Montag, 31. Mai 2021

Nach Diktat in den Schlafwagen

Keine Sorge, das hier wird nicht noch ein Zug-Anekdotenbeitrag – von denen versuche ich Abstand (zur Bahnsteigkante) zu nehmen –, aber anlässlich des 30. Geburtstags des ICE sei es mir wenigstens festzuhalten gestattet, dass ich gestern eine Borddurchsage gehört habe, die ich so noch nicht kannte: "An die Passagiere in den Wagen 1, 2 und 3, der Bahnsteig in Göttingen ist leider nicht lang genug für unseren Zug. Bitte begeben Sie sich zum Aussteigen in den Wagen 4."

Hauptsächlich soll es in diesem Beitrag allerdings um eine Einrichtung gehen, von der ich erst kürzlich durch Zufall (Lektüre einer alten Titanic-Ausgabe) erfuhr. Bis zum Jahr 1982 gab es in bundesdeutschen Zügen sog. Schreibabteile, in die man sich einmieten konnte, um mit einer stationären Schreibmaschine Schriftstücke zu erstellen. Bzw. erstellen zu lassen: Denn natürlich gab es, wie es sich für die gute alte Bonner Zeit schickte, eigens angestellte Zugsektretärinnen, die den werten Herren Generaldirektoren & Co. bei Bedarf das Tippen abnahmen. Auch Telegramme konnte man den zusätzlich in Englisch und Französisch geschulten und zur Verschwiegenheit verpflichteten Damen diktieren. Details sind bei Wikipedia nachzulesen, was ich hiermit empfehle.
 

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