Freitag, 18. März 2022

Fragen, die ich mir selbst stelle

Dies ist eigentlich eine Follow-up-Frage zu einer nicht wirklich beantworteten Frage aus meinem alten Blog. Sie kam zu einer Zeit auf, als ich meinen festen Wohnsitz noch in Dresden hatte. Aber lest selbst:
15.11.2010
Fragen, die ich mir selbst stelle

Ich schäme mich ja fast schon ein bisschen für diese Frage, aber: Was genau machen diese "Dispatcher"-Autos, die gelegentlich auf unseren Straßen zu sehen sind? Ein Freund von mir hat einmal behauptet, der Dispatcher sei ein Computerdienst, der fehlerhaft installierte Patches wieder rückgängig macht. Aber das war wohl eher eine scherzhafte Antwort. Allerdings ist es auch eine sehr schöne Antwort. Die Wahrheit ist bestimmt langweilig, der Dispatcher wird irgendein Erstbegutachter von Verkehrsstörungen oder Havarien sein. Erwähnenswert ist zumindest noch, dass es das Wort Dispatcher auch schon in der DDR gab, wie ich einem Buch entnommen habe. Dies war eines der wenigen englischen Fremdwörter im DDR-Wortschatz. Weitere Anglizismen waren Choke (allerdings fälschlich "Chock" gesprochen), irgendein Trabiteil für den Kaltstart, und natürlich der Broiler, den man im Rest Deutschlands auch als Hendl oder Gockel kennt (Broilerkeule = Gockelhaxen ^^).
Update: Ich habe jetzt doch mal in die Wikipedia geschaut, und im "Dispatcher"-Artikel der englischen Version gibt es sogar ein Foto eines solchen Wagens aus Dresden!
Jetzt musste ich aus heiterem Himmel wieder an Dispatcher denken. Was diese Einsatzfahrzeuge tun/taten, ist mir mittlerweile im Groben klar, aber meine aktualisierte Frage wäre, ob sie immer noch existieren. Wenn ich das nächste Mal im Osten der Republik bin, werde ich die Augen besonders weit offen halten. 

Als sprachhistorischer Fakt sei noch ergänzt, dass das Wort nicht direkt aus dem Englischen, sondern über das Russische (Диспетчер) ins DDR-Lexikon gelangt ist.

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