Einem Blogger ist aufgefallen, dass die FDP und die NPD für ihre TV-Wahlwerbespots identisches Bildmaterial verwendet haben: eine kurze Filmsequenz, in der eine glückliche radfahrende Familie zu sehen ist. Rasch verbreitete sich die Meldung und sorgte für jede Menge Spott. Genauso rasch war man mit dem Schlagwort "Epic Fail" bei der Hand. Aber ist dieser inflationär gebrauchte Term gerechtfertigt? Ich finde nicht.
Die zwei Parteien haben einfach das gemacht, was man halt macht, wenn man keine eigenen Fotos oder Videos anfertigen will oder kann – sie haben die Dienste einer Agentur in Anspruch genommen. Mit einer gewissen Wahrscheinlichkeit erwischt man dann eben Material, das schon einmal von irgendjemand anderem benutzt wurde. Auch die Süddeutsche Zeitung und die FAZ erwischen schätzungsweise einmal im Quartal dasselbe Stockfoto für ihre Titelseiten. Darüber kann man jedes Mal ein wenig schmunzeln, aber auch nicht mehr als über die Tatsache, dass der Fahrrad-Clip bereits in einer finnischen Quarkreklame vorkam.
Mich ärgert, dass man sich an dieser Petitesse hochzieht und dabei den eigentlichen Missstand zu vergessen scheint, nämlich dass die NPD immer noch zu Bundestagswahlen antreten darf!
Freitag, 30. August 2013
Donnerstag, 29. August 2013
Nicht weniger als 26 obskure Kreuzworträtsel-Lösungen
- Rosengewächs: Sinau
- Gehalt einer Lösung: Titer
- Naturseidenfaden: Grege
- Windhose: Trombe
- Gärfutter: Silage
- ungebleichte Leinwand: Kreas
- Eingeweide (weidm.): Lunze
- Speisefisch: Zope
- Tauende: Tamp
- Dickblattgewächs: Sedum
- Kapuze der Narrenkleidung: Gugel
- oberer Teil der Erdkruste: Sial
- Ton, Lehm: Letten
- Schuft, Kerl: Kujon
- Fürstengefolge: Suite
- wannenartiges Gefäß: Butte
- Rußabdruck: Fume
- Getreideunkraut: Rade
- Schnur am Webstuhl: Helfe
- Befestigung für Schiffstaue: Klampe
- Orchideenknolle: Salep
- Teil der Takelung: Bram
- Doldengewächs: Silge
- Kohlenabbaufront: Streb
- Kerbtier: Kerf
- Mundbelag bei Fieber: Soor
Mittwoch, 28. August 2013
(ab)
Schaurig-schön ist die Wikipedia-Liste Category: Deaths onstage. Sie verweist unter anderem auf: den legendären afro-amerikanischen Comedian Redd Foxx, der in einer Drehpause einem Herzinfarkt erlag; den Schauspieler John Ritter, der während einer Probe ein tödliches Aneurysma erlitt, worauf man seine Serienfigur in "8 Simple Rules For Dating My Teenage Daughter" ebenfalls einen überraschenden Tod sterben ließ, was ich damals ziemlich verstörend fand; den DDR-Starkomiker Rolf Herricht, der bei einer Aufführung von "Kiss Me, Kate" verstarb.
Auch dabei ist der hierzulande kaum bekannte britische prop comedian Tommy Cooper, ein im echten Leben wohl recht fieser, alkohol- und nikotinabhängiger Hüne, der aber auf der Bühne mit sympathisch-chaotischen Zaubernummern zu begeistern wusste. YouTube hält eine große Auswahl von Clips bereit. Als Cooper während einer Live-Show einen Herzanfall bekam und zusammenbrach, hielt das Publikum dies zunächst für einen Witz und fing an zu lachen. Angeblich kann man den entsprechenden Ausschnitt ebenfalls auf YouTube finden, aber ich glaube, ich möchte das gar nicht sehen. Was mir gefällt: Das Markenzeichen von Tommy Cooper war ein Fez. Feze fand ich schon als Kind gut. Irgendwann habe ich mir einen gekauft, in der Stadt, nach der der Fez benannt wurde.
