt erwischt). Das titelgebende Gebäude ist anders als erwartet nicht "der wahre Star" der Geschichte; das Scheinwerferlicht legt sich (zu gleichen Teilen) auf die einzelnen Familienmitglieder, die übrigens überwiegend von mir unbekannten Schauspieler(inne)n verkörpert werden: Lediglich Michiel Huisman ("Game of Thrones") und Timothy Hutton ("Leverage") sowie Annabeth Gish ("Akte X") waren mir vertraut. Im Ergebnis ist der Zehnteiler von Mike Flanagan zu 50 % eine psychologisch elaborierte Familientragödie und zu 50 % ein viktorianischer Geistergrusler. Die Frage, ob die paranormalen Manifestationen oder innere Dämonen der wahre Horror sind, ist das unter die Haut gehende Leitmotiv.

Zwei Geschichten mit dem fünften Doktor konnte ich auch wieder "mitnehmen". Zuerst "Kinda": Mit der Wertung meines Doctor-Who-Taschenbuch-Guides (10 von 10 Punkten) kann ich leider nicht d'accord gehen. Trotz fantasievoller Kostüme, dem nach wie vor soliden Peter Davison und der erstaunlich progressiven Verhandlung von Themen wie Kolonialismus und Umweltzerstörung* scheint mir das Serial zu offensichtlich ein Kind(a) seiner Zeit zu sein: Das im Ansatz reizvolle Dschungel-Setting ist zu spartanisch, zu reduziert, fast wie eine Theaterkulisse, die Innenaufnahmen wirken lieblos. Zudem hatte ich bereits nach dem ersten Drittel meine liebe Mühe, der verworrenen Story zu folgen – fast wurde ich an die Hyperkomplexität der Moffat-Ära erinnert.
Überzeugender fand ich da "Earthshock". Nach einer in Sachen Setting und Personal vom Rest total verschiedenen Auftaktfolge kriegt man einen düsteren Weltraum-Thriller mit durchgängig bedrückender Stimmung vorgesetzt. Enervierende Sound-Effekte, lange Gefechtsszenen mit hohem body count und eine wirklich gruselige Cyberman-Belagerung lassen einen wissen: Das hier ist kein Wohlfühl-Abenteuer. Wir befinden uns mittlerweile im Jahr 1982, im 19. Jahr des Sci-Fi-Dauerbrenners, und man wagt sich aus der Komfortzone heraus. Es gibt unschöne Differenzen zwischen den Hauptfiguren, Konflikte und schwierige Entscheidungen, die (Spoiler) im tragischen Tod eines Companions münden – mit anschließenden silent credits. Wow.
* "This serial was examined closely in the 1983 media studies volume Doctor Who: The Unfolding Text by John Tulloch and Manuel Alvarado. This was the first major scholarly work dedicated to Doctor Who." (Wikipedia)

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