Donnerstag, 18. Februar 2021

Videospieltipp: Little Nightmares

Wer sich daran erinnert, wie begeistert ich von "Limbo", "Inside" und "Black The Fall" war, wird sich wundern, warum ich erst jetzt mit "Little Nightmares" um die Ecke komme, wo doch kürzlich schon der zweite Teil des Jump'n'Run-Albtraums der schwedischen Tarsier Studios erschienen ist! Erklärung: Es gibt keine; das Spiel hatte ich schlicht nicht auf dem Schirm! Dabei ist es wie zu erwarten right up my alley

Wie in den vorgenannten Titeln steuern wir hier einen namenlosen Charakter, in diesem Fall eine Art Wichtel, durch eine gruselige Umgebung, ohne zunächst zu wissen, wo genau wir sind, woher wir kommen und was unser Ziel ist. Es geht geradeaus, immer weiter, an Hindernissen und Gefahren vorbei, sehr bald haben wir auch monströsen Gestalten auszuweichen. In das Design der Kreaturen ("Menschen" kann man sie kaum nennen) ist sehr viel Fantasie geflossen. Wir manövrieren uns schleichenderweise an ihnen vorbei, müssen aber gelegentlich auch mit gedrückter Rennen-Taste die Flucht nach vorn antreten. Die Stealth-Elemente überwiegen jedoch, und wenn wir etwa durch eine Küche mit gleich zwei blutrünstigen, aufgedunsenen Köchen tippeln, klettern und springen, geht uns ganz schön die Pumpe. Die Aufgaben und Rätsel, die wir dabei zu bewältigen haben, sind nicht sonderlich komplex, selten geht es über "Trage Schlüssel zu Schloss" hinaus. Wenn ich mich an einigen Passagen dennoch bis zu zehnmal versuchen musste, lag das daran, dass ich die Sichtweite und KI meiner Gegner unterschätzt habe. Die Speicherpunkte sind einigermaßen fair gesetzt; freies Speichern gibt es nicht.

"Little Nightmares" sieht fantastisch aus, die Hintergründe sind detailliert, es wird liebevoll mit Schärfe und Unschärfe und Licht und Schatten gespielt. Seltsam ist, dass das Game eine USK-Freigabe ab 12 erhalten hat, denn einige Schock- und Ekelszenen stehen denen von "Inside", was als "ab 16" eingestuft wurde, in nichts nach (auch wenn sie weniger explizit sind). Wer sich gerne ein wenig verstören lässt und mit nassen Händen von einem WTF-Moment schleicht, ist hier jedenfalls goldrichtig.


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