Donnerstag, 4. August 2022

Kurz notiert: Rhode Island

Warum habe ich das jetzt erst mitbekommen? Der US-Staat Rhode Island hat seine Einwohner im November 2020 – bürokratieschonend am Tag der Präsidentschaftswahl – darüber entscheiden lassen, ob sein offizieller Name einer Kürzung unterzogen werden soll. Das Referendum fiel zugunsten der Straffung aus: Aus dem State of Rhode Island and Providence Plantations wurde der State of Rhode Island.

Seitdem ist der "Ocean State" nicht länger der Bundesstaat mit dem längsten offiziellen Namen. Diesen führt nun ein anderer Neuengland-Staat, das Commonwealth of Massachusetts mit 27 Buchstaben, dicht gefolgt vom Commonwealth of Pennsylvania. "We all live in fear of the moment when the Commonwealth of the Northern Mariana Islands applies for statehood", zitiert der Boston Globe den tongue-in-cheek-Kommentar des Providencer Hobby-Historikers Robert I. Burke.

Hauptgrund für die Namensänderung war die unangenehme Assoziation, die mit dem Verweis auf Plantagen heutzutage einhergeht. "For a long time, 'plantations' did not connote slavery", so Burke gegenüber dem Globe. "But at one point, it became irretrievably tied to the concept of slavery, and Rhode Island played such a prominent role in the slave trade." Wenigstens kann sich Rhode Island nach wie vor mit dem Rekord "kleinster Staat der USA" schmücken.

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