Dienstag, 13. Juni 2023

Traumprotokolle: Kofferraum, Raab

Seit vielen Monden hatte ich gar nichts geträumt, zumindest nichts, woran ich mich erinnerte, und dann traf mich gleich ein Doppelschlag!

1) Ich kam mit meinem Auto vom Supermarkt zurück und parkte rückwärts vor meinem Wohnhaus ein. Nachdem ich meine Einkäufe entladen und auf dem Fußweg abgestellt hatte, bemerkte ich, dass zwischenzeitlich zwei Passantinnen direkt neben mir zum Stehen gekommen waren und sich unterhielten. Vor lauter gedankenverlorener Angeregtheit merkten sie nicht, dass diverse ihrer Accessoires – Schal, Umhang, Tasche – in meinen Kofferraum hineinragten, i.e. -hingen. Schlösse ich die Kofferraumklappe, würde ich das Geraffel einklemmen und die Damen so an mein Vehikel quasi festbinden, was ich natürlich nicht wollte.
Durch Räuspern versuchte ich auf die prekäre Situation aufmerksam zu machen, doch ich drang nicht zu den Plaudernden durch. Auch wiederholtes Umkreisen der zwei Frauen und wildes Gestikulieren vermochten nichts auszurichten. In meiner Verzweiflung klappte ich den Kofferraum zu, einfach um zu testen, ob die Kleidungs- und sonstigen Stücke tatsächlich eingeklemmt würden. Sie wurden. Ich hob die Klappe wieder und senkte sie erneut, diesmal heftiger. Dann noch einmal. Im Gegensatz zu den Fußgängerinnen, denen das Malträtieren ihres Behangs nicht im Geringsten auffiel, wurde ich zunehmend panisch. Bevor ich mich fragte, warum ich die blockierenden Störenfriedas nicht direkt ansprach (oder seit wann ich eigentlich ein Auto besitze), wurde ich wach.

2) Aus irgendeinem Grund war ich, plus Begleitung, auf einer fernsehbezogenen Preisverleihung zu Gast, Deutscher Comedypreis oder so was. Die Veranstaltung hatte noch nicht begonnen, und wir streiften durch das Gebäude. Da sahen wir unvermittelt den Entertainer und Musikproduzenten Stefan Raab, welcher sich bekanntlich vor einigen Jahren aus der Öffentlichkeit zurückgezogen hat. Zu unserem Schock lag der massiv aus dem Leim gegangene und gesundheitlich sichtlich angeschlagene Superstar auf einem rollbaren Ecksofa, auf dem er von zwei Angestellten (Pflegern?) umhergeschoben wurde, konkret: in einen Fahrstuhl hinein. Raab, Couch und die Bediensteten füllten den Lift natürlich vollständig aus, so dass wir oder andere Personen nicht mitfahren konnten. Bevor sich die Aufzugtür schloss, konnten wir noch mitbekommen, wie Stefan Raab sich von seiner "Bahre" erhob und, plötzlich vital wie eh und je, sinngemäß ausrief: "Der Trick mit dem Rollsofa war die beste Idee, die ich je hatte. So hält man Mitmenschen auf Abstand und muss nicht mit anderen Nervensägen im Aufzug stehen, hähä!"

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