Dienstag, 5. Juli 2016

The Biryani Incident

Möglicherweise ist euch, liebe Leserinnen und Leser, schon aufgefallen, dass ich nicht ungern übers Essen schreibe, und möglicherweise erinnert ihr euch an meine konstante Unentschiedenheit bezüglich der Frage, ob ich die indische oder die thailändische Küche für die beste der Welt halten soll. Jedenfalls: Momentan hat die Thaiküche die Nase vorn.

Hintergrund: Am Sonntag hatte ich nichts im Hause, was mir als Abendbrot hätte dienen können, weshalb ich bei einem von mir sehr geschätzten Imbisshaus telefonisch etwas bestellte, das ich später abholen würde. In der Vergangenheit hatte ich schon fast alle Gerichte aus der Sektion "Indisch" (mit großer Befriedigung) probiert, allein um die Biryanis hatte ich einen Bogen gemacht, halte ich diese doch für die langweiligsten kulinarischen Hervorbringungen des Indischen Subkontinents. Nun aber war mein Blick doch auf jenen Teil der Speisekarte gefallen, und beim Lesen der Nummer 174 – "Basmatireis mit Gemüse, Mandeln, Cashewkernen, Rosinen, Sauce" – dachte ich: 'Ach, yolo!' Ich rief an, orderte und holte das Gericht wenig später ab. Daheim war die Enttäuschung größer als mein Hunger. Nicht nur fehlte die versprochene Soße, welche die fade Reispfanne weitaus weniger trocken gemacht hätte, sie beinhaltete obendrein: Zwiebeln! "Tja, in indischen Mahlzeiten finden sich halt manchmal Zwiebeln, du Eumel!", mögt ihr jetzt rufen. Dazu will ich anmerken: Bei allen anderen Speisen dieses Hauses, in denen Zwiebeln vorkommen, ist dies ausdrücklich vermerkt. Bei Nr. 174 aber eben nicht! 

Trotzdem gebe ich zu, dass es eine Dummheit war, nicht extra nachgefragt zu haben. Immer wieder tappe ich in diese Falle, wo ich es doch langsam besser wissen sollte! Erst neulich hatte ich in einem Hotel an der Omelette-Bar frohen Mutes ein "Gemüseomelette" in Auftrag gegeben, nur um es dann an einen Mitreisenden zu verfüttern, weil unter "Gemüse" leider auch Zwiebeln verstanden worden waren. Und vor wenigen Monaten war ich so töricht, nicht davon auszugehen, dass in der Vorstellung mancher Küchenchefs Zwiebeln ein essentieller Bestandteil überbackener Nachos sind ... Zurück zum Biryani. Des Zwiebelpickens war ich alsbald überdrüssig, der Reis war erkaltelt und leichter Brechreiz setzte ein; die Hälfte des Mahls musste leider im Abfalleimer landen. Da wurde mir klar: Anders als in der indischen Küche gibt es in der thailändischen nichts wirklich Schlechtes – zumindest ist es mir noch nicht untergekommen.

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