Montag, 11. März 2024

Wenn der Rubikon(sum) überschritten ist

"Die Verbraucherpreise in Deutschland sind im Februar 2024 gegenüber dem Vorjahresmonat um 2,5 Prozent gestiegen. Damit ist die Inflationsrate auf dem niedrigsten Stand seit Juni 2021 gefallen." Soweit das Faktenportal Statista. Die Information ist beruhigend, aber wird sich der Trend auch im Alltag, konkret: beim Einkaufen widerspiegeln? Wenn das allgemeine Preisniveau einmal gestiegen ist, sinkt es nicht so bald wieder, ist meine Erfahrung. Für ohnehin starken Schwankungen ausgesetzte Dinge wie Treibstoff mögen eigene Gesetzmäßigkeiten gelten, aber dynamic pricing à la Wendy's wurde bislang noch nicht in deutschen Supermärkten erprobt.

Markenhersteller verteuern – aus nachvollziehbaren Gründen oder nicht – ihre beliebtesten Produkte, und dabei bleibt's. Insbesondere bei Cashcows ist nicht zu erwarten, dass sie je wieder günstiger werden. Tja, an mir haben sie dann einen Kunden verloren, denn gewisse Sprünge mitzumachen bin ich einfach nicht bereit. Barilla-Nudelpackungen kosten inzwischen mehr als 2 Euro die Packung, und gestern sah ich ein Glas Barilla-Fertigsoße für über 4 Euro! Hin und wieder, sogar recht regelmäßig, gibt es die Pasta für 99 Cent, da schlage ich dann zu. Sollte es solche Aktionen irgendwann nicht mehr geben, war's das für mich: Barilla-Aus. Anderes Beispiel: Bonne Maman, deren feine Konfitüren und Marmeladen jahrelang immer mal wieder für 1,99 pro Glas zu haben waren. Der Standardpreis liegt seit dem Inflationshoch bei 3,49 €, der uns alle paar Wochen vergönnte Aktionspreis bei 2,49 €. Das ist eben so noch okay. Den nächsten Anstieg werde ich allerdings nicht verschmerzen können. Weiter: Sowohl die Müslis von Vitalis (Dr. Oetker) als auch die von Kölln schlugen jahrelang mit 1,99 € zu Buche, wenn sie reduziert waren. Da habe ich mich dann stets mit 1-2 Packungen bevorratet, denn ich mag deren Müsli-Palette sehr gern. Zurzeit liegt der "Spezialpreis" bei 2,49 €, was ich ebenfalls gerade noch vertretbar finde. Außerhalb der Aktionswochen muss ich zu Discounter-Eigenmarken greifen (die in der Regel nicht schlecht sind); Seitenbacher und die üblichen Alnatura- und Reformhaus-Verdächtigen mit ihren Mondpreisen kommen eh nicht infrage. Letztes Beispiel: Kaffee. Ganz ehrlich: Wer sich gemahlenen Kaffee zu regulären, "unverbindlich empfohlenen" Preisen holt, hat doch nicht alle Latten am Zaun. Teilweise über 7 Euro möchten die für das halbe Kilo haben. Da lachen ja die Hühner. Gottlob gibt es nahezu jede Woche irgendwo für 3,99 € grundsoliden Filterkaffee von Melitta, Jacobs und Konsorten. Mein Limit wäre, denke ich, bei 4,99 € erreicht. Sollte das Pfund dereinst nicht für unter 5 Euro zu bekommen sein, kann ich halt nie wieder Kaffee trinken.

Es ist, um das klarzustellen, nicht so, dass ich mir das Genannte unter keinen Umständen leisten könnte, aber ICH SEHE ES NICHT EIN. Macht Boykott, was euch kaputt macht!

2 Kommentare:

  1. Wie wahr, das alles! Ich denke, die Nahrungsmittelkonzerne haben nicht nur die Inflations- und Energiepreis-bedingten Erhöhungen vorgenommen, sondern die Gelegenheit genutzt, in Deutschland angebotene Lebensmittel auf ein europäisches Niveau zu heben. Da lagen wir nämlich in der Vergangenheit krass darunter, es hieß immer, in DE müsse alles billig billig sein...

    Auch Ernährungsmoden verändern die Preise. Der gemeine Handkäse (Harzer) kostete immer ganz wenig, jedenfalls unter 1 Euro. Dann wurde "entdeckt", dass er 30g Eiweiß pro 100g enthält und prompt wurde er zur gehypten Proteinbombe mit Preisen von über 2 Euro!

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  2. "ICH SEHE ES NICHT EIN"
    ... unterschreibe ich zu hundert Prozent.

    Gruß
    Jens

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