Sonntag, 6. Oktober 2019

Maussichten


Ich könnte mir vorstellen, dass dieser Absatz aus "Die Liebe zur Zeit des Mahlstädter Kindes" (Clemens J. Setz, Suhrkamp 2011) von jungen Menschen in zehn Jahren kaum noch verstanden werden wird. Einen Laptop könnten sie gerade noch so kennen, aber ein Browser wird mangels Notwendigkeit keine Rolle mehr in ihrem Alltag spielen – wer steuert denn heute noch eine Webseite direkt an, wo sich doch alles auf eine Handvoll sozialer Netzwerke konzentriert, in die plattformfremde Inhalte als Screenshot oder Zitatblock, allenfalls als Links, auf die eh keiner klickt, eingespeist werden? Und die Erwähnung einer Maus oder gar eines Mauspads, zumal in den veraltend wirkenden nicht angepassten Schreibungen, wird Twenty-somethings, die schon anno 2019 mehrheitlich auf dieses Eingabegerät verzichten, vollends ratlos machen.
Aber womöglich irre ich mich. Technikbezogene Vorhersagen sind heikel, niemand sollte welche tätigen.

PS: Ich benutze meinen Laptop in diesem Moment notgedrungen ohne Maus, und ich hasse es!

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