Freitag, 30. Mai 2014

Ein Pinienapfel am Tag, und ich liege im Sarg

Frühstück: Apfel-Zimt-Müsli. Mittag: Apfeleierkuchen. Nachtisch: 1 Apfel, pur. Ja, ich mag Äpfel, und heute war wieder ein Apfeltag vom Feinsten.

Was ich nicht mag, ist Ananas. Neulich bot mir ein Kollege eine Scheibe Ananas an. "Nein, danke", lehnte ich ab, "dagegen bin ich allergisch." Zwar schwillt mir davon nicht der Kopf auf Riesenananas-Größe an, doch kribbelt es ekelhaft im Mund und die Zunge wird taub. "Hast du denn auch eine Kreuzallergie?", wurde ich gefragt. Ich überlegte kurz und sagte: "Ich bin gegen Latex überempfindlich, aber ich glaube nicht, dass das irgendwas mit meiner Ananas-Abneigung zu tun hat." Hat es aber! Auf der Seite kreuzallergie.com ist für das Allergen Ananas als Kreuzreaktivität an erster Stelle Latex angegeben. Wie faszinierend!

Ich finde, man sollte sich an seinen Spezialempfindlichkeiten erfreuen – sofern sie im Rahmen bleiben, freilich. Gerade diese willkürlich zusammengewürfelten Kreuzallergien machen uns doch zu so herrlich imperfekten Menschen, wie sie der Evolution offenbar gefallen. Und man kann auch ohne Latex und Ananas ein einigermaßen erträgliches Leben führen: Vinylhandschuhe fühlen sich eh angenehmer an, und ein Fruchtcocktail ohne Ananaswürfel ist immer noch albern genug.

Vor ein paar Wochen hatte ich im Übrigen die Befürchtung, ich könne neuerdings auch gegen Gräser und Pollen allergisch sein. Nach einem Spaziergang im Grünen litt ich nämlich unter Niesattacken und Augenjucken, und ich hatte schon gehört, dass man auch in seinen Dreißigern noch völlig neue Allergien ausbilden kann. Doch es blieb bei diesem einen beschwerlichen Tag. Vielleicht war ich ja durch eine Raygraswiese gelaufen; englisches Raygras ist schließlich ein weiteres Kreuzallergen zu Ananas.

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