Mittwoch, 27. Januar 2016

Geologähn

Ich sag's frei heraus: Wer etwas Wissenswertes über Geologie erfahren möchte, ist bei mir an der falschen Adresse. Ich weiß praktisch NICHTS über Geologie, also noch weniger als Sherlock Holmes, über dessen Skills Dr. Watson bzgl. "Knowledge of Geology" in A Study in Scarlet festhält: "Practical, but limited. Tells at a glance different soils from each other. After walks, has shown me splashes upon his trousers, and told me by their colour and consistence in what part of London he had received them." Tja, ich kann mit viel Anstrengung gerade mal Sand von Kies unterscheiden. Folgerichtig spielt Geologie auch in diesem Blog keine Rolle; die Suche nach "Geologie" erzielt null Ergebnisse. Bis jetzt! Denn dass ich mich nie dafür interessiert habe, hielt meine Geographielehrerinnen und -lehrer natürlich nicht davon ab, mich jahrelang mit Geologie zu berieseln. In der Schule fragt einen ja keiner, was man denn gerne lernen würde. Zwangsläufig blieb das ein oder andere hängen. Eins kann man dieser Disziplin nicht vorwerfen: dass sie arm an ulkigen Fachbegriffen wäre. Und so kam es, dass mir heute wieder einige geologische Termini in den Sinn kamen, die mir seinerzeit so kurios erschienen, dass mein Banknachbar und ich uns in der ungefähr 8. Klasse einen wortspielerischen Spaß aus dem Lehrstoff machten und einen Quatschdialog verfassten, der fast ausschließlich aus Fachwörtern rund um Wüstenböden bestand. "Hamada" etwa interpretierten wir als "Haben wir da", "Seghir"* bedeutete "Zeig her" und "Erg" war eine Interjektion à la "Würg!" (* Heute scheint die Schreibweise "Serir" die vorherrschende zu sein, aber in unserem Geobuch hieß es definitiv "Seghir". Dass mir damals kein Wortspiel in bezug auf Anna Seghers eingefallen ist, zeigt nur, dass mich der Deutschunterricht genauso wenig angesprochen hat wie Geographie bzw. "Erdkunde", wie es bei unseren Ahnen hieß. In dieser Beziehung bin ich Mr. Holmes dann wieder etwas ähnlicher ["Knowledge of Literature – nil"].) Über den Umweg der Albernheit habe ich somit doch noch zur Geologie gefunden, und ich muss das anfangs Behauptete an dieser Stelle revidieren oder wenigstens relativieren. Ein winziges Bisschen erwärmen kann ich mich für Geologie nämlich durchaus: Ich besitze eine bescheidene Sammlung putziger Mineralien und in meinem Wohnzimmer hängt ein gerahmter Kunstdruck mit Zeichnungen der beliebtesten Kontinentalplatten.

Ich mag es, wenn Kunst auf Wissenschaft trifft.

Versteinertes aus aller Welt, zu Fotozwecken zusammengerückt. Auf den Ammonit bin ich am stolzesten. Oh, ich müsste mal wieder staubwischen.

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