Donnerstag, 9. November 2023

Hübsche Flaggen untergegangener Staaten: Sikkim

Das im Himalaya liegende Sikkim trat der indischen Union erst 1975 nach einer Volksabstimmung bei. Zuvor war es für eine kurze Weile ein assoziierter Staat mit konstitutioneller Monarchie, davor wiederum, seit 1642, eine Erbmonarchie, die zeitweise tibetisches, britisches und indisches Protektorat war. Das Königreich Sikkim hatte während seiner Geschichte nicht nur vier verschiedene Hauptstädte, darunter ab 1894 Gangtok, die heutige Hauptstadt des Bundesstaates, sondern auch eine eigene Flagge. Diese hatte ihre wohl wildeste Form von 1877 bis 1914 und 1962 bis 1967:


Tatsächlich war die überbordende Komplexität der Grund dafür, dass man 1967 auf ein leichter zu reproduzierendes Design umschwenkte:

Obwohl mir diese schlichte Version mit dem "Rad des Gesetzes" (Dharmachakra) auch gefällt, hätten sie mal lieber die obige behalten sollen, dann hätte das Königreich womöglich auch noch länger Bestand gehabt ... Ich wüsste zu gerne, was die Piktogramme im Einzelnen bedeuten. Gelegentlich ist zu lesen, es handele sich um sieben Glückssymbole, die mit dem Rad (khorlo) zusammen ein Ashtamangala bilden, jedoch vermag ich in den abstrakten Zeichnungen keines der klassischen Symbole einer der bei Wikipedia gelisteten Ausführungen erkennen. An der verspielten Ornamentik und den Farben kann ich mich dennoch erfreuen.

PS: Keine zwei Stunden nachdem ich diesen Beitrag abgefasst habe, schaue ich "Jeopardy!", und da wird zufällig gefragt, mit welchem Staat Indien 1967 eine militärische Auseinandersetzung an der Grenze seines Protektorats Sikkim hatte. Es war China.

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