Sonntag, 16. Juli 2023

Süßer Paradigmenwechsel

"Aspartam gilt heute als sicher", schrieb ich 2015 im Rahmen meines kleinen Streifzugs durch die Welt der alternativen Süßungsmittel. Nun ja, was ist schon sicher? Neue Erkenntnisse, in diesem Fall: eine neue Einstufung, drängen Aspartam womöglich bald aus den Regalen oder wo immer Aspartam rumliegt. Aber mal halblang.

"Die neue Einstufung als 'möglicherweise krebserregend' für Aspartam stammt von der Internationalen Agentur für Krebsforschung (IARC) in Lyon. Sie gehört zur WHO. Die IARC veröffentlichte ihre Erkenntnisse am Freitag in der Fachzeitschrift 'The Lancet Oncology'. Sie sah in drei Studien mit Menschen begrenzte Hinweise auf einen Zusammenhang mit einer bestimmten Form von Leberkrebs (hepatozelluläres Karzinom)." So die FAZ (abgerufen auf faz.net am 14. Juli). Nun der springende Punkt: "Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) ändert ihre Richtlinien trotz der neuen Einstufung nicht." Und: "Die IARC-Fachleute beurteilen nur, ob ein Stoff im Prinzip Krebs verursachen könnte. Sie berücksichtigen nicht, wie viel davon ein Mensch zu sich nehmen müsste, um ein Krankheitsrisiko zu haben, erklärte Mary Schubauer-Berigan. Sie leitet das für die Einstufung zuständige IARC-Monographs-Programm." Mitglieder eines gemeinsamen Expertenkomitees von WHO und Welternährungsorganisation "betonten, dass die bisher geltenden Grenzwerte für den täglichen Konsum auch weiter sicher seien", ergänzt die Süddeutsche.

Conclusio: Ruhe bewahren! Solange man sich weder kellenweise Aspartam in den Kopp schüttet noch vorsorglich auf "Zucker only" setzt, braucht man keine Angst vor Krebs zu haben. Doch, muss man natürlich trotzdem, aber Maßhalten ist hier wie so oft nicht der falscheste Weg.

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