Montag, 18. August 2014

Computerspielempfehlung: Gone Home

"Gone Home" ist das gefeierte Erstlingswerk von "The Fullbright Company" und verdient die Genrebezeichnung "Nicht-Spiel" noch mehr als das vor einiger Zeit an dieser Stelle empfohlene "The Stanley Parable". Diese Bezeichnung ist aber gar nicht abwertend gemeint, denn in seinen Bann ziehen sollte dieses "Story Exploration Video Game" (so nennen es die Macher) Neulinge wie Profis trotz Fehlens etablierter Spielprinzipien. "Interaktive Erzählung" trifft den Kern jedenfalls ganz gut, denn das einzige, was man in dem etwa dreistündigen Adventure tut, ist, eine gerade von ihrem Auslandsaufenthalt zurückgekehrte junge Frau in der ersten Person durch ihr Elternhaus zu manövrieren und herauszufinden, warum Mutter, Vater und Schwester nicht daheim sind. Indem man die Räumlichkeiten durchsucht (man kann mit praktisch jedem Gegenstand interagieren) und dabei gefundene Tonaufnahmen, Notizen und Fotos studiert, erfährt man allmählich immer mehr über die schmerzhaften inneren Kämpfe, die jedes Familienmitglied für sich ausficht.

"Gone Home" ist auf subtile und angenehme Weise bedrückend, wozu auch die stimmungsvolle Musik und die Soundkulisse (Dielenknarren, Gewittergrollen) beitragen. Ach ja, und es spielt in den 1990er Jahren, d.h. man bekommt auch eine Prise Zeitgeist dazu serviert (Grunge, "Akte X"-Anspielungen). Zu beziehen ist es via Steam und seit kurzem in einer "Collectors Edition" im regulären Handel.


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