Auch dabei ist der hierzulande kaum bekannte britische prop comedian Tommy Cooper, ein im echten Leben wohl recht fieser, alkohol- und nikotinabhängiger Hüne, der aber auf der Bühne mit sympathisch-chaotischen Zaubernummern zu begeistern wusste. YouTube hält eine große Auswahl von Clips bereit. Als Cooper während einer Live-Show einen Herzanfall bekam und zusammenbrach, hielt das Publikum dies zunächst für einen Witz und fing an zu lachen. Angeblich kann man den entsprechenden Ausschnitt ebenfalls auf YouTube finden, aber ich glaube, ich möchte das gar nicht sehen. Was mir gefällt: Das Markenzeichen von Tommy Cooper war ein Fez. Feze fand ich schon als Kind gut. Irgendwann habe ich mir einen gekauft, in der Stadt, nach der der Fez benannt wurde.
Montag, 26. August 2013
Gestatten, Schnarrer-Vogt!
Mich wundert, dass ich diese Geschichte, die sich vor fast zehn Jahren zutrug, noch nicht gebloggt habe. Möglicherweise ist sie zu unspektakulär? Well, nicht fürs Internet!
Ich stehe an einer Fußgängerampel, als zwei Omas auf mich zukommen und in heller Aufregung rufen: "Ach, der Herr Schnarrer! Na hallo!" Ich gebe zu verstehen, dass ich nichts verstehe. "Kennen Sie uns nicht mehr, Herr Schnarrer? Aus Ihrer alten Schule!", quaken sie. Offenbar handelt es sich um zwei Lehrerinnen im Ruhestand, die einen legendären Ex-Schüler wiedererkannt zu haben glauben. "Nein, nein, ich bin nicht der Herr Schnarrer", sage ich, "sie verwechseln mich!" Die Damen sehen aus, als würden sie immer noch nicht glauben, dass ich jemand anders bin. Enttäuscht ziehen sie weiter.
Letzte Woche musste ich wieder an diese Begebenheit denken. Da befand ich mich nämlich in einem Bahnhof, und ein älterer Herr fragte mich, ob ich "Herr Vogt" wäre. (Zur Erklärung: Ich bin nicht Herr Vogt.) Wahrscheinlich hatte sich der Mann mit einem Mitfahrgelegenheitswahrnehmer verabredet und suchte diesen. Ich hätte "Voigt mit i oder Vogt ohne i?" fragen und je nach Antwort erklären sollen, dass ich den jeweils anderen Namen trüge.
Wow, das sind wirklich zwei ausnehmend fade Anekdoten. Ich hoffe, niemand hat sie gelesen. Sorry!!!
Ich stehe an einer Fußgängerampel, als zwei Omas auf mich zukommen und in heller Aufregung rufen: "Ach, der Herr Schnarrer! Na hallo!" Ich gebe zu verstehen, dass ich nichts verstehe. "Kennen Sie uns nicht mehr, Herr Schnarrer? Aus Ihrer alten Schule!", quaken sie. Offenbar handelt es sich um zwei Lehrerinnen im Ruhestand, die einen legendären Ex-Schüler wiedererkannt zu haben glauben. "Nein, nein, ich bin nicht der Herr Schnarrer", sage ich, "sie verwechseln mich!" Die Damen sehen aus, als würden sie immer noch nicht glauben, dass ich jemand anders bin. Enttäuscht ziehen sie weiter.
Letzte Woche musste ich wieder an diese Begebenheit denken. Da befand ich mich nämlich in einem Bahnhof, und ein älterer Herr fragte mich, ob ich "Herr Vogt" wäre. (Zur Erklärung: Ich bin nicht Herr Vogt.) Wahrscheinlich hatte sich der Mann mit einem Mitfahrgelegenheitswahrnehmer verabredet und suchte diesen. Ich hätte "Voigt mit i oder Vogt ohne i?" fragen und je nach Antwort erklären sollen, dass ich den jeweils anderen Namen trüge.
Wow, das sind wirklich zwei ausnehmend fade Anekdoten. Ich hoffe, niemand hat sie gelesen. Sorry!!!
