Mittwoch, 24. Dezember 2014

Fragen, die ich mir selbst stelle

Da wieder einmal der Tag der angebrochenen Schaumweinbuddeln naht, möchte ich folgende Frage ausgraben: Warum steckt man einen Löffel in eine angebrochene Sektflasche? Um die Kohlensäure zu erhalten, hört man immer wieder. Aber woher kommt das? Hat es etwas mit den Eigenschaften von Metall zu tun? Offenbar nicht, denn ich besitze besaß ein paar löffelähnliche Gegenstände aus Plastik, deren einziger Zweck im (angeblichen) Kohlensäureerhalten bestand.

(Dies ist das zweite Foto in diesem Blog, auf dem meine Hand etwas Löffelartiges hält.
Finde das andere!)

Im Internet ist dieses Thema ein Dauerbrenner. Verblüfft musste ich feststellen, dass es selbst in Expertenkreisen divergierende Meinungen gibt. In einem Physikerforum etwa ist die herrschende Meinung, das Ganze sei nur eine Legende – leider fehlt da die Quellenangabe. Die Löffelmethode wurde sogar bereits zweimal in populärwissenschaftlichen Fernsehsendungen getestet – allerdings mit unterschiedlichen Methoden und Ergebnissen. Bei "Quarks & Co." wurde offenbar lediglich die Temperatur gemessen, und es stellte sich heraus (Zitat eines Physikforums-Users): "Die Luft über dem Sekt wirkt als thermischer Isolator und verhindert den Wärmeabfluss, wenn man eine warme Sektflasche in den Kühlschrank stellt. Hängt man einen Gegenstand mit sehr guter Wärmeleitung in den Flaschenhals (z.B. einen Silberlöffel), so erhöht sich die Wärmeübergangskonstante des Systems und die Flasche kühlt schneller ab." Klingt ganz gut. Zumindest für mich als Laien.

Nun ist die Frage, ob, und wenn ja, warum das schnellere Abkühlen der Flasche den Kohlensäuregehalt begünstigt. In der Sendung "Kopfball" hat man dann sogar bestätigen können, dass die Löffel-Sekte (Sekts?) am nächsten Tag wirklich mehr Kohlensäure enthielten. Erklärung: s.o. (Kalte Getränke binden mehr Kohlensäure.) Man kann das alles zusammenfassend bei "Zeit online" nachlesen. Moneyquote: "Aus dieser Erklärung folgt sofort, dass der Löffel aus einem Material bestehen sollte, das möglichst gut die Wärme leitet. Plastiklöffel bringen also gar nichts, es muss schon Metall sein." Daraufhin habe ich meine absolut nutzlosen Utensilien guten Gewissens dem Mülleimer überantwortet.

1 Kommentar:

  1. Das mag jetzt etwas spät kommen, aber ich habe letztens eine revolutionäre Lösung beigebracht bekommen, die Kohlensäure im Sekt zu bewahren. Vorausgesetzt, der Sekt hat einen Plastik-Korken aus dem oben das rote Deckelchen leicht herausnehmbar ist: am Plastikkorken wird der ganz untere Teil mit einem scharfen Messer abgeschnitten. Der Korken muss nun ein Loch unten haben. Anschließend wird der Korken wieder in die Flasche gesteckt. Zum Ausgießen wird ab jetzt immer nur der rote Deckel am Korken abgenommen, der Korken bleibt dauerhaft in der Flasche. Mit Deckel kann die Flasche im Kühlschrank gelagert werden und verliert keine Kohlensäure.

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