Dienstag, 14. Januar 2020

A Series of Unfortunate Events

Es soll ja Leute geben, die mir nicht auf Instagram folgen. Auch diese haben ein Recht darauf zu erfahren, wie ich neulich indischen Frischkäse herstellte, um daraus Panir Makhani zu machen. Mjamm. Aber halt! Es soll nicht immer nur um Lebensmittel gehen, weswegen ich lieber den holprigen Weg nachzeichne, der zum (letztlich glücklichen) Ausgang dieses Kochexperiments führte.

Am Vorabend der Käse-Session war ich noch mit Kollegen/Freunden essen. Ich hatte angekündigt, höchstens bis 21 Uhr bleiben zu können, da mein Rewe-Markt, in dem ich die restlichen Zutaten zu besorgen gedachte, nur bis 22 Uhr geöffnet ist. Wie zu erwarten, wurde ich überredet, doch noch "auf ein Bierchen" zu bleiben. So wurde es dann nach zehn, und ich musste auf den – weiter weg gelegenen – Rewe, der bis Mitternacht auf hat, ausweichen. Dort dann die große Enttäuschung: Es gab keine laktosefreie Frischmilch mehr! Zwar kehrte ich nicht mit leeren Händen heim, doch war ein weiterer Rewe-Besuch am kommenden Morgen unumgänglich. Ich also direkt vor Arbeitsbeginn zu meiner Filiale, Milch holen, bei der Gelegenheit Pfand wegbringen und ... nicht wie geplant ins Büro, sondern zurück nach Hause, denn ich hatte den zur Gerinnung des Panirs einzusetzenden Zitronensaft vergessen. Wieso ich den mit ins Büro nehmen musste? Nun, ich hatte diesen Arbeitsschritt dorthin verlegt, damit der Käse fertig sein würde, wenn ich am Abend das vollständige Gericht zaubere. Genau dafür benötigte ich außerdem noch Ghee (konsequenterweise müsste ich statt der englischen Transliteration ghī schreiben). Dass ich dieses nicht in einem gewöhnlichen Supermarkt finden würde, war mir klar, weshalb ich für den Nachmittag einen zusätzlichen Trip zu einem in der Nähe befindlichen indischen Spezialitätenshop terminiert hatte. Diesen Weg wollte ich ferner mit dem Zurückbringen zweier Medien in die Stadtteilbibliothek verbinden. Folgendes muss man noch wissen: Ich hatte nach dem Rewe-Besuch nur mehr ca. 6,30 Euro in bar bei mir; ungewöhnlicherweise hatte ich dort nicht mit Karte bezahlt. Außerdem hatte ich vergessen, an der Kasse den Pfandbon in Höhe von 42 Cent vorzulegen. Meine Nachmittagstour sollte nun jedenfalls so ablaufen: Bibliothek, Ghee kaufen, Geld abheben; denn dass der kleine Indienladen keine Kartenzahlung akzeptiert, wusste ich, aber mein verbliebenes Bargeld sollte ja wohl für eine Packung Butterschmalz ausreichen. Von wegen! Die 500 Gramm-Dose kostete sage und schreibe 6,70 Euro – mithin fehlte mir genau jener Betrag, den ich mir aus Verpeiltheitsgründen nicht im Rewe hatte auszahlen lassen! Also: erst zur Volksbank, dann wieder zum Ghee-Händler, dann ins Büro zurück. Ächz. Und der Zwischenstopp in der Bibliothek? Der war komplett sinnlos, denn die Bibliothek musste an jenem Tag wegen eines Heizungsausfalls geschlossen bleiben.

Konkret kochbezogen waren mir auch noch zwei Pännchen/Irrtümchen unterlaufen, die sich allerdings als unerheblich herausstellten: Für Panir verwendet man idealerweise erstens frisch gepressten Zitronensaft (ich hatte welchen in der Flasche besorgt), zweitens Frischmilch mit höherem Fettgehalt (es gab nur welche mit 1,5 %). Auch wenn es lediglich minor setbacks waren, die ich innerhalb dieser 24 Stunden zu erleiden hatte, nervten sie in der Summe doch recht arg. Naja, ich tröstete mich damit, dass das Endergebnis einigermaßen schmackofatz ausfiel und ich so wenigstens ein bisschen Bewegung hatte.

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