Sonntag, 25. August 2013
Das gute Zitat
"Wenn ein Mensch vor einem Spiegel steht und in diesem seine Reflexion betrachtet, dann sieht er nicht sein wahres Abbild, sondern er sieht ein Bild, das ihn als jüngeren Menschen darstellt. Die Erklärung, die de Selby für dieses Phänomen liefert, ist denkbar einfach. Es gibt eine nachgewiesene und definierte Zeit, die das Licht braucht, um einen Weg zurückzulegen, die Lichtgeschwindigkeit. Daher ist es nötig, dass, bevor man von einem Objekt sagen kann, dass seine Reflexion in einem Spiegel stattgefunden hat, die Lichtstrahlen zuerst das Objekt treffen und erst dann auf das Glas des Spiegels stoßen, um auf das Objekt zurückgeworfen zu werden – die Augen eines Menschen zum Beispiel. Daraus folgt die Existenz eines abschätz- und messbaren Zeitintervalls zwischen dem Blick, den ein Mensch auf sein Gesicht in einem Spiegel wirft, und der Registrierung des reflektierten Bildes in seinem Auge.
[...]
Mag diese Idee nun stimmig sein oder nicht, so ist doch die damit verbundene Zeitspanne so unbedeutend, dass sich nur wenige Menschen von Verstand ernsthaft mit diesem Punkt auseinandersetzen werden. De Selby jedoch, nie ein Freund von Halbheiten, besteht darauf, die erste Reflexion in einem weiteren Spiegel zu reflektieren und die winzigen Unterschiede in diesem zweiten Abbild ausfindig zu machen. Schließlich konstruierte er die bekannte Versuchsanordnung paralleler Spiegel, deren jeder die schwächer werdenden Abbilder eines zwischengeschalteten Objekts unendlich reflektiert. Bei dem zwischengeschalteten Objekt handelte es sich in diesem Fall um de Selbys eigenes Gesicht, und dieses habe er, gibt er an, durch eine Unendlichkeit von Reflexionen 'mit Hilfe eines starken Glases' rückwärts studiert. Was er durch dieses Glas gesehen zu haben behauptet, ist erstaunlich. Er berichtet, er habe in den Reflexionen seines Gesichts eine zunehmende Jugendlichkeit bemerkt, und zwar der zunehmenden Entfernung der Spiegel entsprechend, wobei die entfernteste – zu winzig, um unbewaffneten Auges wahrgenommen zu werden – das Gesicht eines bartlosen Knaben von zwölf Jahren war [...]. Es gelang ihm allerdings nicht, den Gegenstand bis zur Wiege zurückzuverfolgen, wofür er 'die Erdkrümmung und die Grenzen des Teleskops' verantwortlich machte."
--- Flann O'Brien: Der dritte Polizist (dt. v. Harry Rowohlt). Frankfurt a.M. 1975: Suhrkamp. S. 84f.
Mag diese Idee nun stimmig sein oder nicht, so ist doch die damit verbundene Zeitspanne so unbedeutend, dass sich nur wenige Menschen von Verstand ernsthaft mit diesem Punkt auseinandersetzen werden. De Selby jedoch, nie ein Freund von Halbheiten, besteht darauf, die erste Reflexion in einem weiteren Spiegel zu reflektieren und die winzigen Unterschiede in diesem zweiten Abbild ausfindig zu machen. Schließlich konstruierte er die bekannte Versuchsanordnung paralleler Spiegel, deren jeder die schwächer werdenden Abbilder eines zwischengeschalteten Objekts unendlich reflektiert. Bei dem zwischengeschalteten Objekt handelte es sich in diesem Fall um de Selbys eigenes Gesicht, und dieses habe er, gibt er an, durch eine Unendlichkeit von Reflexionen 'mit Hilfe eines starken Glases' rückwärts studiert. Was er durch dieses Glas gesehen zu haben behauptet, ist erstaunlich. Er berichtet, er habe in den Reflexionen seines Gesichts eine zunehmende Jugendlichkeit bemerkt, und zwar der zunehmenden Entfernung der Spiegel entsprechend, wobei die entfernteste – zu winzig, um unbewaffneten Auges wahrgenommen zu werden – das Gesicht eines bartlosen Knaben von zwölf Jahren war [...]. Es gelang ihm allerdings nicht, den Gegenstand bis zur Wiege zurückzuverfolgen, wofür er 'die Erdkrümmung und die Grenzen des Teleskops' verantwortlich machte."
--- Flann O'Brien: Der dritte Polizist (dt. v. Harry Rowohlt). Frankfurt a.M. 1975: Suhrkamp. S. 84f.
