Dienstag, 13. Dezember 2022

No honey, honey!

Schon zweimal in dieser Saison habe ich auf einem Weihnachtsmarkt Stände gesehen (also je einen Stand auf zwei verschiedenen Weihnachtsmärkten), wo nach US-amerikanischem Vorbild vermeintlicher Moonshine verkauft wurde, also Spirituosen in der Anmutung von Selbstgebranntem. Der Trend wurde freilich durch das Reality-Format "Moonshiners", welches man synchronisiert auf dem sog. Männersender DMAX sehen kann, gekickstartet und fügt sich trefflich in die anstrengende Holzfäller-Barbershop-Hipster-Kultur ein. Der Komiker Brian Regan hat sich schon vor Jahren über besagte Show lustig gemacht. Die Nummer ist nicht auf Youtube zu finden, aber es ging um die lächerliche Prämisse darin, dass man so tut, als herrschte immer noch Prohibition, und das Schwarzbrennen der raubeinigen Waldschrate sei ein aus der Not erwachsener, heldenhafter Akt der Rebellion ("Man kann Schnaps auch einfach kaufen, wisst ihr?").

Jedenfalls fielen mir an den beiden Buden Schilder auf, auf denen stand: "Kein Honig!" Denn von weitem machen die typischen Schraubgläser mit dem "verbotenen" Gut tatsächlich den Eindruck, sie enthielten Wabengold. Und das stellt nun einen weiteren Fall von "Hinweis darauf, was nicht angeboten wird" dar, jenem Phänomen, zu dem es hier erst im vergangenen Monat den letzten Beitrag gab.

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