Mittwoch, 21. Februar 2024

Ausgewanderte Wörter

Der Sprachreport, das Quartalsmagazin des Leibniz-Instituts für Deutsche Sprache Mannheim (IDS), machte mich in seiner Ausgabe 4/23 auf das Lehnwortportal Deutsch aufmerksam, das vom IDS betrieben wird und aus dem Deutschen entlehnte Lexeme in anderen Sprachen sammelt. Der Artikel ist hier als PDF verfügbar. (Überhaupt kann man sämtliche Sprachreports kostenlos herunterladen; ich möchte die gelegentliche Lektüre auch interessierten Laien empfehlen und nachsetzen, dass der Sprachreport bitte, bitte nicht mit den Sprachnachrichten des infamen Vereins Deutsche Sprache zu verwechseln ist!) Er enthält etliche erhellende, teils amüsante Beispiele für Wörter, die aus dem deutschen in fremde Wortschätze gewandert sind und dort nicht nur als Fremdwort Bestand haben, sondern der jeweiligen Nehmersprache angepasst wurden und mittlerweile als Lehnwörter existieren, deren Herkunft kaum noch auszumachen ist. Exportschlager wie kindergarten und weltschmerz kennt man ja, aber wusstet ihr zum Beispiel, dass das japanische Wort gebaruto aus dem deutschen Gewalt entlehnt wurde und "Staatsgewalt" bedeutet? Am besten gefällt mir, apropos Japanisch, das, was aus "Lumpenproletariat" geworden ist: runpenpuroretariāto.

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