Samstag, 24. August 2013
Der gute Samstagslink
Heute: Life Hackable (Tumblr). "Solutions to life's smallest problems all in one place." Inspirationen à la:
Freitag, 23. August 2013
Neues Material zur Kapitalismuskritik
Wer abends an einem gewissen Abschnitt der Dresdner Elbwiesen sitzt, etwa bei den Filmnächten oder im angrenzenden Biergarten, kann bzw. muss folgendes Schauspiel beobachten: Mehrere mittelgroße Lastkraftwagen fahren auf der gegenüberliegenden Flussseite entlang, biegen dann auf die Marienbrücke und werden nach einer Weile wieder auf der anderen Elbseite sichtbar. Der einzige Zweck der Transporter ist es dabei, leuchtende Werbeflächen spazieren zu fahren. Runde um Runde drehen die Dinger und belästigen die am Ufer Chillenden mit ihrer grellen Reklame. Wofür im Einzelnen geworben wird, vergisst man zum Glück recht schnell.
Dienstag, 20. August 2013
Wenn Kinder zeichnen
Eltern dokumentieren und archivieren heutzutage jeden einzelnen Schritt ihres Nachwuchses – ganz besonders den ersten. Und nicht nur das: Das erste Wort wird mit dem Smartphone aufgezeichnet, das erste selbstständige Trinken wird mit dem Smartphone gefilmt, und der erste Smartphonegebrauch wird mit dem Zweitsmartphone festgehalten. Ist ja auch alles legitim. In einem Punkt übertreibt man es aber: Man misst Kinderzeichnungen einen viel zu hohen Wert bei. Nüchtern betrachtet sind 90% aller kindlichen Kritzeleien gar nicht mal so gut, trotzdem hebt man ALLE auf und hängt sie an Kühlschranktüren und Pinnwände.
In einer strengeren Welt wären Dialoge wie der folgende gang und gäbe. "Kuck mal, Mama, ich habe ein Bild gemalt!" – "Es freut mich, dass du dich für bildende Kunst interessierst, Leandro, aber das Bild gefällt mir überhaupt nicht. Zum Beispiel die Sonne hier: die ist ja gar nicht rund, sondern total ausgefranst." – "Das sind Protuberanzen!" – "Pack du mal lieber deinen Ranzen, du hast morgen Hochbegabten-Vorschule! Und noch etwas: Dieser schwarze Mann mit dem Messer, den du da in die Ecke gemalt hast ... Also bitte, das ist ja wohl sooo ein Fernsehkrimi-Klischee." – "Aber den gibt es wirklich! Er kommt dich holen ..." – "Leandro! Was habe ich dir über die Grenzen der Fantasie gesagt?" – "Aber Mama, er steht direkt hinter dir!!!" – "Lean- was ..?"
In einer strengeren Welt wären Dialoge wie der folgende gang und gäbe. "Kuck mal, Mama, ich habe ein Bild gemalt!" – "Es freut mich, dass du dich für bildende Kunst interessierst, Leandro, aber das Bild gefällt mir überhaupt nicht. Zum Beispiel die Sonne hier: die ist ja gar nicht rund, sondern total ausgefranst." – "Das sind Protuberanzen!" – "Pack du mal lieber deinen Ranzen, du hast morgen Hochbegabten-Vorschule! Und noch etwas: Dieser schwarze Mann mit dem Messer, den du da in die Ecke gemalt hast ... Also bitte, das ist ja wohl sooo ein Fernsehkrimi-Klischee." – "Aber den gibt es wirklich! Er kommt dich holen ..." – "Leandro! Was habe ich dir über die Grenzen der Fantasie gesagt?" – "Aber Mama, er steht direkt hinter dir!!!" – "Lean- was ..?"
Sonntag, 18. August 2013
Einfach so: 25 Anagramme von "Radost Bokel"
- Doktor Salbe
- Doktor Blase
- Roste bald, o.k.?
- Dora klebt so!
- Ladekorb Ost
- Kobold Aster
- Stab oder Klo?
- Alb oder Kost?
- Oskar, leb'! Tod?
- Brokat Solde
- Soldat Borke
- Erst bad look
- Doable stork
- Dort so Kabel
- ARD blökt: "So."
- Blood Skater
- Lob' Ast-Dekor
- Laos / Kot / derb
- Akt bös', Lord
- Dark obsolet
- Obst-Deo klar
- Das Boot, Kerl!
