Donnerstag, 1. Dezember 2022

Serientagebuch 11/22

01.11. Curb Your Enthusiasm 11.06
American Horror Story 10.01
02.11. Family Guy 21.04
03.11. Curb Your Enthusiasm 11.07
04.11. Curb Your Enthusiasm 11.08
05.11. Family Guy 21.05
Curb Your Enthusiasm 11.09
The Devil's Hour 1.01
The Devil's Hour 1.02
06.11. Mr. Robot 4.08
08.11. Curb Your Enthusiasm 11.10
Extras 1.01
American Horror Story 10.02
09.11. American Horror Story 10.03
10.11. Family Guy 21.06
Doctor Who 13.08
The Devil's Hour 1.03
11.11. The Big Bang Theory 12.09
12.11. Extras 1.02
13.11. Space Force 1.04
14.11. The Devil's Hour 1.04
Mr. Robot 4.09
15.11. American Horror Story 10.04
The Devil's Hour 1.05
17.11. The Devil's Hour 1.06
Extras 1.03
18.11. The Simpsons 34.07
American Horror Story 10.05
21.11. American Horror Story 10.06
American Horror Story 10.07
Mr. Robot 4.10
22.11. Family Guy 21.07
The Big Bang Theory 12.10
24.11. Extras 1.04
Mr. Robot 4.11
28.11. The Simpsons 34.08
Mid Morning Matters with Alan Partridge 1.01
29.11. Mr. Robot 4.12
Mr. Robot 4.13
30.11. Extras 1.05
Family Guy 21.08

Die 11. Staffel von Curb Your Enthusiasm hatte ich mir extra aufgespart, um sie dann zu Beginn der trüben Jahreszeit wegbingen zu können. (Meine Definition von bingen ist freilich nicht zwingend "in einer Nacht fünf Serienepisoden am Stück schauen". Wie man anhand meiner Tagebücher nachvollziehen kann, ist für mich schon ein "Doppelpack" eher ungewöhnlich. [Muss man bingen eigentlich noch kursiv setzen, oder ist das Verb mittlerweile voll in den deutschen Wortschatz integriert?])
Insgesamt war die 11. Staffel durchwachsen, wobei die Meinungen auseinandergehen mögen; beispielsweise hat die Folge "The Watermelon", die mir am allerwenigsten gefallen hat, auf imdb mit 8,7 von allen zehn Folgen die höchste Wertung. Einzelne Aspekte fand ich brüllend komisch, zum Beispiel alle Szenen mit der grottenschlechten Nachwuchsschauspielerin, zu deren Besetzung Larry genötigt wird (es ist schon eine Kunst, absichtlich falsch zu schauspielen). J.B. Smooves Figur Leon ist ohnehin immer für einen Lacher gut, und Tracey Ullman sollte man für ihren furchtlosen 100-Prozent-Einsatz in der Rolle der Irma Kostroski mit Preisen überschütten.

Traurig ist's, dass die 14. Staffel von Doctor Who wohl erst im November 2023 gesendet wird, zum 60. Jubiläum der Serie. Bis dahin könnte ich alles vergessen haben, was in der bis dato letzten ausgestrahlten Folge passiert ist, weswegen ich mein Urteil kurz und bündig an dieser Stelle hinterlassen möchte. Unterm Strich war ich überrascht. Positiv überrascht. Jeder bisherige Showrunner der neuen Serie hatte sich für seine Abschiedsfolge erkennbar vorgenommen, nicht nur out with a bang zu gehen, sondern auch die Quintessenz, oder besser: seine Vorlieben, die typischen Elemente "seiner" Ära auf die Spitze zu treiben. Der Doktor als Freund der Menschen, der nicht vom Schicksal der Erde lassen kann, feierte nach vier Staffeln unter Russell T Davies (Welcome back! btw) seine "End of Time" mit extra viel Kitsch und Tränen, und Moffat hat für den Schwanengesang des 12. Doktors noch einmal ganz tief in die Zeitschleifen-Trickkiste gegriffen. Von Chris Chibnall hatte ich nun erwartet, dass er, wie schon mit dem "Timeless Children"-Narrativ, zum Schluss erneut alles auf links drehen, kritischen Whovians den Mittelfinger zeigen und seinem Nachfolger einen schwer zu kittenden Scherbenhaufen hinterlassen würde. Markenzeichen wie Selbstverpflichtung Chibnalls war ja (insb. in Series 11), auf Altvertrautes, etwa Klassik-Monster, zu verzichten, etablierte Regeln zu brechen, starrsinnig sein eigenes Ding zu machen. Umso mehr überraschte es mich nun (wie gesagt: positiv), als was für ein Feuerwerk an Nostalgie, Reminiszenzen und Fan-Service sich "The Power of the Doctor" entpuppte. Dass vereinzelte Ideen halbgar und/oder recycelt wirkten, verblasste angesichts all der wunderbaren Wiederbegegnungen und Rückverweise.
Kaum waren meine Augen getrocknet, bemächtigte sich ein Grinsen meiner im Gedanken daran, dass es nächstes Jahr noch epischer wird. Geil!

Apropos (Spoiler!) Wiedersehen mit alten Doktoren: Den britischen Sechsteiler The Devil's Hour habe ich ahnungslos und in blindem Vertrauen allein wegen Peter Capaldi geschaut. Er spielt einen sinistren Killer, der über eine Gabe zu verfügen scheint beziehungsweise auf dem ein Fluch lastet ... Präziser soll es nicht ausgedrückt werden, denn das Rätsel des vermeintlichen Psychopathen wird erst in der letzten Folge gelüftet. Atmosphärisch umgesetzt und mit einem beängstigenden Kinderdarsteller in der Nebenrolle, weiß "The Devil's Hour", bis auf eine Durchhänger-Folge, anständig zu packen. Erhöhte Konzentration ist ebenso gefordert wie die Akzeptanz paranormaler Prämissen ohne deren (pseudo-)wissenschaftliche Erklärung.

Mit Mr. Robot bin ich nach etlichen Jahren auch endlich fertig geworden. Die vierte Staffel war mir mitunter zu esoterisch (das Label "Hacker-Drama" erfasst nicht annähernd die Dimensionen dieses komplexen Psychothrillers), weiß Gott, ich bin nicht mal sicher, ob mir die finale Auflösung zu 100 % eingeleuchtet hat. Aber der Schnitt, die Kamera, der Soundtrack (sowohl die lizenzierten Songs als auch Mac Quayles adrenalintreibende Scores), der gesamte Style: superb! Und wo konnte man je eine realistischere Darstellung von Angststörungen und elaborierter Computerbenutzung sehen?

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