Mittwoch, 31. August 2016

Lange Leitung

Neulich ist es endlich passiert: Jemand hat die Geduld mit mir verloren. 

Ich telefonierte mit einer Mitarbeiterin der zurzeit in aller Munde seienden Künstlersozialkasse, weil mich das Schreiben, welches mich über die Rahmenbedingungen meiner Aufnahme aufklärte, mehr irritiert als erleuchtet hatte. Ich kann Informationen, die das Steuer-, Versicherungs- und Behördenwesen betreffen, prinzipiell sehr schwer verarbeiten -- ach, lasst mich Klartext schreiben: Ich bin schlicht und ergreifend ZU DOOF für so was. Die Dame, mit der ich deswegen sprach, stieß mit ihren mündlichen Ausführungen bei mir ebenfalls auf Unverständnis. Schließlich verband sie mich mit hörbarem Augenrollen an einen Kollegen, der mir kindgerecht darlegte, was ich als nächstes zu tun hätte.

Was ich konkret im Falle eines Arztbesuchs an der Sprechstundenhilfentheke zu tun habe, weiß ich immer noch nicht zu 100%. Eine Gesundheitskarte besitze ich nämlich nicht. ABER HALT! Ich könnte einfach die Karte meiner alten Versicherung vorzeigen. ABER HALT! Warum besitze ich die immer noch? Weil ich schon seit zwei Monaten doppelte Beiträge zahle. Die alte Kasse ist zwar über meinen Wechsel informiert und veranlasst worden, die zu unrecht erhaltenen Gebühren zurückzuüberweisen, aber "das", so der geduldige KSK-Mann zuvor, "kann dauern". Das Geld, das ich diesen Geiern in den Gierschnabel geschmissen habe, wurde wahrscheinlich bereits für die Vergoldung des Drittporsches meiner ehemaligen Sachbearbeiterin eingeplant oder vom Vorstand EINFACH SO, WEIL ER ES KANN, verbrannt oder auf das allgemeine Spesenkonto gewuchtet, damit die Belegschaft der Niederlassung Hintertupfingen zur dreitägigen Koksorgie ins geilste Flatratebordell von Ljubljana reisen kann.

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