Montag, 12. Dezember 2022

Kurz notiert: Barack in England

Na so was! Da habe ich mich jahrelang, nicht zuletzt in diesem Blog, darüber echauffiert, dass es in keiner einzigen deutschen (Ton-)Medienanstalt jemand schafft, sich die korrekte Aussprache des Vornamens von Barack Obama draufzuschaffen – und dann höre ich heute in einer Folge von "Mid Morning Matters with Alan Partridge", wie gleich zwei britische Personen den Namen Barack aussprechen: nämlich genau so falsch wie hierzulande, auf der ersten Silbe betont und nahezu wie das Wort barrack, /ˈbæɹ.ək/.




Die Aussprache sieht man auf den Snapshots natürlich nicht, aber Bilder sind immer hilfreich, sind sie nicht? Nun muss man dazu sagen, dass die Serie im Jahr 2010 produziert wurde; wer weiß, womöglich hatte es der Name des 44. US-Präsidenten bis dahin noch nicht auf die Insel geschafft? (Quatsch.) Da fällt mir ein, dass in einem Kriegsstrategiespiel – ich glaube, in irgendeinem Teil der "Command & Conquer"-Reihe – das Wort barracks, also "Kaserne", konsequent mit "Baracken" übersetzt wurde, was natürlich legitim ist, weil Kaserne die ältere Grundbedeutung von "Baracke" ist, trotzdem kam es mir immer daneben vor.

Und noch etwas fällt mir in dem Zusammenhang ein. Als 2021 der ehemalige amerikanische Außenminister Colin Powell gestorben war, fragte ich mich, ob unsere Qualitätsmedien dessen Vornamen, der in der turbulenten George-W.-Bush-Ära zeitweise täglich zu hören war, noch richtig hinkriegen. Ich schaute mir in der Mediathek den entsprechenen Tagesschau-Clip an und wurde nicht enttäuscht, es wurde die zugegeben verbreitetere, aber in diesem Fall inkorrekte Aussprachevariante gewählt (links):


Ah, es tut gut, sich mal wieder aufzuregen!

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