- Da kerbt Oslo
- Da lebt Korso
- Badeort Loks
Freitag, 16. August 2013
Kunstidee
In zwei möglichst weit voneinander entfernten Kunstausstellungen wird je ein Computer mit laufender Videotelefoniesoftware aufgebaut. Die Besucher der einen Ausstellung können darüber permanent mit denen der anderen Ausstellung kommunizieren und werden zugleich selbst zu Ausstellungsobjekten!
Denkanstoß: Werden die Computer nur dann zu Kunstwerken, wenn tatsächlich jemand mit ihnen interagiert? Angenommen, die Kunstausstellungen liegen in unterschiedlichen Zeitzonen: Wenn in der einen Ausstellung bereits Feierabend ist, ist der Computer in der anderen dann immer noch ein Kunstobjekt? Oder anders: Endet die Kunst mit den Besuchszeiten? Wie verändert sich das Werk, wenn man eine künstliche Zeitverzögerung zwischen den beiden Rechnern herstellt?
Aber wahrscheinlich gab es so etwas in der Vergangenheit schon (wobei ich nichts Entsprechendes ergoogeln konnte).
Denkanstoß: Werden die Computer nur dann zu Kunstwerken, wenn tatsächlich jemand mit ihnen interagiert? Angenommen, die Kunstausstellungen liegen in unterschiedlichen Zeitzonen: Wenn in der einen Ausstellung bereits Feierabend ist, ist der Computer in der anderen dann immer noch ein Kunstobjekt? Oder anders: Endet die Kunst mit den Besuchszeiten? Wie verändert sich das Werk, wenn man eine künstliche Zeitverzögerung zwischen den beiden Rechnern herstellt?
Aber wahrscheinlich gab es so etwas in der Vergangenheit schon (wobei ich nichts Entsprechendes ergoogeln konnte).
Donnerstag, 15. August 2013
Humorperlen aus dem Abreißkalender (5)
Schauen Sie bitte genau hin, meine Damen und Herren. Hierbei handelt es sich um den außergewöhnlichsten Abreißkalenderwitz, der mir je untergekommen ist: eine Kreuzung aus Bild- UND Textwitz! Das Bildelement kommt nicht ohne das Textelement aus und umgekehrt. Wie krass ist das bitte?! Ich denke darüber nach, dieses Kalenderblatt ans Literaturarchiv Marbach zu schicken, denn DAS muss für die Nachwelt (die nicht mein Blog lesende Nachwelt) erhalten werden. Ganz große Witzkunst.
Mittwoch, 14. August 2013
Das unschöne Zitat
"Das thür. Substantiv Flomen bedeutet 'Schmer, Schmerstollen'. Der Schmerstollen ist ein aus der Bauchwand des Schweines gelöster, enthäuteter und in länglicher Form zusammengerollter Schmerklumpen (andere Synonyme im Thüringischen: (Fett-)Blume, (Schmer-)Brot, Fettpflaume, Fettwecke, (Schmer-)Laib, Niere(nschmer), Schmerklumpen, Schmerlappen, Schmerlasche, Schmerrolle, (Schmer-)Wecken, Schmerwurst, Stollen ...)".
--- Sergio Neri, Sabine Ziegler (2012): »Horde Nöss«. Etymologische Studien zu den Thüringer Dialekten. Bremen: Hempen.
--- Sergio Neri, Sabine Ziegler (2012): »Horde Nöss«. Etymologische Studien zu den Thüringer Dialekten. Bremen: Hempen.
Dienstag, 13. August 2013
Traumprotokoll: Wasserbomben
Heute träumte ich von einem perfiden Fall staatlichen Eingreifens bzw., deutlich ausgedrückt: von Polizeigewalt!
Ich fuhr mit dem Fahrrad durch eine Einkaufsstraße, als ich buchstäblich aus heiterem Himmel schwer getroffen wurde – von einer riesigen Wasserbombe! Ich stieg ab, sah mich um und erkannte den Verursacher des Angriffs: Die Stadt hatte mitten auf der Shoppingmeile einen turmhohen Aussichtsmast errichtet, dessen Spitze wie ein Krähennest auf Schiffen einen Aufseher beherbergte. Dieser Wachposten hatte offenbar die Aufgabe, Fahrradfahrer mit Wasserbomben zu beschmeißen. Selbst während ich nach oben schaute und den scharfäugigen Büttel beschimpfte ("Ob du behindert bist, hab ich gefragt‽"), nahm der Beschuss kein Ende. Ich verbündete mich dann mit einem gleichermaßen bombardierten BMX-Fahrer, und zusammen versuchten wir, den Mast durch heftiges Geruckel umzustürzen. Dann wachte ich auf.
