Mittwoch, 14. Mai 2025

Neues Altes (Februar-Mai '25)

  • Forscher finden Spuren von Kannibalismus aus der Steinzeit ("Spiegel online", 12. Februar) 18.000 Jahre alte Menschenknochen, die "zwischen Steinwerkzeugen, Knochenspitzen und den Resten von zuvor erbeuteten eiszeitlichen Tieren" in der südpolnischen Maszycka-Höhle gefunden wurden, weisen "Schnittstellen und andere Spuren" auf, die "auf ein systematisches Zerlegen von Verstorbenen und Kannibalismus" in der späten Altsteinzeit hindeuten. "Gewaltkannibalismus" sei dabei wahrscheinlicher als "Kannibalismus aus Not".
  • Jahrhundertelang unentdeckte Basilika in London ausgegraben (Berliner Morgenpost, 15. Februar) Erstaunlich gut erhaltene Kalksteinmauerreste aus dem Untergeschoss eines Bürogebäudes legen Maße von 40 m Länge, 20 m Breite und 12 m Höhe nahe. Die Basilika wurde um 80 n. Chr. in der Nähe des Forums von Londinium errichtet.
  • Forscher entdecken Grab von Thutmosis II. in Ägypten ("Spiegel online", 20. Februar) Ein ägyptisch-britisches Team hat im Tal der Könige von Luxor das letzte bisher nicht lokalisierte königliche Grab aus der 18. Dynastie (ca. 1550 bis 1292 v.u.Z.) gefunden.
  • Forscher entdecken in Dänemark Stonehenge-ähnliche Anlage ("Spiegel online", 27. Februar) Im norddänischen Aars haben Archäologen eine etwa 4000 Jahre alte kreisförmige Anlage entdeckt, die an Stonehenge erinnert, jedoch aus im Abstand von ca. 2 m angeordneten hölzernen Pfählen besteht. Sie sei "ein Beweis für die engen Verbindungen der Himmerländer [= früheren Bewohner der Halbinsel im Norden Jütlands] zu anderen Gebieten und Völkern in Europa".
  • Sagenumwobenes Reitervolk: Genanalyse enthüllt die wahre Herkunft der Hunnen ("Focus online", 2. März) Ein Team des Max-Planck-Instituts für evolutionäre Anthropologie in Leipzig "analysierte insgesamt 370 Genome von [...] 35 Menschen, großteils aus dem heutigen Ungarn", aus dem 4. bis 6. Jahrhundert. "Dabei zeigte sich, dass die ethnische Zusammensetzung der Hunnen divers war. Ihre Herkunft lässt sich nicht nur auf das Xiongnu-Reich in der Mongolei zurückführen", wie man ab dem 18. Jahrhundert angenommen hatte. "Es gab auch Einflüsse aus verschiedenen Teilen Europas, aber auch aus dem Kaukasus oder der zentralasiatischen Steppe."
  • Archäologen entdecken bei Leipzig rätselhafte Grubenlinien ("Spiegel online", 4. April) Sechs Grabensysteme, insgesamt mehrere Kilometer lang, zwischen 1 bis 1,50 m tief und rund 3000 Jahre alt: Etwa 500 Jahre lang wurden die Gräben genutzt, doch wofür, muss vorerst Spekulation bleiben (Ackerflächentrennung, Wasserableitung?).
  • Jäger und Sammler reisten schon vor 8500 Jahren nach Malta ("Spiegel online", 9. April) "Die frühen Seeleute im Mittelmeer könnten etwa einen Einbaum oder ein Floß aus Schilfrohr oder Tierhäuten genutzt haben, schreibt Dylan Gaffney von der University of Oxford in einem Nature-Kommentar. Er schließt nicht aus, dass die Menschen aus Nordafrika kamen, auch wenn das unwahrscheinlich ist. 'Zum Zeitpunkt der Seefahrt betrug die Meeresdistanz zwischen Tunesien und Malta 250 bis 300 Kilometer.' Dabei könnten Inseln dazwischen als 'Trittsteine' gedient haben." Bisher galten 50 Kilometer als am weitesten von Jägern und Sammlern zurückgelegte Distanz im Mittelmeer. Grundlage für die neuen Erkenntnisse sind Werkzeugfunde, Feuerstellen- und Essensreste aus der Höhlenausgrabungsstätte Latnija im Norden Maltas.
  • Archäologen finden "fremden" Altar in der Mayastadt Tikal (scinexx.de, 9. April) Malweise und Motivik auf dem 1600 Jahre alten Altar sowie die um diesen herum gefundenen Gräber von rituell Geopferten entsprechen nicht den Traditionen der Maya, sondern deuten auf die rivalisierende Kultur von Teotihuacan.
  • Gladiatoren kämpften wohl auch gegen Löwen ("Spiegel online", 24. April) Mit "Bissspuren an den Überresten eines Menschen, der wahrscheinlich vor etwa 1800 Jahren im nordenglischen York begraben wurde", liegen erstmals physische Beweise für jene römischen Spektakel vor, die bislang nur aus bildhaften Darstellungen bekannt waren.
  • Röntgenanalyse macht antike Tinte auf verkohltem Papyrus lesbar ("Spiegel online", 8. Mai) Zwei Forscher für maschinelles Lernen haben die Tintenschrift auf einer karbonisierten Rolle aus Herculaneum entschlüsselt, die 79 n. Chr. unter der Asche des Vesuv begraben worden war. "Dazu analysierten sie Röntgenscans vom Inneren des Fundstücks mit Computermodellen. So wurden altgriechische Buchstaben sichtbar, die den Philosophen Philodem als Autor ausweisen und das Werk als 'Über die Laster'."
  • Die ältesten vollständig erhaltenen Jagdwaffen der Welt sind vielleicht doch nicht so alt ("Spiegel online", 10. Mai) Das Alter der sog. Schöninger Speere, gefunden in einem Tagebaugebiet in Helmstedt (Niedersachsen), wurde bisher auf 300.000 Jahre geschätzt. "Diese Angaben basierten allerdings auf Altersschätzungen der darüber und darunterliegenden Ablagerungen und nicht von der eigentlichen Fundschicht, schreibt das Forschungsteam um Studienleiter Olaf Jöris vom Monrepos-Forschungszentrum und Museum für menschliche Verhaltensevolution in Neuwied". Nach der Korrektur aufgrund alternativer Datierungsmethoden gelten die bis zu 2,50 m langen Neandertalerwaffen nun als rund 200.000 Jahre alt.

PS: Ich habe mehrmals ChatGPT darum gebeten, die verlinkten Artikel in vier bis fünf Sätzen zusammenzufassen. Angeboten bekam ich Redundanzen, wörtliche Übernahmen statt Paraphrasierungen, unnötige Informationen bei gleichzeitiger Unterschlagung von Relevantem. Kurzum: Wieder einmal erweist sich "K.I." als herbe Enttäuschung.

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