Dienstag, 16. Februar 2016

Und überhaupt: Radio!

Der Föderalismus in Deutschland besteht im Wesentlichen zum Zwecke bildungspolitischer Ungerechtigkeit und aufgesetzten Lokalpatriotismus' im Privatradio fort. "Die beste Musik für Sachsen." / "Unser Saarland, unsere Hits." / "DER Sender für Bremen!" – Radioslogans, deren Existenz ich zwar nicht nachgeprüft habe, die aber mit Sicherheit so oder so ähnlich lauten. Die bittere Wahrheit ist, dass sich all diese privaten Radiostationen in keiner Weise von einander abgrenzen. Oder sind "die Superhits für Schleswig-Holstein" etwa andere als "die Superhits für Thüringen"? Seien wir ehrlich: Es wäre völlig zumutbar, kein einziges Mal darauf hingewiesen zu werden, in welchem Bundesland man sich gerade aufhält, wenn man Radio hört. Nicht nur die Jingles, auch die Moderatorinnen und Ansager sind austauschbar: konturlos, dialektfrei, mittelsympathisch, irgendwie "spritzig". Setzte man mich mit verbundenen Augen irgendwo in diesem Land vor ein Radio, aus dem ein Privatsender schallte, in welchem lediglich alle Ortsnennungen unterdrückt würden, ich wäre unfähig zu sagen, wo ich mich befände.

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