Apropos "beschmeißen": Neulich beschwerte sich jemand bei der Süddeutschen Zeitung darüber, dass dort das Wort "schmeißen" zu oft verwendet würde. Man solle lieber "werfen" schreiben. Der Fall Mollath wird umso empörender, je mehr man sich vergegenwärtigt, wie viele Leserbriefschreiber da draußen frei rumlaufen.
Ich fuhr mit dem Fahrrad durch eine Einkaufsstraße, als ich buchstäblich aus heiterem Himmel schwer getroffen wurde – von einer riesigen Wasserbombe! Ich stieg ab, sah mich um und erkannte den Verursacher des Angriffs: Die Stadt hatte mitten auf der Shoppingmeile einen turmhohen Aussichtsmast errichtet, dessen Spitze wie ein Krähennest auf Schiffen einen Aufseher beherbergte. Dieser Wachposten hatte offenbar die Aufgabe, Fahrradfahrer mit Wasserbomben zu beschmeißen. Selbst während ich nach oben schaute und den scharfäugigen Büttel beschimpfte ("Ob du behindert bist, hab ich gefragt‽"), nahm der Beschuss kein Ende. Ich verbündete mich dann mit einem gleichermaßen bombardierten BMX-Fahrer, und zusammen versuchten wir, den Mast durch heftiges Geruckel umzustürzen. Dann wachte ich auf.
Apropos "beschmeißen": Neulich beschwerte sich jemand bei der Süddeutschen Zeitung darüber, dass dort das Wort "schmeißen" zu oft verwendet würde. Man solle lieber "werfen" schreiben. Der Fall Mollath wird umso empörender, je mehr man sich vergegenwärtigt, wie viele Leserbriefschreiber da draußen frei rumlaufen.
Sonntag, 11. August 2013
The Science of Sleep
Laut Spiegel haut sich der Durchschnittsdeutsche um 22 Uhr 47 in die Falle. Das stimmte lange mit meinen Gewohnheiten überein, heute heißt es für mich üblicherweise kurz nach Mitternacht (wenn Deutschlandradio Kultur die Instrumentalversion vom Lied der Deutschen spielt) "Gute Nacht", wobei ich zum Einschlafen so gut wie nie Radio höre, sondern MP3s. Acht bis neun Stunden später bin ich wach. Siebeneinhalb Stunden Schlaf sollen ja am gesündesten sein, angeblich reichen auch weniger aus. Leonardo da Vinci soll nur zwo Stunden pro Tag geruht haben. Manche Leute können sogar pennen, wenn im Hintergrund Musik gespielt wird. Noch nie bin ich vor laufendem Fernseher eingeschlafen. Lediglich einmal im Kino ("Final Fantasy") und einmal während einer Vorlesung ("Contemporary North-American Literature" oder was) hat mich ein Sekundenschlaf dahingerafft.
Nachdem nun geklärt ist, wann man schlafen soll bzw. kann, stellt sich die Frage nach dem Wie. 69% der Deutschen bevorzugen wie ich die Seitenlage (Spiegel), nur 13% liegen auf dem Bauch. Wichtig ist, das Fenster nachts angekippt zu lassen, wegen Frischluft. Zwei typisch deutsche Sachen, die man nirgendwo auf der Welt findet, sind gut: das Brot und die Bettdecken. Die ekelhaften, sich selbst zerknitternden, kratzigen, in hauchdünnen Laken eingewickelten Steppdecken, die es in den meisten Hotels gibt, sind eine Unsitte, die von der UNO geächtet werden sollte! Über die Zudecke kann man selbstverständlich noch eine Wolldecke legen. Man sollte auf einer Ebene liegen, d.h. das Kopfende nicht erhöhen. Wer Angst vor Butzemännern, Succubi oder Ratten hat, kann das Licht brennen lassen. Weiters wird ein Kuschelkissen empfohlen, an das man sich bei Albträumen klammern kann.
Was tut man unmittelbar vor und nach dem Schlafen? Streit scheint darüber zu bestehen, ob man vor oder nach der Nachtruhe duschen soll. Ich sag mal so: Es ist doch unangenehm, sich dreckig ins Bett zu legen – außerdem verschmutzt man im Bett weitaus weniger als außerhalb davon. Mit der Duschfrage geht die Frage einher, ob man vor oder nach dem Frühstück die Zähne putzen soll. Auch dieser Fall ist klar: danach! Wer möchte schon stundenlang einen unguten Kaffeegeschmack im Munde haben? Abgesehen vom Kaffeekonsum habe ich übrigens jahrelang gänzlich auf das Frühstück verzichtet. Jetzt mag ich es. (Letztes Jahr bin ich by the way von Kaffeemaschine auf French press umgestiegen, das ist voll bohème.) Wenn ich mal aushäusig die Wahl habe zwischen continental und warm breakfast, nehme ich immer das warme, mit Speck und Eiern und so. Man selber hat ja am Morgen nie den Elan, irgendwas zu braten oder gar zu kochen. Toaster oder Backofen zu bedienen ist schon das höchste der Gefühle. Hut ab vor all den Asiaten, die bereits um 6 Uhr früh komplette Fischgerichte zubereiten!
Ein letzter Punkt: Bettenmachen. Dass es sinnlos, ja geradezu unhygienisch ist, das Bett zu machen, gilt inzwischen als herrschende Lehre. Allerdings sieht ein gemachtes Bett besser aus, und der Aufwand ist gering. Betten beziehen hingegen ist nach Kartoffelschälen die abscheulichste Tätigkeit von allen. Werden diese Wörter eigentlich zusammen oder getrennt geschrieben? Mal so, mal so, würde ich sagen. Wie man gerade Lust hat. Damit ist das komplexe Sujet Schlafen abgehakt.
Nachdem nun geklärt ist, wann man schlafen soll bzw. kann, stellt sich die Frage nach dem Wie. 69% der Deutschen bevorzugen wie ich die Seitenlage (Spiegel), nur 13% liegen auf dem Bauch. Wichtig ist, das Fenster nachts angekippt zu lassen, wegen Frischluft. Zwei typisch deutsche Sachen, die man nirgendwo auf der Welt findet, sind gut: das Brot und die Bettdecken. Die ekelhaften, sich selbst zerknitternden, kratzigen, in hauchdünnen Laken eingewickelten Steppdecken, die es in den meisten Hotels gibt, sind eine Unsitte, die von der UNO geächtet werden sollte! Über die Zudecke kann man selbstverständlich noch eine Wolldecke legen. Man sollte auf einer Ebene liegen, d.h. das Kopfende nicht erhöhen. Wer Angst vor Butzemännern, Succubi oder Ratten hat, kann das Licht brennen lassen. Weiters wird ein Kuschelkissen empfohlen, an das man sich bei Albträumen klammern kann.
Was tut man unmittelbar vor und nach dem Schlafen? Streit scheint darüber zu bestehen, ob man vor oder nach der Nachtruhe duschen soll. Ich sag mal so: Es ist doch unangenehm, sich dreckig ins Bett zu legen – außerdem verschmutzt man im Bett weitaus weniger als außerhalb davon. Mit der Duschfrage geht die Frage einher, ob man vor oder nach dem Frühstück die Zähne putzen soll. Auch dieser Fall ist klar: danach! Wer möchte schon stundenlang einen unguten Kaffeegeschmack im Munde haben? Abgesehen vom Kaffeekonsum habe ich übrigens jahrelang gänzlich auf das Frühstück verzichtet. Jetzt mag ich es. (Letztes Jahr bin ich by the way von Kaffeemaschine auf French press umgestiegen, das ist voll bohème.) Wenn ich mal aushäusig die Wahl habe zwischen continental und warm breakfast, nehme ich immer das warme, mit Speck und Eiern und so. Man selber hat ja am Morgen nie den Elan, irgendwas zu braten oder gar zu kochen. Toaster oder Backofen zu bedienen ist schon das höchste der Gefühle. Hut ab vor all den Asiaten, die bereits um 6 Uhr früh komplette Fischgerichte zubereiten!
Ein letzter Punkt: Bettenmachen. Dass es sinnlos, ja geradezu unhygienisch ist, das Bett zu machen, gilt inzwischen als herrschende Lehre. Allerdings sieht ein gemachtes Bett besser aus, und der Aufwand ist gering. Betten beziehen hingegen ist nach Kartoffelschälen die abscheulichste Tätigkeit von allen. Werden diese Wörter eigentlich zusammen oder getrennt geschrieben? Mal so, mal so, würde ich sagen. Wie man gerade Lust hat. Damit ist das komplexe Sujet Schlafen abgehakt.
Samstag, 10. August 2013
Torsten testet Me-too-Produkte: Teviana Mandeltorte
Die Almondy Tårta, die es in immer neuen Variationen gibt (Toblerone! Daim!), dürfte mit das Beste sein, was die Menschheit je hervorgebracht hat. Ein Nachahmerprodukt ist von vornherein zum Scheitern verdammt. Oder?
Die Schwedische Mandeltorte von Teviana ist ein mysteriöses Teil. Weder Teviana selbst noch die Vondora GmbH, die als Hersteller auf der Packung genannt wird, haben einen Internetauftritt. Ausführlicheres fand ich nur in einem Zöliakie-Forum (Zöliakie = Glutenunverträglichkeit, eine Krankheit, unter der, wie kürzlich zu erfahren war, u.a. Hannelore Kraft leidet). Die Teviana-Torte ist nämlich tatsächlich glutenfrei, enthält allerdings Spuren von Erd- und "Hasselnüssen" [sic!]. Auf jeden Fall scheint dieses Tiefkühlgebäck ausschließlich von Aldi-Süd vertrieben zu werden, und auch nicht von jeder Filiale. Es wurden Meldungen aus Leverkusen, München und Weiterstadt gemacht; in den Aldis von Frankfurt (wo ich sie erstanden habe) ist sie offenbar nicht durchgängig vorrätig. In besagtem Forum wurde behauptet, dass der Inhaber von Vondora die Almondy Vertriebsgesellschaft sei, wofür ich aber keine Belege finden konnte.
Jedenfalls würde dies erklären, warum die Teviana-Torte dem Almondy-Vorbild mit Leichtigkeit die Schokolade reichen kann! Ich für meinen Teil konnte keine geschmacklichen Unterschiede feststellen (nun gut, es ist auch eine Weile her, dass ich eine echte Tårta hatte). Ich würde sogar sagen, dass die getestete Torte weniger süß ist, als die von Almondy es sind. Verzehren tut man sie kalt. Hat man ein Viertel verspeist, ist man erst mal für ein paar Stunden pappsatt. Herrlich! Es soll übrigens neben der hier besprochenen Sorte "Krokant" auch eine Klassik-Version geben. Vielleicht kommt mir die auch noch irgendwann unter. Wertung: 9/10
Die Schwedische Mandeltorte von Teviana ist ein mysteriöses Teil. Weder Teviana selbst noch die Vondora GmbH, die als Hersteller auf der Packung genannt wird, haben einen Internetauftritt. Ausführlicheres fand ich nur in einem Zöliakie-Forum (Zöliakie = Glutenunverträglichkeit, eine Krankheit, unter der, wie kürzlich zu erfahren war, u.a. Hannelore Kraft leidet). Die Teviana-Torte ist nämlich tatsächlich glutenfrei, enthält allerdings Spuren von Erd- und "Hasselnüssen" [sic!]. Auf jeden Fall scheint dieses Tiefkühlgebäck ausschließlich von Aldi-Süd vertrieben zu werden, und auch nicht von jeder Filiale. Es wurden Meldungen aus Leverkusen, München und Weiterstadt gemacht; in den Aldis von Frankfurt (wo ich sie erstanden habe) ist sie offenbar nicht durchgängig vorrätig. In besagtem Forum wurde behauptet, dass der Inhaber von Vondora die Almondy Vertriebsgesellschaft sei, wofür ich aber keine Belege finden konnte.
Jedenfalls würde dies erklären, warum die Teviana-Torte dem Almondy-Vorbild mit Leichtigkeit die Schokolade reichen kann! Ich für meinen Teil konnte keine geschmacklichen Unterschiede feststellen (nun gut, es ist auch eine Weile her, dass ich eine echte Tårta hatte). Ich würde sogar sagen, dass die getestete Torte weniger süß ist, als die von Almondy es sind. Verzehren tut man sie kalt. Hat man ein Viertel verspeist, ist man erst mal für ein paar Stunden pappsatt. Herrlich! Es soll übrigens neben der hier besprochenen Sorte "Krokant" auch eine Klassik-Version geben. Vielleicht kommt mir die auch noch irgendwann unter. Wertung: 9/10
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